Die Gruppe "island between us" arbeitet an neuen Projekten in Münnerstadt. Den Künstlerinnen kann man beim Arbeiten in der Marienanstalt über die Schulter schauen.
Nach dem Erfolg des Projekts "else" im vergangenen Sommer, hat die Münnerstädter Künstlerin Mia Hochrein ein neues Kunstprojekt in der Lauerstadt mit bekannten internationalen Künstlern initiiert. Seit Sonntag arbeiten Mia Hochrein, Susanne Britz (Berlin), Stephanie Krumbholz (Berlin), Christiane G. Schmidt (Köln) und Ines Meier (Berlin) in Münnerstadt als so genannte artists in residence in der leerstehenden Marienanstalt im Zentrum von Münnerstadt. Außerdem gibt es Arbeiten der isländischen Künstlerinnen Jeannette Castioni und Hrafnhildur Sigurdardottir zu sehen.
Die Vernissage zur Ausstellung ihrer Werke ist am 30. August. Zu sehen sind die Atelierplätze in der Marienanstalt und die Werke dann im so genannten Heimatspielhaus in Münnerstadt vom 2. September bis 27.
September.
Einzug in die Marienanstalt "Die Insel zwischen uns - island between us", so nennt sich die Gruppe der sieben Künstlerinnen aus Deutschland und Island, die sich 2008 im Künstlerhaus in Ahrenshoop im Rahmen eines Ausstellungsprojekts kennenlernten und bei mehreren Ausstellungen zusammen arbeiteten. Nun kommen sie in der leerstehenden Marienanstalt, einem zentral gelegenen aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gebäude, zusammen, um dort gemeinsam zu arbeiten. "Jede Künstlerin hat ihre eigene Bildsprache, die sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügt", beschreibt Hochrein das Projekt. Und dieses Gesamtprodukt wird wiederum "in Räumen, bezogen auf die Gegebenheiten vor Ort, inszeniert".
Die Marienanstalt bietet sich mit ihrem eigenen Charme als Atelierraum und Laboratorium für die Künstlergruppe an, ist es doch ein leerstehendes, unsaniertes Haus mit Charakter.
Sie wird dort ein dynamisches, ergebnisoffenes Konzept erarbeiten, in dem raumbezogene installative Arbeiten auf die Räume im Heimatspielhaus eingehen. So soll ein Rückzugsraum, eine Insel, in der man sich nicht nur als Künstler, sondern auch als interessierter Betrachter zurückziehen kann, entstehen, der als Treffpunkt zur Bildung von Utopien genutzt werden kann.
Museum kommt auf die Straße Vor zwei Jahren begannen die sieben Künstlerinnen in Ahrenshoop mit der Arbeit an einem gemeinsamen Künstlerbuch. Dieses wird nun bei dem Arbeitsaufenthalt in Münnerstadt fertiggestellt, wobei die Besucher im Rahmen von offenen Ateliers den Künstlerinnen über die Schultern schauen können. Dankbar ist Mia Hochrein für die Möglichkeit, mit dem Henneberg-Museum im Deutschordensschloss zusammenarbeiten zu können.
Die KulTourisMus im Schloss GmbH fungiert auch als Veranstalter. Museumsleiter Björn Hein und KulTourisMus im Schloss-Leiterin Inge Bulheller ermöglichten, dass durch die Kooperation auch Gegenstände des Depots aus dem Henneberg-Museum in die künstlerische Arbeit mit einbezogen werden. "Das Museum wird sozusagen auf die Straße gebracht, die eingelagerten Dinge entstaubt und ihnen eine neue Bedeutung gegeben", erläutert Hochrein das Konzept, das es in dieser Form bisher noch nicht gegeben hat. Am Ende der rund zweiwöchigen Arbeitsphase vom 18. bis 28. August stellen die Künstlerinnen sowohl in den Atelierräumen in der Marienanstalt als auch im frisch renovierten Heimatspielhaus aus. Dies wurde durch die überregional bekannte Galerie Pfarr von Thomas Pfarr ermöglicht, der im Erdgeschoss des Heimatspielhauses seine Galerie eingerichtet hat und nun diese Ausstellung im ersten Stock betreut. Eröffnet wird die Ausstellung am 30.
August um 18 Uhr in der Marienanstalt (anschließend Heimatspielhaus), Finissage ist am 27. September (18 Uhr) im Heimatspielhaus (anschließend Marienanstalt).
Auch bei "island between us" wird es wieder ein anspruchsvolles Rahmenprogramm für die ganze Bevölkerung geben. "Ein wesentlicher Aspekt der bildenden Kunst ist ja auch, dass man den intensiven Arbeitsprozess verfolgen kann, sie aber auch als entscheidenden Faktor für unsere Lebensqualität ins Bewusstsein ruft", erklärt Mia Hochrein. Das wird angesichts des Programms mit offenen Atelier-Abenden, Klappstuhl-Kino und der Präsentation des Künstlerbuchs sicher gelingen.
Programm und Zeitplan