In Poppenlauer soll bis Jahresende ein Kinderhort in Betrieb gehen. Doch derzeit ist noch ein Problem zu lösen, das zu Zeitverzögerungen führten kann.
Der Bau des Kinderhortes direkt neben der Grundschule in Poppenlauer ist einen wichtigen Schritt weitergekommen: Seit Freitag ragt über dem Gebäude der Richtbaum mit den traditionellen weißen Bändern, die Bauarbeiter feierten zusammen mit einigen Gästen Richtfest.
Seit Mai letzten Jahres sind hier die Handwerker am Werk. Allerdings werde es nicht möglich sein, dass die Kinder der Grundschule wie ursprünglich vorgesehen nach den Sommerferien den zwei-Millionen-Bau in Beschlag nehmen, so Bürgermeister Matthias Klement.
"Es ist bestimmt in Dorf und Stadt ein Glück für's Volk, wenn's Nachwuchs hat, denn ohne diesen stirbt das Haus mit der Familienzukunft aus! Drum hoff ich, dass sich jeder freut, dass man in uns'rer Heimat heut, wie's nötig ist auf dieser Welt, diesen Kinderhort hier erstellt" rief Michael Weigand in seinem Richtspruch vom Dach des Hauses hinunter den Gästen zu, leerte nach altem Brauch das Glas in seiner Hand und warf es heftig zu Boden, sodass es in Scherben ging.
Fenster fehlen noch
Bürgermeister Klement dankte den bisher am Bau beteiligten Firmen und Arbeitern für ihre gute und saubere Arbeit. Aus verschiedenen Gründen, vor allem wegen der Witterung und unvorhergesehenen Problemen bei der Bodenbeschaffenheit, habe es allerdings Zeitverzögerungen gegeben, sodass der Zeitplan kaum einzuhalten sei. Er hofft nun, dass der Kinderhort wenigstens zum Jahresende seinen Betrieb aufnehmen kann.
Der Bürgermeister und der Architekt Reinhard Seufert (Poppenlauer) schilderten ein vor wenigen Wochen aufgetauchtes und bisher nicht gelöstes Problem, das zu weiteren Zeitverzögerungen führen dürfte: auf die Ausschreibungen der Gemeinde hat sich bisher keine einzige Firma gemeldet, die die Fenster für das Gebäude liefert.
Ursache dafür sei unter anderem die Corona-Pandemie, hieß es. Aber immerhin konnte sich Seufert besonders darüber freuen, dass die Bauarbeiten bisher völlig unfallfrei verlaufen sind, "verlorene Zeit kann man aufholen".
Neuer Hort fasst 100 Kinder
Ab 2025 sind die Gemeinden gesetzlich verpflichtet, Hortplätze anzubieten. Die Marktgemeinde fing schon 2014 mit zwölf Hortplätzen in der Kita Lauerland in Poppenlauer an. Entgegen den ersten Erwartungen stieg der Bedarf von Jahr zu Jahr, heute sind 80 Hortkinder auf drei Standorte verteilt, neben der Kita Lauerland an der Grundschule in Poppenlauer und der Mittelschule in Maßbach.