Die Sonderausstellung "Funkelnde Zierde" im Henneberg-Museum widmet sich dem Weihnachtsschmuck. Sammler Helmut Weiß zeigt dort seine schönsten Stücke.
Weihnachten ist ein ganz besonderes Fest im Jahr. Schon Wochen vorher freut man sich auf dieses Ereignis, gerade weil es in der dunklen Jahreszeit ein Lichtblick ist. Zahlreiche Bräuche ranken sich um dieses christliche Fest. Nicht wegzudenken ist hier der Weihnachtsbaum, der sich zwar erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fest etablierte, seitdem aber nicht mehr wegzudenken ist. Steht er doch in seiner immergrünen Pracht als Symbol der Hoffnung und zeigt auch an, dass es auch nach einer kalten und dunklen Zeit wieder hell und warm werden wird - sowohl konkret als auch im übertragenen Sinn.
Kugeln, Sterne und noch mehr
Um diesen Christbaum ranken sich zahlreiche Bräuche, einer der schönsten ist wohl, dass man den Baum mit Schmuck versieht, so dass er in schönstem Glanz erstrahlt. Diesem Brauch widmet sich die neue Sonderausstellung, die ganz dem Thema "Funkelnde Zierde - Weihnachtsschmuck" verschrieben hat. "Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Helmut Weiß einen Sammler gefunden haben, der uns einen Einblick in diese wunderbare Tradition gibt", so Museumsleiter Björn Hein. Helmut Weiß aus Schwandorf in der Oberpfalz hat eine wunderbare Sammlung von Weihnachtsschmuck, die ihresgleichen sucht. Sieht man sich seine Sammlung an, so gehen einem fast die Augen über, so zahlreich sind die Kugeln, Sterne und weitere Accessoires, mit denen man damals wie heute den Christbaum schmückt. Seit über 40 Jahren sammelt der 76-Jährige begeistert, neben Weihnachtsschmuck aber auch noch vieles andere. So hat er eine riesige Sammlung, die sich mit Osterbräuchen befasst, außerdem sammelt er alte Sprachaufzeichnungsgeräte sowie Spielzeug und Puppenhäuser und vieles mehr. Seine Weihnachtssammlung ist äußert umfangreich, an die 5000 zum größten Teil sehr seltene Weihnachtskugeln nennt er sein Eigen. Und natürlich ist dies nur ein kleiner Teil selbst in seiner Weihnachtssammlung. Inzwischen hat Helmut Weiß bereits an die 40 Ausstellungen durchgeführt und so den Museumsbesuchern an seinen einzigartigen Schätzen teilhaben lassen. "Jetzt trete ich aber etwas kürzer, ich mache nur noch zwei bis drei Ausstellungen im Jahr", erklärt der gut gelaunte Rentner mit einem Schmunzeln. Ihm zur Seite steht dabei seine Frau Christel, die beim Aufbau der Ausstellungen mithilft und ihrem Mann zur Seite steht. "Auch wenn eine Ausstellung schon Arbeit macht, so hat man aber immer wieder viel Spaß dabei", erklärt Weiß.
Drei Tage wird aufgebaut
Für ihn uns seine Familie ist Weihnachten immer noch ein besonderes Fest, das er ganz traditionell feiert. Natürlich ist aber bei einem Sammler, der über so viele Exponate verfügt, alles etwas anders. An die 400 Kugeln, alle im Jugendstil, schmücken den Baum, die liebevoll gestaltete "Marktredwitzer Krippe" ist dabei ebenso ein Hingucker. Jedes Häuschen ist beleuchtet, liebevoll sind die Wege, der Weiher und alles Weitere hergerichtet, so dass dem Betrachter ob der Detailfülle fast die Augen übergehen. An die drei Tage ist er mit dem Aufbau beschäftigt, Baum und Krippe nehmen im Wohnzimmer der Familie Weiß rund sechs Quadratmeter ein und sind ein echter Hingucker.
Und mit dieser Liebe zum Detail sind auch die Stücke ausgesucht, die in der Sonderausstellung im Henneberg-Museum zu sehen sein werden. Neben den berühmten tschechischen Gablons sind äußert seltene Wattefiguren zu sehen sowie Exponate aus "Dresdner Pappe", natürlich auch traditionelle Christbaumkugeln und vieles mehr. Es wird aber auch gezeigt, wie das Weihnachtsfest im 1. und 2. Weltkrieg zu instrumentalisieren versucht wurde. Ein kleiner Kerzenleuchter, der aus dem Zünder einer Granate gebaut wurde, verweist darauf, dass Weihnachten selbst in der Unmenschlichkeit der Schützengräben immer noch einen Schimmer Hoffnung in die Welt brachte.
Reise in vergangene Zeiten
"Auch wenn der Heiligabend natürlich erst am 24. Dezember gefeiert wird - in der Weihnachtsausstellung können die Besucher sich schon einmal auf diese Zeit einstimmen und eine Reise in die vergangenen Zeiten machen", freuen sich Museumsleiter Björn Hein und sein Team.
Dabei geht man weit in die Geschichte des Weihnachtsschmucks zurück. Etwa in den 1860er Jahren wurden die ersten Christbaumkugeln gefertigt. In der Ausstellung sind diese ebenso zu sehen wie Christbaumschmuck aus den 1950er Jahren, so dass hier ein weiter Bogen gespannt wird. Bis die Ausstellung eröffnet wird, ist noch einiges zu tun. Aber auch die Mitarbeiter von Kultourismus im Schloss haben Spaß daran, dass sie durch diese Ausstellung schon einen Ausflug in die Weihnachtszeit unternehmen können.
Für guten Zweck
Dabei freut man sich, auch etwas für den guten Zweck tun zu können. Helmut Weiß war langjähriger Vorsitzende des Lions Clubs Schwandorf, der in Nepal ein Krankenhaus unterstützt. Und so werden bei Kultourismus im Schloss Weihnachtskugeln, die in Nepal gefertigt wurden, verkauft. Der Erlös kommt dabei dem Krankenhaus zugute.
Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 20. November, um 15 Uhr im Henneberg-Museum statt. Helmut Weiß wird die Besucher durch die Weihnachtsausstellung führen und dabei Fragen beantworten. Die Ausstellung kann bis einschließlich 29. Januar besucht werden. Für Schulklassen und Kindergartengruppen werden wie immer auch Sonderführungen angeboten. Nähere Informationen gibt es unter Tel.: 09733/ 787 482.