Es sei darauf zu achten, dass die Höchstspannungstrasse "Südlink" im Westen, und nicht östlich der Autobahn verläuft, heißt es in der Sitzungsvorlage des Marktgemeinderats Maßbach. Entschieden wurde das aber noch nicht, das soll erst in der nächsten Sitzung geschehen.
Der Marktgemeinderat gab zur geplanten Höchstspannungsleitung "Südlink", die vermutlich östlich der Autobahn auf Maßbacher Gemarkung verlaufen wird, in seiner jüngsten Sitzung noch keine Stellungnahme ab. Dem Gremium lag zwar eine siebenseitige Beschlussvorlage der Verwaltung vor. Ausführlich diskutiert werden soll erst in der nächsten Sitzung, wenn Saskia Albrecht, Projektsprecherin der Transnet-BW, Rede und Antwort stehen wird.
Diese Firma betreibt Übertragungsnetze und ist eine 100-prozentige Tochter des EnBW-Konzerns mit Hauptsitz in Stuttgart. Sie ist auch am Südlink-Projekt beteiligt, ebenso wie der deutsch-holländische Netzbetreiber Tennet.
Die Trasse entlang der A 71 sei die Vorzugsvariante, die von Tennet der Bundesnetzagentur gemeldet worden sei, so Bürgermeister Matthias Klement (CSU). Innerhalb des Korridors, in dem die Stromleitung unterirdisch verlegt werden soll, befinden sich unter anderem Photovoltaik-Flächen, ein Windrad und eine Fläche, auf der in Poppenlauer ein weiterer Solarpark gebaut werden soll. Es sei darauf zu achten, dass die Trasse im Westen und nicht östlich der Autobahn verläuft, heißt es in der Sitzungsvorlage. Drei Bodendenkmäler aus der Vor- und Frühgeschichte seien nicht berücksichtigt worden.
Der derzeitige Korridor liege je 500 Meter rechts und links der Autobahn. Der genaue Verlauf der 34 Meter breiten Trasse, die während der Bauzeit 55 Meter beträgt, wird im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens festgelegt, heißt es weiter. Diese Strecke müsse in Zukunft von tief wurzelnden Pflanzen eingehalten werden. Radwege, Flurwege und ähnliches dürften darüber aber gebaut werden.
Aus den Bebauungsplänen und realisierten Projekten sei erkennbar, dass der Markt Maßbach sich für eine saubere Energiegewinnung entschieden hat. Durch Südlink sei eine weitere Entwicklung auf den von der Trasse belegten Flächen nicht mehr möglich. Die Gemeinde wäre in ihrer Planungshoheit berührt und in ihrer künftigen Entwicklung eingeschränkt. Dies gelte auch für eine Erweiterung des Gewerbegebietes in Richtung Autobahn.
Auch Naturschutz-Gründe werden in der Stellungnahme aufgeführt. Genannt werden unter anderem eine große Ansiedelung des geschützten Dipdam, die für den Bau der Autobahn angelegten Ausgleichsflächen, Magerrasen, Orchideen, ein Wanderfalken-Brutplatz. Berücksichtigt werden müsse auch, dass zwei Aussiedlerhöfe von der östlichen Trassenführung tangiert werden.
In dem Beschlussvorschlag heißt es deshalb "demnach ist die Trasse auf den Westen der A 71 zu legen". Entschieden wurde noch nicht, das soll erst in der nächsten Sitzung geschehen. Die Gemeinde kann, ebenso wie Privatleute, noch bis zum 24. Juni bei der Bundesnetzagentur Eingaben machen.