Die Mühe wurde mit dem "Mürschter Nagel" gewürdigt

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Zahlreiche Mitglieder der "Freunde des Oberen Tores e. V." sowie der Altstadtverein Münnerstadt waren bei der Überreichung des Mürschter Nagels mit dabei. Foto: Björn Hein
Zahlreiche Mitglieder der "Freunde des Oberen Tores e. V." sowie der Altstadtverein Münnerstadt waren bei der Überreichung des Mürschter Nagels mit dabei. Foto: Björn Hein
Ein Verein hat dafür gesorgt, dass das Oberes Tor in Münnerstadt heute in so glanzvollem Zustand ist. Dafür gab es nun den "Mürschter Nagel". Foto: Björn Hein
Ein Verein hat dafür gesorgt, dass das Oberes Tor in Münnerstadt heute in so glanzvollem Zustand ist. Dafür gab es nun den "Mürschter Nagel". Foto: Björn Hein
 

Die Freunde des Oberen Tores e. V. aus Münnerstadt wurden jetzt für den Erhalt eines wichtigen Baudenkmales mit dem "Mürschter Nagel" ausgezeichnet.

Die historische Bausubstanz in Münnerstadt ist sehr vielfältig. Stellt man die vielleicht etwas provokante Frage nach dem prägendsten Gebäude in der Altstadt, so wird die Antwort hierauf womöglich das Obere Tor sein. Mit seiner Höhe von rund 36 Metern überragt der Turm alles andere bei weitem und ist der höchste Stadtturm Unterfrankens. Dass der Turm, auf den die Münnerstädter stolz sind, in solch einem guten Zustand ist, ist den Freunden des Oberen Tores zu verdanken.

Für dieses Engagement wurde ihnen in diesem Jahr der "Mürschter Nagel" verliehen. Diese Auszeichnung - ein historischer Nagel auf einem Holzbrett - ist eine Erfindung des Altstadtvereins. Dieser möchte mit dem Preis Bauherren, die sich um die historische Bausubstanz verdient gemacht haben, für ihr Engagement würdigen.


Für nachfolgende Generationen

Die Verleihung fand zum Tag des offenen Denkmals statt. Einer der Vorsitzenden des Altstadtvereins, Peter Braun, lobte die Verdienste des Türmervereins, der das Obere Tor hergerichtet hat: "Wichtig ist es, das Bewusstsein für die Stadt zu festigen und zu zeigen, dass die Baudenkmäler besonders für nachfolgende Generationen erhalten werden müssen." Es sei entscheidend, dass sich auch junge Leute engagierten.

Der Vorsitzende der Freunde des Oberen Tores e. V., Wolfram Graeber, war sehr stolz, dass sein Verein den Mürschter Nagel erhalten hat. "Dieser wird im Bereich des Oberen Tores angebracht, damit die Bevölkerung ihn sehen kann. Für uns ist diese Verleihung eine sehr große Ehre." Der Verein wurde 2003 ins Leben gerufen, da das Obere Tor im oberen Bereich einzustürzen drohte und seitens der Stadt keine finanziellen Mittel in Aussicht standen. "Es wäre eine Schande für die ganze Stadt gewesen, wenn wir dieses imposante Baudenkmal hätten verfallen lassen", erklärte Graeber.


2003 ins Leben gerufen

Er weiß noch, wie der Verein ins Leben gerufen wurde. "Am Donnerstag, 30. Oktober 2003, wurde der Verein gegründet. Hierzu haben sich 22 Frauen und Männer eingefunden, die nicht zulassen wollten, dass das Obere Tor weiter verfällt", erinnert sich Graeber. Arbeitsreiche Jahre schlossen sich an. "Neben den Mitgliedsbeiträgen haben wir unsere Arbeit vor allem durch die Türmerfeste finanziert", ergänzte der Vorsitzende. 100 000 Euro wurden in den Erhalt des Oberen Tores in Münnerstadt investiert, wovon 20 000 Euro Zuschüsse waren. 80 000 Euro brachte der Verein aus eigener Tasche auf.

Eine wichtige Säule seien die Spenden gewesen, die für den Erhalt des Oberen Tores reichlich gegeben wurden. Rund 8500 Stunden Eigenleistung hätten die Mitglieder aufgebracht, um den Turm herzurichten. Auch über eine konkrete Nutzung habe man bereits nachgedacht. "Das Kreuzgewölbe soll ein Ausstellungsraum für hiesige Künstler werden, die hier kostenfrei ihre Werke zeigen können", erklärt Graeber.


Arbeiten im Innenraum

Auch im Innern des Turms sind die Restaurierungsmaßnahmen schon weit fortgeschritten. Die Türmerstube wurde komplett gesichert, nur noch an der darüber liegenden Etage müssten Arbeiten erledigt werden.