Dem TV droht die Auflösung

1 Min
Der ehemalige Vorsitzende Georg Kirchner (stehend) appellierte an die Versammlung, sich um einen neuen Vorstand zu bemühen, sonst müsse der Verein aufgelöst werden. Foto: Björn Hein
Der ehemalige Vorsitzende Georg Kirchner (stehend) appellierte an die Versammlung, sich um einen neuen Vorstand zu bemühen, sonst müsse der Verein aufgelöst werden. Foto: Björn Hein

Der TV Poppenlauer sucht einen Vorstand. Bei der Außerordentlichen Versammlung stellte sich niemand zur Verfügung. Bis Juli soll noch gesucht werden.

Der TV Poppenlauer 1967 e. V. befindet sich in einer schwierigen Situation. Auf der Jahreshauptversammlung vor rund vier Wochen trat der Vorstand komplatt zurück - ein neuer hat sich bisher noch nicht finden können. Nachdem man keine Vorsitzenden finden konnte, wurde bei den weiteren Posten wie Kassier und Schriftführer nicht mehr nachgefragt. Die Außerordentliche Mitgliederversammlung, die jetzt stattfand, sollte diesem Missstand abhelfen: Auf die Frage des scheidenden Vorsitzenden Georg Kirchner, wer Vorschläge für den neuen ersten Vorsitzenden habe, herrschte allerdings nur Schweigen. Keiner der 20 anwesenden Versammlungsteilnehmer nannte einen Namen.
"Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir auf eine Auflösung des Vereins zusteuern. Wir können keine außerordentlichen Mitgliederversammlungen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag einberufen", so die mahnenden Worte Kirchners. "Wir kommen dem Zeitpunkt näher, bei dem wir uns entscheiden müssen: Wollen wir den Verein oder nicht."
Im Moment ist Kirchner noch kommissarisch im Amt: "Das kann nur eine Übergangslösung sein. Es ist jetzt an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen", sagte Kirchner. Dabei habe der alte Vorstand sein Bestes getan, auch als er dafür sorgen wollte, dass Nachfolger in den Startlöchern stehen: "Allerdings haben wir hier nur Absagen erhalten", erläuterte Kirchner die traurige Bilanz der Bemühungen.


Satzungsänderung möglich

Beim Amtsgericht habe er schon nachgefragt, wie eine Vereinsauflösung vor sich geht. "Allerdings will ich mir dieses Szenario gar nicht ausmalen", erklärte Kirchner. Das Amtsgericht meinte, dass man erst einmal die Satzung ausschöpfen sollte und noch einmal probieren müsse, einen neuen Vorstand zu finden. "Dabei kann man auch ins Auge fassen, dass wir die Satzung dahingehend ändern, dass wir in Zukunft drei gleichberechtigte Vorsitzende haben", erklärte Kirchner. Wichtig sei, dass man die Vereinsmitglieder systematisch befragen müsse. "Schaut euch bitte um, vielleicht findet sich ja doch noch ein geeigneter Kandidat, der im Vorstand mitarbeiten will", appellierte der scheidende Vorsitzende an die Mitglieder. Die nächste Veranstaltung, die ansteht, das Sommerfest, werde man noch über die Bühne bringen, doch dann müsse es weitergehen.
Geschlagen geben werde man sich allerdings nicht, mit dem Verein muss es weitergehen. "Seid optimistisch, dass wir es schaffen, eine neue Vorstandschaft zusammenzubekommen", so der Appell Kirchners.
Als nächstes wird die alte Vorstandschaft systematisch bei den Mitgliedern nachfragen, ob sich nicht doch noch einer zur Übernahme eines Amtes bereit erklärt.


Nächste Sitzung im Juli

Dann wird voraussichtlich am 10. Juli eine neue Sitzung einberufen werden, in der dann die Ergebnisse vorgestellt und über das weitere Schicksal des Vereins entschieden wird.