Zahlreiche Beschlüsse fasste der Rannunger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Unklar ist noch wie die Brunnensanierung finanziert wird. Vermutlich werden die Bürger zur Kasse gebeten.
Die Vorberatung des Investitionsprogramms der Gemeinde Rannungen für das laufende Jahr 2019 stand im Mittelpunkt der 106. Sitzung des Gemeinderates, die mit einem Ortstermin auf dem Friedhof begann. Außerdem ging es um die Wasserversorgung und die Straßenbeleuchtung. Genehmigt wurde ein Zuschuss für die Ministranten- und Jugendarbeit. Schließlich stimmte der Gemeinderat zwei Zweckvereinbarungen mit dem Landkreis zu den Themen Breitbandversorgung und Datensicherheit zu.
Der Verwaltungs- und der Vermögenshaushalt sollen am 16. Juli endgültig verabschiedet werden. Viele Investitionen, die im letzten Jahr nicht ausgeführt werden konnten, wurden in den neuen Haushalt übernommen. Für die Mehrzweckhalle stehen dieses Jahr 400 000 Euro Ausgaben im Investitionsplan, doch Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) kündigte jetzt schon an, dass dieses Jahr "in dieser Summe nicht" investiert werde. Dafür sollen im kommenden Jahr eventuell 1,4 Millionen Euro an Ausgaben eingesetzt werden.
Schulhof: Sanierung läuft auf Hochtouren
Weiterer wichtiger Punkt ist die Sanierung des Schulhofs, die auf Hochtouren läuft. Dafür sind für 2020 knapp 600 000 Euro Zuschuss von der Diözese eingeplant. Mit diesem Geld sei aber möglicherweise erst ein Jahr später zu rechnen, verkündete der Bürgermeister.
Bürger sollen bezahlen
Er teilte auch mit, dass noch unklar ist, wie die Brunnen-Sanierung finanziert werden soll. Der Gemeinderat möchte die Bürgerinnen und Bürger über eine Umlage zur Kasse bitten. Der Gemeindetag in München bestätigte, dass das möglich ist. Experten des Büros Schulte und Röder Kommunalberatung in Veitshöchheim sind allerdings aus rechtlichen Gründen anderer Ansicht und verweisen darauf, dass die Arbeiten über die Wassergebühren finanziert werden müssten. Fridolin Zehner erwartet dazu eine Stellungnahme des Landratsamtes, wie er den Gemeinderäten mitteilte.
Termin vor Ort
Nach dem Ortstermin auf dem Friedhof entschied sich der Gemeinderat mit knapper Mehrheit dafür, fünf weitere Urnenröhren links neben die bereits vorhandenen in den Boden einzulassen. Auch Renovierungsarbeiten an der Leichenhalle standen auf der Tagesordnung. Für die Befestigung des Vorplatzes sowie Malerarbeiten im Innenbereich und an der Außenfassade lag ein Angebot einer Firma in Höhe von 25 000 Euro vor. "Das ist utopisch teuer", kommentierte Joachim Weigand (CSU). "Den ganzen Vorplatz pflastern ist o. k., aber nur zehn Quadratmeter wie vorgesehen ist nichts", ergänzte Harald Klopf (Bürgerliste). Bei Gemeinderat entschied sich schließlich einstimmig, auf die Pflasterarbeiten ganz zu verzichten. Einige kleinere Arbeiten sollen erledigt werden.
4760 Euro kostet die Erstellung eines Strukturkonzeptes für die zukünftige Wasserversorgung der Gemeinde. Drei Büros waren angeschrieben worden. Das Ingenieurbüro Baurconsult Hassfurt bekam den Zuschlag. Das zweite Büro, das ein Angebot abgegeben hatte, verlangte rund dreimal so viel, teilte Fridolin Zehner mit. Das dritte Büro nannte keine konkreten Zahlen über die Gesamtkosten.
Einige Straßenlampen in der Gemeinde sind bereits auf stromsparende LED (Leuchtdioden) umgerüstet. Nun werden weitere Straßen mit Lampen bestückt. Investiert werden dafür 31 000 Euro. Durch die Einsparung von Strom- und Wartungskosten amortisiert sich diese Ausgabe in fünf Jahren, heißt es in der Beschlussvorlage.