Ein kleiner Schnitt reicht aus

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Minimalinvasive Chirurgie auf modernstem Niveau: Chefarzt Dr. Bora Kosan bei der Operation.
Minimalinvasive Chirurgie auf modernstem Niveau: Chefarzt Dr. Bora Kosan bei der Operation.
Simon Dellert

100. Operation mit nur einem kleinen Hautschnitt im Thoraxzentrum Münnerstadt

Der Patient, der in der 3. Woche nach der OP zu einer regulären Nachuntersuchung ins Thoraxzentrum Münnerstadt, Bezirk Unterfranken kommt ist über 70 Jahre alt und begeisterter Radfahrer. Durch Zufall ist der Lungenkrebs vor kurzem bei ihm entdeckt und minimalinvasiv mit nur einem einzigen kleinen Hautschnitt (uniportal) operiert worden. Entfernt wurde hierdurch ein kompletter Lungenlappen, teilt das Thoraxzentrum in einer Pressemitteilung mit.

"Mit dem Radfahren habe ich schon wieder begonnen", berichtet der Patient keine drei Wochen nach dem Eingriff begeistert. Der Lungenkrebs wurde ihm im Thoraxzentrum von Chefarzt Dr. Bora Kosan, Spezialist mit über elfjähriger Erfahrung auf dem Gebiet "VATS-Lobektomie" entfernt. Dies geschah schonend mit einem ca. 3,5 cm langen Hautschnitt. Es ist der 100. Eingriff dieser Art des Mediziners in der Lungenfachklinik Münnerstadt.

Durch den kleinen Schnitt werden die speziellen OP-Instrumente und die Kamera für die Video-Assistenz eingeführt. Deutschlandweit gibt es nur wenige Krebs-Zentren, die eine solche umfangreiche und komplexe Operation mit nur einem einzelnen Zugang durchführen können.

Methode birgt viele Vorteile

Der Vorteil der Methode ist offensichtlich: Deutlich weniger Schmerzen nach der Operation und eine schnellere Genesung. Nur eine kleine unauffällige Narbe bleibt zurück. Das Thoraxzentrum Münnerstadt ist spezialisiert auf minimalinvasive Chirurgie auf modernstem Niveau. Es wird zum Beispiel mit 3-D-Videotechnik sehr präzise mit drei-dimensionaler Sichtweise operiert.

Ideal ist diese schonende Operationsmethode auch für Menschen, deren Lunge bereits geschwächt ist. COPD-Erkrankte, Raucher oder sehr alte Menschen mit mehreren Vorerkrankungen profitieren hiervon. Früher erfolgte dieser Eingriff routinemäßig mit einem mindestens 20 cm langen Schnitt seitlich am Brustkorb.

Beste Aussichten auf komplette Heilung haben Erkrankte, die ihren Lungenkrebs im Anfangsstadium behandeln lassen. "Während der Corona-Pandemie kommen auch Menschen mit größeren Tumoren zu uns. Die Erkrankung wartet leider nicht, bis Corona vorbei ist", sagt Chefarzt Dr. Bora Kosan.

Möglichst früh erkennen

Ziel ist es eine Lungenkrebserkrankung möglichst früh zu entdecken. Dies belegen auch weltweit zwei große Studien, die zeigen, dass man die Lungenkrebssterblichkeit bei starken Rauchern senken kann (USA: NLST sowie Belgien und Holland: NELSON). Dazu müsste eine Niedrigdosis-CT als Vorsorgeuntersuchung etabliert werden.red