Ökostrom aus der alten Deponie

1 Min
Die gewaltige Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Erdaushubdeponie der Stadt Münnerstadt und der Gemeinde Burglauer
Die gewaltige Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Erdaushubdeponie der Stadt Münnerstadt und der Gemeinde Burglauer
Kurt Back, Helmut Blank, Joachim Pennig, Rudolf Götz, Franz Wüst und Günter Köth bei der Einweihungsfeier. Fotos: Thomas Malz
Kurt Back, Helmut Blank, Joachim Pennig, Rudolf Götz, Franz Wüst und Günter Köth bei der Einweihungsfeier.  Fotos: Thomas Malz
 
Für die Segnung der Anlage ließen sich Pfarrer Joachim Pennig und Pater Rudolf Götz in die Höhe fahren.
Für die Segnung der Anlage ließen sich Pfarrer Joachim Pennig und Pater Rudolf Götz in die Höhe fahren.
 

Die Solaranlage der Energiegenossenschaft Münnerstadt auf der früheren Erdaushubdeponie ist jetzt offiziell eingeweiht worden.

Trotz einiger Schwierigkeiten ist die Großprojekt "Solarpark" der Energiegenossenschaft Münnerstadt Realtität geworden. Jetzt ist sie auch offiziell eingeweiht worden. Und dazu gab es reuichlich Segen von oben.
"Am Anfang war das Wort", zitierte der Vorstandsvorsitzende der Energiegenossen und Hauptinitiator der Anlage, Günter Köth, die Bibel und bat Pater Rodolf Götz und Pfarrer Joachim Pennig, die Anlage zu segnen. Die Menschen sollten dankbar und fürsorglich mit der Energie umgehen, sagten die beiden Pfarrer und baten Gott: "Wecke bei allen Menschen die Verantwortung für die Natur." Zur eigentlichen Segnung ließen sie sich mit der Hebebühne von Marin Werner aus Poppenlauer in 17 Meter Höhe fahren. Pünktlich zur offiziellen Einweihung hatte auch der Himmel seine Schleusen geöffnet.


304 000 Euro Eigenkapital

"Ohne die 304 000 Euro als Eigenkapital, die Sie, liebe Mitglieder uns vertrauensvoll zur Verfügung gestellt haben, wäre keine Finanzierung möglich gewesen", sagte Günter Köth bei seiner Begrüßung. Getreu dem Wahlspruch: "Was einer nicht schafft, schaffen viele" sei dieses Vertrauen für den Vorstand Motivation genug gewesen, das Werk mit Energie und Leidenschaft anzugehen.
Es sei eine reizvolle Gelegenheit, Schöpfung zu bewahren, nannte der Vorstand als einen Grund dafür, dass Idealisten im Ehrenamt ein so arbeitsintensives Projekt angegangen sind. Die Ur-Ur-Großväter haben an dieser Stelle Steine gebrochen, die Väter Bauschutt zur Verfüllung herbei geschafft. "Wir haben nun, für mindestens 25 Jahre, mit dieser Freiflächenanlage durch Nutzung der Sonneneinstrahlung die Voraussetzung geschaffen, Natur und Tierwelt, einen ungestörten, geschützten Entwicklungskorridor zu schenken."


Die Baugeschichte

Nachdem er alle am Gelingen Beteiligte ausdrücklich hervorgehoben hatte, ging Günter Köth auf die Baugeschichte ein, die im August 2013 ihren Anfang mit einer Netzverträglichkeitsprüfung genommen hatte. Er ging auch auf die Schwierigkeiten ein, beispielsweise der zunächst geforderte Netzanschluss in großer Entfernung Ausdrücklich dankte er Münnerstadts Bürgermeister Helmut Blank, der sich dafür eingesetzt hatte, dass ein Anschluss in der Nähe möglich wurde.


Knapp kalkuliert

Die Termine seien knapp kalkuliert gewesen. Ohne die beruhigende Zusammenarbeit mit Planer Tim Meyer wäre dieses Vorhaben nicht gelungen, ist er sich sicher. Schließlich wareen zwei Gemeinden, zwei Landkreise und die Träger öffentlicher Belange einzubeziehen. Klaus Nißl (Bauüberwachung), Stefan Kaminski (Umwelt-Bauüberwachung), Manfred Eglseder (bauausführende Firma) und Andreas Hochrein (Bayernwerk) hob Günter Köth ebenfalls hervor. Alle Beteiligten seien in dieser Sache bis an die Belastungsgrenze gegangen. Dass allerbeste hatte sich Günter Köth aber zum Schluss aufgehoben: "Es ist gelungen unter den errechneten Kosten zu bleiben", sagte er. "Auch darüber sind wir stolz und zufrieden."


Stark eingebracht

Bei den anschließenden Grußworten bekam Günter Köth bestätigt, dass sein ehrenamtliches Engagement beim Bau dieser Solaranlage außergewöhnlich gewesen ist. Er habe es noch nie erlebt, dass sich jemand so einbringt, sagte Tim Meyer.