Vorwürfe entschärft

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Der Bund der Steuerzahlen hatte anonyme Informationen bekommen, bei denen es um die Betriebskosten der Museumseisenbahn "Rhönzügle" ging. Bei der Versammlung des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum konnten diese aber allesamt entkräftet werden. Foto: Hanns Friedrich
Der Bund der Steuerzahlen hatte anonyme Informationen bekommen, bei denen es um die Betriebskosten der Museumseisenbahn "Rhönzügle" ging. Bei der Versammlung des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum konnten diese aber allesamt entkräftet werden. Foto: Hanns Friedrich

Der Bund der Steuerzahler hatte den Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum aufgrund der Informationen eines anonymen Informanten angegriffen.

Die Vorwürfe, die der Bund der Steuerzahler in Bezug auf den Betrieb der Museumsbahn beim Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum vorgebracht hatte, konnten alle entschärft werden. Andreas Bolz, Geschäftsleiter des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen sagte bei der Zweckverbandsversammlung im Freilandmuseum zu dem Schreiben vom 3. Juli, dass es hier konkret um die Museumsbahn ging.

Ein anonymer Informant hatte sich an den Bund der Steuerzahler gewandet und mitgeteilt, dass die Museumsbahn des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen zu teuer sei. Er sprach von zu hohen Betriebskosten mit rund 100 000 Euro pro Jahr. Das aber stimme nach Aussage des Geschäftsleiters keinesfalls. Er nannte Betriebskosten in Höhe von 57 000 Euro, denen Einnahmen in Höhe von 30 000 Euro gegenüber stehen. Damit würde sich das Defizit bei 27 000 Euro einpendeln.

Bemängelt wurde außerdem, dass die Bahn zu wenig auf den Schienen unterwegs ist und zwar nur an zwölf Tagen im Jahr. Dazu sagte Andreas Bolz, dass man die Hin- und Rückfahrten rechnen müssen, so komme man auf 72 Fahrten. Hinzu kommen weitere Sonderfahrten, zum Beispiel der Erfurter Bahn. Auch das könne damit widerlegt werden. Dies gelte auch für den Vorwurf, die Museumsbahn sei nicht ausgelastet. Dazu legte der Geschäftsleiter die Zahlen vor: 2014 waren es 3245 Fahrgäste, 2015 2775 und 2016 gab es eine Steigerung auf 2874. Kopfschütteln bei den Zweckverbandsmitgliedern, die darauf verwiesen, dass es sich um keinen normalen Zugverkehr handelt, sondern um eine Museumsbahn.

Auf das Alleinstellungsmerkmal als Rhönzügle wurde verwiesen, darauf, dass man mit der Bahn der Jugend heute zeigen könne, wie früher gereist wurde und auch, dass die Bahn mittlerweile das Logo des Freilandmuseums Fladungen ist. Letztendlich steigere sie die Attraktivität des Museums. Die Geschäftsführung des Zweckverbandes werde in diesem Sinne die Fragen des Bund der Steuerzahler beantworten.

Erfreuliches konnte Geschäftsleiter Andreas Bolz zu den Besucherzahlen im ersten Halbjahr 2017 mitteilen. Die stiegen nämlich um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 30 000 in diesem Jahr. "Wir können also optimistisch sein." Diskussionen gab es um die Heizkosten im Museum. Die erhöhten sich drastisch um 37 000 Euro, nachdem die Umstellung auf die Belieferung durch die Wärmegenossenschaft Fladungen erfolgte. Eine enorme Belastung für den Haushalt. Stefan Hippeli, Vorsitzender der Wärmegenossenschaft sagte, dass dies innerhalb des Museums liege. Von Lieferantenseite sei alles in Ordnung. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel nannte die Temperierung, die aber notwendig sei. Deshalb sollte eine Überprüfung auf dem Gelände stattfinden. Das Gremium entschied zeitnah zu handeln. Ziel müsse sein, die Kosten zu reduzieren.

Museumsleiterin Ariane Weidlich informierte zur Übernahme des Kindergartens in Fladungen. Dieser wurde 1978 gebaut und war bis 2015 in Betrieb. Nun ist er im Besitz des Museums. Als nächstes steht eine Befragung ehemaliger Kindergartenkinder und Erzieherinnen aus früheren Jahren an, dann soll ein Konzept zur weiteren Nutzung entwickelt werden. Das Gelände umfasst 4000 Quadratmeter und eine Gebäudefläche von 600 Quadratmetern. Jens Englert, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, sagte, dass die Gesamtkosten von 77420 Euro nicht überschritten wurden. Zuschüsse gab es vom Zweckverband mit 54 000 Euro, von der Bayerischen Landesstiftung mit 5600 Euro, der Sparkassenstiftung Rhön-Grabfeld mit 5000 Euro und der Landesstelle der Nichtstaatlichen Museen mit 15 000 Euro. Besonderheiten sind die Hörführungen für Blinde und Sehbehinderte und die Führungen in Gebärdensprache (wir berichteten). Angesprochen wurde eine notwendige W-Lan- Verbindung im gesamten Museum. Erwin Dotzel sagte dazu, dass eine W-Lan- Verbindung auf dem gesamten Geländen überlegt werden sollte. Den neuen Newsletter stellte Linda Wolters vor: Innerhalb kurzer Zeit wurde er von 53 Nutzern empfangen. Sie hat Malvorlagen für Kinder entwickelt und einen kleinen Kreisel als neuen Werbeträger.

Schließlich ging es noch um den Bauunterunterhalt und die Instandsetzung des Fachwerkgiebels an der Scheune Rappershausen und im Museumsgasthaus Schwarzer Adler. Fachleute werden eingebunden.