Ein echter Venet am Rindshof?

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Besprechung über Kunst vor Ort: (von links) Marco Weigand, Uwe Nickel. Ulrich Zühlke, Bernar Venet, Walter Smerling, Rudi Weigand und Thomas Pfarr. Foto: Anton Then
Besprechung über Kunst vor Ort: (von links) Marco Weigand, Uwe Nickel. Ulrich Zühlke, Bernar Venet, Walter Smerling, Rudi Weigand und Thomas Pfarr. Foto: Anton Then

Die Besitzer Rudi und Marco Weigand wünschen sich, dass Kunst neben dem Golfsport eine wichtige Rolle spielt. Der französische Bildhauer Bernar Venet könnte sich vorstellen, hier eine Skulptur aufzustellen.

Auf dem Golfplatz am Rindhof bei Maria Bildhausen haben in dessen 25-jährigen Geschichte schon verschiedene Weltmeister und Olympiasieger ihre Künste mit dem kleinen Ball demonstriert. Nun war mit Bernar Venet aus Frankreich ein Meister einer anderen Gattung, der bildenden Kunst, zu Gast, um Möglichkeiten zu eruieren, auch Kunstwerke auf dem Gelände aufzustellen. Kunst soll nach den Vorstellungen der Besitzer Rudi und Marco Weigand in Zukunft neben dem Golfsport auch eine wichtige Rolle spielen. "Wir wollen den Golfplatz und sein Umfeld für alle Besucher noch attraktiver machen", sagt Rudi Weigand. Bernar Venet war zusammen mit Professor Dr. h.c. Walter Smerling, Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn, und Uwe Nickl, beide gute Bekannte von Marco Weigand, mit dem Hubschrauber vom Flughafen Frankfurt angereist, um zusammen mit den Eigentümern, Architekt Ulrich Zühlke (Aubstadt) und Galerist Thomas Pfarr (Münnerstadt) einen möglichst geeigneten Ort für eine Skulptur zu inspizieren. Von den landschaftlichen Möglichkeiten am Rindhof zeigte sich der 78-jährige Venet begeistert. "Hier gibt es mehrere sehr gute Möglichkeiten und der Rahmen stimmt. Der ideale Standort wäre zunächst vor dem Haus Josef", sagte Venet. Ein Kunstwerk könne hier den Blick der Besucher auch auf die drei prägenden Gebäude lenken. Dazu wünscht sich Venet noch etwas mehr Grün für den Hintergrund.

Seinen Entwurf werde er in einigen Wochen als reale Bildmontage präsentieren. Zusammengebaut und befestigt werde das Kunstwerk vor Ort auf einem Betonfundament. "Einen echten Venet auf dem Golfplatzgelände wäre schon eine tolle Sache", zeigte sich Marco Weigand von den Anfangsideen des Künstlers begeistert. Er könne sich durchaus auch mehrere Kunstwerke auf der großzügigen Anlage vorstellen. "Es gibt hier am Rindhof für Kunstwerke verschiedene prädestinierte Standorte. Ein Venet und weitere Werke wären eine stimmige Sache und für die ganze Region ein Aushängeschild",sagte Thomas Pfarr, der in Kürze sein künstlerisches Domizil am Rindhof bezieht. Auch für Ulrich Zühlke hat der Rindhof eine große "kulturhistorische Bedeutung", die nach Möglichkeit ausgebaut werden müsse.

Mit dem Franzosen Bernar Venet weilte einer der international herausragenden Bildhauer der Gegenwart am Rindhof, dessen Werke in verschiedenen Ländern an herausragenden Orten zu sehen sind. In Deutschland ist Venet besonders durch eine 20 Meter hohe Skulptur, die am Mittelstreifen der Straße "An der Urania" in Berlin steht, bekannt. Sie ist ein Geschenk des französischen Staates anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin im Jahre 1982. Eine monumentale Skulptur aus 14 Stahlbögen mit einer Gesamthöhe von 17 Metern steht in Bonn. Venet, der auch Komponist und Maler ist, widmete sich physikalischen und mathematischen Fragen und machte sich die Linie zur Herausforderung. Sie ist in seinen Stahlskulpturen der Gegenstand, mit dem er sich mit den Phänomenen Zeit, Raum und Bewegung auseinandersetzt, wobei auch der Zufall eine gewisse Rolle spielt. "Wenn der Entwurf und der Preis passen, könnte hier der erste Venet in Bayern stehen", zeigt sich Marco Weigand zuversichtlich. Mit einer Skulptur aus Frankreich wäre dann eine künstlerische Brücke nach Franken gebaut.