Kahlschlag an der Böschung

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Mit einem Spezialgerät hat die zuständige Straßenmeisterei Hammelburg die Böschung zwischen B287 und Bahndamm von Bäumen und Sträuchern befreit. Das dienst der Verkehrssicherheit. Foto: Thomas Malz
Mit einem Spezialgerät hat die zuständige Straßenmeisterei Hammelburg die Böschung zwischen B287 und Bahndamm von Bäumen und Sträuchern befreit. Das dienst der Verkehrssicherheit. Foto: Thomas Malz

Weil es immer wieder zu Unfällen wegen Sichtbehinderungen kam, hat das Staatliche Bauamt jetzt die Vegetation radikal entfernen lassen. Ein Spezialgerät leistete ganze Arbeit.

Für viele Verkehrsteilnehmer ist die Einmündung der Freiherr-von-Lutz-Straße in die Kissinger Straße (B 287) am Fuße des Schindbergs ein Ärgernis. Weil die Sicht wegen des Brückengeländers und der Vegetation am Bahndamm sehr eingeschränkt ist, kommt es immer wieder zu Unfällen. Nach einer Radikalkur an der Böschung haben sich die Sichtverhältnisse zumindest für die nächste Zeit erst einmal erheblich verbessert.

Das Problem besteht schon seit vielen Jahren. Weil die B 287 im Bereich des Schindbergs einmal neu gestaltet werden soll, vor allem auch wegen der Entwässerung, ist das letzte Teilstück der Freiherr-von-Lutz-Straße ebenfalls noch nicht hergerichtet worden. Weil es an der riesigen Einfahrt immer wieder zu Problemen kam, ist vor mittlerweile zehn Jahren eine Verkehrsinsel als Provisorium errichtet worden, um die Autofahrer, die von der Freiherr-von-Lutz-Straße in die B 287 einbiegen wollen, weiter nach rechts zu zwingen, wo die Sicht ein wenig besser ist. Auch ein Stoppschild wurde aufgestellt und dessen Einhaltung kontrolliert.

Vegetation wächst nach

Das Hauptproblem ließ sich aber nicht aus der Welt schaffen: Das Brückengeländer und vor allem die Vegetation behindern die Sicht. Zwar sind die Sträucher und Büsche immer wieder einmal zurückgeschnitten worden, sie wuchsen aber auch schnell wieder nach. Verschärft wird das Ganze noch dadurch, dass sich viele Autofahrer, die auf der B 287 in Richtung Schweinfurt fahren, nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer halten.

Jetzt hat das Staatliche Bauamt Schweinfurt das Problem an der Wurzel gepackt. "Die Straßenmeisterei Hammelburg, die für den Unterhalt der Staats- und Bundesstraßen im Landkreis Bad Kissingen zuständig ist, hat im Einmündungsbereich Freiherr-von-Lutz Straße/B 287 einen Hecken- und Baumrückschnitt vorgenommen", so Nina Marder vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. "Die Arbeiten beruhen auf einem Beschluss der Unfallkommission - bestehend aus Vertretern der Polizei, des Landkreises und des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt." Durch den Rückschnitt soll die Sicht beim Ausfahren aus der Freiherr-von-Lutz Straße maßgeblich verbessert und dadurch die Verkehrssicherheit erhöht werden, so Nina Marder.

Weil die Arbeiten an der steilen Böschung unmittelbar neben den Gleisen ausgeführt wurden, war auch René Pauly vor Ort. Der Fachbauüberwacher bei der Deutschen Bahn kann in solchen Fällen eingreifen, falls es notwendig wird. Das hielt er aber in diesem Fall für nahezu ausgeschlossen. Denn im Einsatz war ein Spezialgerät, dass die Vegetation komplett entfernt und auch mit extrem steilen Lagen zurechtkommt, weil es über Krallen verfügt, die sich in die Erde bohren. Sollten die Gleisanlagen tangiert werden, könnte René Pauly über den Fahrdienstleiter in Hammelburg einen Zeitraum erfahren, in dem kein Zug fährt oder aber im Extremfall die Strecke komplett sperren lassen.

Bei der Stadt Münnerstadt ist die Abholz-Aktion sehr positiv aufgenommen worden. "Wir freuen uns, dass es jetzt so gründlich gemacht worden ist", sagt Bürgermeister Michal Kastl dazu. "Die Sichtverhältnisse haben sich gegenüber vorher stark verbessert, was auch dringend nötig war."