Tafeln erzählen Windheimer Ortsgeschichte

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Ortsreferent Klaus Schebler hat eine der Tafeln kurzzeitig enthüllt. Heinrich Borst darf schon mal schauen. Offiziell enthüllt und gesegnet werden die zwölf Tafeln am Samstag. Thomas Malz
Ortsreferent Klaus Schebler hat eine der Tafeln kurzzeitig enthüllt. Heinrich Borst darf schon mal schauen. Offiziell enthüllt und gesegnet werden die zwölf Tafeln am Samstag. Thomas Malz
Noch sind die Tafeln verhüllt. Thomas Malz
Noch sind die Tafeln verhüllt. Thomas Malz
 
Das Gelände der ehemaligen Löschwasserzisterne wird hergerichtet. Thomas Malz
Das Gelände der ehemaligen Löschwasserzisterne wird hergerichtet. Thomas Malz
 

Bilder und Geschichten von dem alten Dorf sind jetzt komprimiert in der Ortsmitte zu sehen. Am Samstag werden die Tafeln enthüllt und gesegnet. Danach gibt's ein kleines Fest.

Die Dorfchronik auf zwölf Tafeln in drei Böcken hat inzwischen schon ihre eigene Geschichte. "Im Jahr 2005 gab es eine Ausstellung über die Geschichte Windheims, die Björn Hein und ich organisiert hatten", sagt Ortsreferent Klaus Schebler. Ein Wochenende lang war sie im Vereinsheim "Alte Schuel" zu sehen. Gut kann sich Klaus Schebler noch daran erinnern, dass der damalige Bürgermeister Eugen Albert auch vorbeikam. Später war sie noch einmal im alten Pferdestall des Deutschordensschlosses aufgebaut, ergänzt Andrea Schebler. Das war es dann aber auch schon.

Björn Hein und Klaus Schebler hatten damals viel recherchiert, Bilder von der Bevölkerung zusammengetragen, das Stadtarchiv und die Kirchenarchive besucht. "Dann haben wir alle wichtigen Daten zusammengetragen und zu Papier gebracht", erinnert sich der Ortsreferent. Er sei sehr dankbar, dass der spätere Leiter des Henneberg-Museums Björn Hein dabei war. "Dann haben wir lange zusammengesessen und überlegt, was wir damit machen, damit die vielen Stunden Arbeit nicht umsonst waren."

Seine erste Idee sei gewesen, eine Dorfchronik zusammenzustellen. "Nachdem ich aber weiß, wie viele Ortschroniken im Rathaus lagern, die einmal viel Geld gekostet haben, suchten wir etwas anderes." Und so entstand die Idee, das Ganze komprimiert und in der Ortsmitte auszustellen, damit Jeder etwas über den Ort erfahren kann, auch die Besucher. Trotzdem sollten die wichtigesten Daten enthalten sein . "So, wie es früher hier ausgesehen und wie sich die Bevölkerung auf den Feldern abgerackert hat."

Der Ort, an dem die Tafeln nun stehen, hat auch eine eigene Geschichte. Dort befand sich früher das Armenhaus des Dorfes, später sollen Italiener darin gewohnt haben, die die Wasserleitung von Großenbrach nach Windheim verlegt haben. Schließlich hat die Stadt Münnerstadt das alte Gebäude, das nicht mehr erhaltenswert war und zudem eine gefährliche Engstelle bildete, von der Regierung von Unterfranken gekauft und abgerissen. "Ich sehe das Ganze als Abrundung des Dorfmittelpunktes", meint Klaus Schebler. Denn gleich gegenüber wurde "Am Rebhügel" auf städtischem Grund ein echter Rebhügel mit acht Weinstöcken angelegt. Und gleich in der Nähe wird die Fläche der ehemaligen Löschwasserzisterne begrünt.

An der neuen Ortschronik auf zwölf Tafeln hat die ganze Dorfgemeinschaft mitgewirkt. "Sehr dankbar bin ich, dass die Freiwillige Feuerwehr und die DJK das Projekt unterstützt und finanziert haben." Allerdings werde er auch noch einen Antrag stellen, dass die Stadt Münnerstadt einen Teil der Kosten übernimmt. "Wir müssen aber jetzt erst einmal alles zusammenschreiben, was es gekostet hat und wie viele Stunden investiert wurden." Viele Helfer seien dabei gewesen.

Damit es am Samstag eine echte Überraschung wird, sind die Tafeln derzeit verhüllt. Eine hat Klaus Schebler vorübergehend sichtbar gemacht, was auf den anderen zu sehen ist, deutet er an. Ein Block mit vier Tafeln widmet sich ausschließlich der Kirchengeschichte. Auf einer sind sämtliche kirchlichen Würdenträger dargestellt, also Pfarrer und Schwestern, die aus Windheim stammten. "Das waren sehr viele", sagt der Ortsreferent. Kein Wunder, denn schließlich war Windheim immer sehr katholisch, es gab viele Kinder und es herrschte oft große Armut.

Acht Tafeln widmen sich dem Ort, auf einer sind alle Bürgermeister festgehalten, die bekannt sind. Erwähnt wird natürlich auch, dass Windheim einmal die König-Ludwig-Medaille bekommen hat. Wofür, das weiß leider keiner mehr. Ebenso im Dunkeln liegt das Gründungsjahr Windheims. Bekannt ist aber, dass es bereits eine keltische Siedlung gegeben haben soll.

Nach dem Vorabendgottesdienst am Samstag, 20. Juli, um 18 Uhr, werden gegen 18.30 Uhr die Tafeln enthüllt und gesegnet. Danach startet an Ort und Stelle ein kleines Fest. "Alle sind willkommen", sagt der Ortsreferent. Er habe auch Bürgermeister Helmut Blank eingeladen. "Am liebsten ist uns, er bringt einen großen Scheck mit."