Neues Bauland im nächsten Jahr

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Die geplante Erweiterung des Baugebietes an der Malbe in Althausen braucht länger, als von einigen Stadträten erwartet. Ab Mitte nächsten Jahres wird man dort voraussichtlich bauen können. Foto: Heike Beudert
Die geplante Erweiterung des Baugebietes an der Malbe in Althausen braucht länger, als von einigen Stadträten erwartet. Ab Mitte nächsten Jahres wird man dort voraussichtlich bauen können. Foto: Heike Beudert

In Althausen ist ein Baugebiet in Planung. Während der Stadtrat Verzögerungen befürchtet, spricht der Planer von einem normalen Ablauf der Arbeiten.

Die Erschließung des zweiten Abschnitts im Baugebiet "Malbe" geht manchen Stadträten nicht schnell genug voran. Sie befürchten, dass junge Bauwillige abwandern, weil man im Rathaus nicht fix genug sei. "Schneller geht es nicht", betont jedoch der Planer Matthias Kirchner am Mittwoch. Die Arbeiten würden im zeitlichen Rahmen liegen. Man müsse die gesetzlichen Fristen einhalten und die nötige Planungs- und Bauzeit berücksichtigen. Abgeschlossen wird die Erschließung des Gebietes nach derzeitigem Stand Ende Mai oder Anfang Juni 2017. Mitte März 2016 hatte der Stadtrat das Projekt in Auftrag gegeben.
In der Stadtratssitzung am Montag hatte eine Nachfrage von Dieter Petsch (Forum aktiv) nach dem Planungsfortschritt Unmutsbekundungen bei einigen Stadträten ausgelöst. Diese betrafen auch die Tatsache, dass Bürgermeister Helmut Blank ihnen keine Auskünfte zum Stand des Verfahrens gab, weil dies nicht Teil der Tagesordnung war. So wurde vermutet, dass die Stadt in Sachen Erschließung nicht in die Gänge kommt und deshalb eine Auskunft abblockt.


Junge Familien halten

Stadträtin Britta Bildhauer (SPD) betonte, dass es für das neue Baugebiet Interessenten gibt, die dort schnell bauen möchten. Man vertröste die Bewerber, so ihr Eindruck. Ihre Befürchtung ist, dass die Familie irgendwann genug hat und abwandert. Junge Familien im Ort zu halten, sei aber wichtig. Bildhauer wünschte sich eine offensivere Politik, um Familien im Ort zu halten. In die gleiche Kerbe schlug an diesem Abend Rosina Eckert (Forum Aktiv). Sie warf der Verwaltung vor, sie vermarkte die Stadt bzw. das Bauland schlecht.
Auslöser für die Diskussion war dabei eine Änderung des Bebauungsplanes für die Malbe, der einstimmig gefasst wurde. Ein doppelseitiger Fußweg wurde aus der Planung herausgenommen, weil ein Gehsteig ausreichend ist, wie sich im Nachhinein gezeigt hat.
Matthias Kirchner plant das neue Baugebiet und erklärt auf Anfrage dieser Zeitung den aktuellen Planungsstand. Im März 2016 habe er den Auftrag für die Erstellung des Bebauungsplanes erhalten. Von der Vergabe bis zur fertigen Erschließung dauere ein Projekt erfahrungsgemäß zwischen 15 und 18 Monate, so Kirchner. Planungs- und Genehmigungsverfahren laufen parallel.
Probleme gebe es keine, meint der Planer. Es existieren jedoch Besonderheiten, die bei der Erschließung in der Malbe Planungsaufwand und somit Zeit kosten. So liege im neuen Baugebiet bereits ein Kanal, der die WC-Anlage des Autobahnparkplatzes entsorgt. An dieser Leitung müsse sich die gesamte Planung orientieren. Der Kanal soll mitgenutzt werden. In der kommenden Woche steht eine Kanalbefahrung an, die die genaue Lage der Hausanschlüsse ermitteln soll. Die sind schon beim früheren Kanalbau in weiser Voraussicht erstellt worden. Auch der Zustand des ca. zehn Jahre alten Kanals wird überprüft.


Trennsystem bei Abwasser

Bodenuntersuchungen mussten unter anderem vorgenommen werden, um zu wissen, wie der Kanal im Erdreich eingebettet ist. Das ist für den Einbau der neuen Leitungen nötig, die dort verlegt werden. Unter anderem wird ein weiterer Kanal erstellt, weil im Neubaugebiet ein Trennsystem für Abwasser und Oberflächenwasser entsteht.
Matthias Kirchner erläutert, dass all diese Einzelschritte zum einen ausgearbeitet und die nötigen Arbeiten ausgeschrieben werden müssten. Bei vielen Schritten seien gesetzliche Fristen einzuhalten wie bei Ausschreibungen oder Vergaben.
Bei der Erstellung des Bebauungsplanes habe sich zudem gezeigt, dass ein in der Bauleitplanung vorgesehenes Regenrückhaltebecken in dieser Größe nicht nötig ist. Jetzt wurden die Maße neu berechnet. Unter Umständen kann das kleinere Bauwerk dazu führen, dass die Stadt mindestens einen Bauplatz mehr bekommt. Ursprünglich waren neun Bauplätze vorgesehen. Bürgermeister Blank hofft nun, dass es zehn werden.


Bislang noch keine Verkäufe

Der Kanalbau beginnt nach derzeitiger Planung im Spätherbst. Im Frühjahr sollen die restlichen Versorgungsleitungen und der Straßenbau folgen. Matthias Kirchner: "Das kann man nicht beschleunigen." Er weiß aus Erfahrung, dass die Betroffenen in den Kommunen sich oftmals einen schnelleren Verlauf wünschen.
Auf Anfrage bestätigte Kirchner, dass bei einigen wenigen Baugrundstücken in der Malbe eine Bebauung bereits vor Fertigstellung der Straßenarbeiten theoretisch möglich wäre. Britta Bildhauer hatte in der Sitzung darauf aufmerksam gemacht, dass vor allem eine Familie in Zeitzwang steht und bald einen Bauplatz benötige.
Verkauft ist bislang noch kein Bauplatz in der Malbe. Bürgermeister Helmut Blank bestätigte, dass es Interessenten gebe. Bauwillige könnten sich für nähere Informationen an das Bauamt wenden, heißt es.
Zur Entschärfung der Baulandproblematik erstellt Matthias Kirchner derzeit in Auftrag des Bürgermeisters ein Konzept, wo überhaupt in der Kernstadt geeignete Areale für ein Neubaugebiet vorhanden wären. Das Ergebnis solle dem Stadtrat nach der Sommerpause vorgestellt werden, teilte Helmut Blank mit.