Der Dorfplatz in Seubrigshausen wird ein völlig neues Aussehen bekommen. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg dafür geebnet.
Drei Jahre nach den ersten Vorentwürfen hat der Stadtrat nun endgültig und auch einstimmig der Planung für die Umgestaltung des Dorfplatzes in Seubrigshausen zugestimmt. Beschlossen wurde damit auch, dass jetzt alle Schritte in die Wege geleitet werden, damit voraussichtlich im Frühjahr 2017 mit der Umgestaltung begonnen werden kann.
Valtin Dietz vom Planungsbüro Dietz und Partner in Elfershausen erläuterte in der jüngsten Stadtratssitzung nochmals den Planungsablauf, der am Anfang recht schwierig gewesen sei. Mittlerweile habe man aber erreicht, dass in weiten Teilen der Bevölkerung eine positive Stimmung herrsche, stellte Valtin Dietz fest. Er erklärte, dass mit der Umgestaltung das triste Straßenbild verschwinden werde. "Wir hoffen, dass sich eine freundliche Ortsmitte ergibt", betonte er.
Im Zuge der Umgestaltung wird auch die Bushaltestelle für die Schulkinder sicherer.
Sie wird jetzt dauerhaft weg von der Kreisstraße in den Bereich des hinteren Dorfplatzes verlegt. Der Dorfplatz wird so gestaltet, dass er von Bussen für diese Zwecke befahren werden kann.
Brunnen und Sitzplätze
Es gibt einen neuen Aufenthaltsbereich mit Sitzgelegenheiten und Brunnen auf dem Dorfplatz. Der Schmerzensmann werde näher an die Kirche gerückt, erläuterte Dietz. Statt Asphalt soll für den Bodenbelag ein Betonpflaster in Muschelkalk-Optik verwendet werden. Parkflächen sind vorhanden, sowohl auf dem Dorfplatz als auch entlang der Kreisstraße, die in diesem Zuge mit ausgebaut wird.
Zufrieden zeigte sich Bürgermeister Helmut Blank, dass der Landkreis die geplante Sanierung der Seubrigshausener Ortsdurchfahrt vorverlegt und damit beide Projekte - Dorfplatz und Ortsdurchfahrt - zeitgleich durchgeführt werden können.
Nicht alle sind glücklich
2. Bürgermeister Michael Kastl wohnt selbst in Seubrigshausen und sprach von einem "sehr gelungenen Projekt, weil wir aus einer sehr verfahrenen Situation herausgekommen sind". Von allen Seiten wurde in der Sitzung betont, dass der Stadtrat geschlossen hinter der Sanierung steht. Das zeigte sich auch im Abstimmungsergebnis.
Während im Stadtrat Einigkeit darüber herrschte, dass durch die Umgestaltung des Dorfplatzes eine deutliche Aufwertung für den Stadtteil erreicht werden kann, mischten sich in die Sitzung doch auch kritische Töne. Die kamen allerdings von der Zuhörerseite. Denn einige Anlieger am Dorfplatz finden die Lösung nicht so ideal wie der Stadtrat, zumal teilweise hohe Ausbaubeiträge anfallen werden.
Ignaz Schneider gehört zu einer Erbengemeinschaft, die dort ein altes Häuschen hat und erhielt ausnahmsweise in der Sitzung das Rederecht. Er bat darum, neue rechtliche Möglichkeiten im Beitragsrecht auszuschöpfen, um die Belastung der Anlieger zu senken. Außerdem sah er für die Anlieger direkt keine Verbesserung, da sie für Dinge bezahlen müssten, von denen sie eher Nachteile als Vorteile hätten - beispielsweise den Busverkehr direkt vor der Haustüre. Man akzeptiere die Veränderungen im Sinne der Allgemeinheit, hoffe aber dann, finanziell nicht zu sehr belastet zu werden.
Ein Sanierungsgebiet ist denkbar
Vertieft allerdings wurde das Thema "Ausbaubeiträge" in nicht. Es gehe in dieser Sitzung nur darum, die Baumaßnahme zu beschließen, erläuterte Helmut Blank. Das wurde von allen Seiten so gesehen.
Allerdings griff Stadtrat Leo Pfennig die Bitte von Ignaz Schneider auf, das Thema "Ausbaubeiträge" in einer gesonderten Sitzung zu behandeln. Das soll passieren.
Zuschüsse für die Stadt
Genannt wurden in der jüngsten Stadtratssitzung die voraussichtlichen Kosten, die für die Anlieger anfallen werden. Es sind 184 000 Euro inklusive des Eigenanteils der Stadt (20 Prozent). Ob noch zusätzliche Kosten für erneuerungsbedürftige Hausanschlüsse hinzukommen, ist noch offen. In dieser Woche laufen Kanalbefahrungen im Dorf. Falls Wasserleitungen oder Kanäle beschädigt sind, werden sie im Zuge der Bauarbeiten repariert.
Diese Kosten werden - bis auf Hausanschlüsse - über die Gebühren finanziert.
Zuschuss für die Stadt
Die Stadt selbst erhält auf ihren Eigenanteil der der Dorfplatzgestaltung einen öffentlichen Zuschuss. Dieser Zuschuss betrifft nicht den Eigenanteil der Anlieger, bestätigte Bürgermeister Helmut Blank auf Anfrage von Stadträtin Rosina Eckert. Möglich sei aber noch, dass der Dorfplatz als Sanierungsgebiet eingestuft wird und Anlieger für Verbesserungen an ihren Anwesen hohe Zuschüsse erhalten, erläuterte Michael Kastl.
Beiträge für Gehwegbau
Informiert wurden die Stadträte in der Sitzung auch darüber, dass im Zuge des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Anliegerbeiträge anfallen werden - und zwar für die Gehsteige. Das betrifft alle Hauseigentümer entlang der Ortsdurchfahrt. Über die Höhe konnte Bürgermeister Helmut Blank noch keine Auskünfte geben, da die Ausbaukosten derzeit vom Landkreis noch ermittelt würden.