Stadtfest mit zweitem Festplatz

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Am Stenyer Platz kann zum Stadtfest ein zweiter Veranstaltungsort entstehen. Foto: Thomas Malz
Am Stenyer Platz kann zum Stadtfest ein zweiter Veranstaltungsort entstehen.  Foto: Thomas Malz

Nach einigen Wirren in den letzten Tagen steht nun fest, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bewirtschaftung auf dem Stenayer Platz geben wird.

Jetzt ist der Weg frei für einen zweiten Veranstaltungsort beim Stadtfest "Musik und Märkte". Nachdem es kurzzeitig einige Verwirrungen gegeben hatte, ist nun klar: der Platz ist frei. Eigentlich hatten Münnerstädter Gastronomen und Gewerbetreibende schon alles in trockenen Tüchern gehabt, doch kurzfristig hatte der potenzielle Hauptbetreiber am Montag einen Rückzieher gemacht, weil der Platz bereits vergeben ist. Das hat für einigen Wirbel bei der Stadtratssitzung geführt. Nach einigen Gesprächen steht fest: es gibt einen zweiten Veranstaltungsort, wenn jemand die Federführung übernimmt.


Ein fertiges Konzept

Bei der jüngsten Stadtratssitzung informierte der geschäftsleitende Beamte, Stefan Bierdimpfl, darüber, dass die Bemühungen insbesondere von Hubert Holzheimer von Erfolg gekrönt waren. Es hatten sich genügend heimische Geschäftsleute, ein Winzer und ein Verein gefunden, die den Stenayer Platz zum Stadtfest vom 7. bis 9. Juli bewirtschaften wollten. Dann aber habe der potenzielle Betreiber vom Kommunalunternehmen "Kultourismus im Schloss" erfahren, dass Bürgermeister Helmut Blank (CSU) den Stenayer Platz dem Betreiber des "Original Mürschter Trödelmarktes", Peter Braun, zugesagt hat. Daraufhin sei der potenzielle Betreiber vom Vorhaben abgerückt, er werde aber sehr gerne den Stenayer Platz im nächsten Jahr bewirtschaften. Das sorgte erst einmal für Wirbel im Stadtrat.
Während 2. Bürgermeister Michael Kastl (CSU) sagte, dass er noch am Nachdenken sei, wie man hier vorgehen könnte, fand Klaus Schebler (Neue Wege) deutliche Worte: "Das kann doch wohl nicht wahr sein", schimpfte er. Sehr enttäuscht zeigte sich auch Hubert Holzheimer, der sich nach eigenen Angaben sehr weit aus dem Fenster gelehnt hatte, um das zweite Standbein auf dem Stenayer Platz zu organisieren. Etliche Stadträte zeigten sich verärgert über diese kurzfristige Wende. "Ich kriege ein bisschen Bluthochdruck", meinte Andreas Trägner (Freie Wähler), und Dieter Petsch (Forum aktiv) sagte, dass man sich auf der Nase herumtanzen lasse.


Zuvor kein Wort gefallen

"Wahrscheinlich lässt sich eine elegante Lösung finden", meinte Michael Kastl, der sich allerdings schon darüber ärgerte, dass bisher kein Wort über den bereits vergebenen Platz gefallen ist. "Wir sollten den Veranstalter ermutigen, dass der Stadtrat das will", betonte Leo Pfennig. Es sei nun Michael Kastls Aufgabe, bei Bürgermeister Helmut Blank nachzufragen, ob er tatsächlich eine Zusage gegeben hat.
Das hat Michael Kastl gleich am nächsten Tag getan, auch gegenüber dieser Zeitung erläuterte Helmut Blank, was es mit der Vergabe des Stenayer Platzes auf sich hat. Die Sache sei ganz einfach, jedes Jahr nach dem Stadtfest setzen sich alle Beteiligten zusammen und sprechen darüber, wie es gelaufen ist. Nach dem letzten Fest sei man der Meinung gewesen: "Das läuft so optimal, das machen wir genauso wieder." Diese Aussage beinhalte natürlich auch den Trödelmarkt, der ja ein Zugpferd beim Stadtfest sei. Demzufolge hatte Peter Braun, der seine Markttermine ja immer offiziell bei der Stadt einreicht, die Zusage für den Stenayer Platz.
Für 2. Bürgermeister Michael Kastl ist das absolut nachvollziehbar, so hat er am Dienstag das Gespräch mit Peter Braun gesucht. Darin hat der Flohmarktbetreiber zugesichert, dass er den Stenayer Platz gerne frei hält, wenn er dafür noch mehr Platz in der Gymnasiumstraße und in der Manggasse erhält. Nachdem Michael Kastl am Mittwoch von Marktmeister Burkard Schodorf die Zusage erhalten hat, dass dies problemlos möglich ist, sind sämtliche Irritationen aus dem Weg geräumt. "Ich will doch", sagte Peter Braun gegenüber unserer Zeitung. "Ich bin doch froh, wenn etwas passiert." Und Michael Kastl sieht sich wieder einmal bestätigt, dass sich einvernehmliche Lösungen finden lassen, wenn man miteinander redet.
Jetzt muss nur noch geklärt werden, wer die Federführung am Stenayer Platz übernimmt. Sollte sich kein Veranstalter finden, müsste die Stadt Münnerstadt einspringen, findet Leo Pfennig.