Münnerstädter Frauen testen Zehn-Kilometer-Lauf

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Gemeinsam starteten die Frauen des Lauf-10-Treffs mit ihrem Trainer Hort Weese zum Abschlusslauf über zehn Kilometer. Jeder Teilnehmer konnte dann aber sein Tempo selbst einteilen. Foto: Heike Beudert
Gemeinsam starteten die Frauen des Lauf-10-Treffs mit ihrem Trainer Hort Weese zum Abschlusslauf über zehn Kilometer. Jeder Teilnehmer konnte dann aber sein Tempo selbst einteilen. Foto: Heike Beudert

Mit Trainingsfleiß und Spaß kommt die Ausdauer für einen Zehn- Kilometer-Lauf ganz schnell. Münnerstädter Frauen haben das selbst getestet und sind vom Ergebnis überzeugt.

Sie haben es geschafft! Die Teilnehmerinnen des Lauf-10-Trainings beim TSV bewältigten nach zehn Wochen intensiven Lauftrainings das erste Mal die zehn Kilometer Distanz. Das war ihr Ziel und das haben sie erreicht. Fleißig üben mussten sie dafür schon, aber es war kein verbissener Trainingseifer. Die Frauen hatten auch viel Spaß am Laufen in der freien Natur und haben ihre Laufschuhe deshalb gerne geschnürt.

"Ich bin begeistert", stellte so auch Horst
Weese beim offiziellen Abschlusslauf über zehn Kilometer fest; Weese hatte die Gruppe zehn Wochen lang angeleitet und motiviert. Für den Münnerstädter ist die zehn Kilometer Laufstrecke natürlich kein Problem. Der durchtrainierte Leichtathlet ist auch bei Marathonwettbewerben dabei und hat schon so manchen Extremlauf in den Bergen hinter sich. Doch er weiß, was seine Frauen geleistet haben. Denn einige der mehr als zehn Läuferinnen haben vor ca. zehn Wochen überhaupt das erste Mal ein Lauftraining absolviert.Stefanie Sauer gehörte im Mai zu den Anfängerinnen der Gruppe. "Sie ist jetzt eine der Besten", sagen ihre Laufkolleginnen beim Zehn-Kilometer-Abschlusslauf.

Und Stefanie Sauer hat Spaß am regelmäßigen Training gefunden. Sie will weiter machen, auch wenn das Lauf-10-Programm nun offiziell ausgelaufen ist. Bei diesem Sportangebot handelte es sich um eine Initiative des Bayerischen Rundfunks, das zusammen mit dem Bayerischen Landessportverband und der TU München ausgearbeitet wurde. Mit einem gezielten Aufbauprogramm schafften es die Teilnehmer binnen zehn Wochen eine zehn Kilometer lange Laufstrecke zu bewältigen.

Jogging oder Walking

Die zehn Kilometer mussten die Teilnehmerinnen allerdings nicht im reinen Dauerlauf absolvieren "Wer nicht mehr kann, der darf dazwischen auch mal walken", sagte Sabine Klöffel, eine der aktiven Frauen. Auch Horst Weese war wichtig, dass hinter dem Lauftreff kein Zwang, sondern der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt steht. Es gehe darum, aktiv zu sein, egal ob beim Jogging oder Walking.

Angefangen haben die Läuferinnen Ende April in einer Kleingruppe mit nur vier Läuferinnen. Damals war Horst Weese etwas enttäuscht über die mangelnde Beteiligung. Doch die Gruppe blieb nicht lange unter sich. Schon nach wenigen Übungsläufen hatte sich dieses Laufprogramm herumgesprochen. Und mittlerweile ist die Gruppe auf rund 15 Läuferinnen angewachsen. Das freut Horst Weese. "Schade nur, dass keine Männer dabei waren", stellte die Leichtathletik-Abteilungsleiterin Katja Hofmann fest. Horst Weese will das im nächsten Jahr ändern. Da sollen gezielt auch Männer motiviert werden. Eine reine Männergruppe soll es aber nicht geben.

Warum die Männer in diesem Jahr nicht dabei waren, wissen Katja Hofmann und Horst Weese nicht. Vielleicht laufen sie lieber alleine, mutmaßt man.

Gemeinsam mehr Spaß

Die Frauen, die zehn Wochen gemeinsam trainiert haben, wollen weiterhin zusammen laufen. "In der Gruppe macht es mehr Spaß", hat Monika Ballner festgestellt. Andrea Ziska, Monika Ballner und Sabine Klöffel schätzen am gemeinsamen Laufen, dass man auch mal miteinander reden kann. Dabei vergehe die Zeit viel schneller, haben sie festgestellt.

Trainer ist das Vorbild

Das Alter spielt beim Laufen keine Rolle - das haben die Frauen in diesen Trainingswochen erfahren. Ann-Kathrin ist die jüngste Läuferin und gerade zehn Jahre alt. Allerdings durfte sie nicht die gesamte Strecke mitlaufen. "In ihrem Alter ist das noch nicht erlaubt", sagt Weese und ist da konsequent.

Trainer Horst Weese ist gleichzeitig der Senior der Gruppe und bester Beweis, dass man auch im Rentenalter noch sportlich aktiv sein kann.

Horst Weese hat die 70 schon hinter sich und läuft noch immer problemlos Kilometer um Kilometer, auch noch bei Wettkämpfen. Mittlerweile ist er sogar unter die (fast) Barfußläufer gegangen. Ganz ohne Schuhe läuft er nicht, sondern mit einer Art Socke, deren dünne Gummisohle den Fuß vor spitzen Steinen und Dornen etwas schützt. Er genießt dieses Laufgefühl und habe nun auch Beinmuskeln an ganz neuen Stellen aufgebaut, hat er festgestellt.