Das Gemeindeleben in der katholischen Pfarrgemeinde Münnerstadt soll langsam wieder anlaufen.
Dank gesunkener Inzidenzzahlen und Lockerungen traf sich auch der Pfarrgemeinderat wieder zu einem Treffen. Es war die erste Sitzung im Jahr 2021.
Bedauert wurde in einem ersten Gedankenaustausch, dass durch die Auflagen in der Pandemie das Leben in der Pfarrei und damit die Kontakte zu den Gemeindemitgliedern sehr eingeschränkt waren. "Man weiß nicht mehr, was bei den Leuten los ist", erklärte auch Stadtpfarrer P. Markus Reis. Betont wurde die Hoffnung, dass man das Gemeindeleben mit den ersten möglichen Veranstaltungen langsam wieder aktivieren kann.
Es sei jetzt die große Aufgabe in der Pfarrei, die Kontakte wieder herzustellen, stellte das Gremium fest. Bei den Gottesdiensten sei in der Hochphase der Pandemie vor allem das Nichtsingen-Dürfen eine schwere Bürde gewesen, meinten einige Pfarrgemeinderätinnen. Froh war man deshalb, dass Organist Peter Rottmann mit seiner Musik und seinem Gesang diese Lücke sehr gut ausfüllen konnte.
"Alles war im Dornröschenschlaf", stellte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ulrike Jira fest. Dies habe auch die Arbeit des Gremiums betroffen. Jetzt ist ihre Hoffnung, dass wieder mehr Angebote möglich sein werden. Eine vorsichtige Planung wagte das Gremium in dieser Sitzung.
Am 28. August werden die Augustiner in der Klosterkirche in einer Vorabendmesse wieder den Festtag ihres Ordensgründers feiern. Allerdings sei noch nicht klar, ob es nach dem Gottesdienst die übliche Begegnung zwischen den Ordensmitgliedern und den Bürgern geben wird, teilte P. Markus mit.
Andachten statt Prozession
Einstimmig beschlossen wurde, dass der gelobte Feiertag am 8. September begangen werden soll. Auf die traditionelle Schwedenprozession möchte man aber erneut verzichten. Denn die momentan geltenden Regeln beschränken die Teilnehmerzahl bei Prozessionen auf 100, so die Auskunft des Pfarrers. Deshalb will man wie schon 2020 auch 2021 wieder an den drei Stadttoren zeitgleich Andachten anbieten. Diese Alternative war im vorigen Jahr auf gute Resonanz gestoßen.
Zum besseren Einhalten der Abstände sollen dort wieder Stuhlreihen aufgestellt werden. Die Stadt stimmte dem zu und unterstützt die Pfarrgemeinde wie im Vorjahr. Neu ist, dass heuer keine Anmeldung für den Besucher einer Andacht nötig ist. P. Markus Reis bittet jedoch, dass die Gläubigen, sollte ein Andachtsbereich besetzt sein, auf einen anderen ausweichen. Dies gelte vor allem für das Jörgentor, wo die meisten Gläubigen erwartet werden.
Primiz in der Stadtpfarrkirche
Ein besonderes Ereignis wird am 19. September in der Pfarrgemeinde gefeiert. Der gebürtige Münnerstädter Augustiner Christian Rentsch begeht an diesem Tag mit der Gemeinde seine Primiz, Gottesdienst in der Heimatpfarrei anlässlich der Priesterweihe, in der Stadtpfarrkirche (10.30 Uhr). Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst soll es einen Empfang mit Bewirtung der Gläubigen im Deutschordensschloss geben. Erste Aufgabe wird nun sein, wie die geltenden Corona-Regelungen eingehalten werden können. Der Pfarrgemeinderat wird dazu ein Helferteam zusammenstellen. Die Priesterweihe selbst ist am 4. September in Maria Eich bei München.
Das Gremium hat die Hoffnung, in diesem Jahr wieder einen Seniorentag anbieten zu können. Für den 7. November soll zumindest die Alte Aula reserviert werden. Ist dieser Termin dort besetzt, wäre noch ein Ausweichtermin auf den 24. Oktober denkbar.
Einen Neustart soll die Augustinus-Akademie erleben. Am 13. November will Franz Gock im Rahmen einer Abendveranstaltung die prächtige historische Stuckdecke der alten Aula vorstellen.
Schwierige Sanierung
Schwierig gestaltet sich nach Auskunft von Reis die weitere Sanierung der Stadtpfarrkirche. Die Arbeiten dauern länger als erhofft, erklärte er dem Gremium. Das bedeute auch, dass die Riemenschneiderfiguren noch länger nicht zu sehen sein werden. Wegen der zu erwartenden Staubbelastung bei den jetzt folgenden Arbeiten sollen auch Sonntags-Gottesdienste je nach Sanierungsstand in der Klosterkirche stattfinden. Dem stimmte der Pfarrgemeinderat zu.
Die Ehrenamtsaktionen zur Reinigung der Wände im Chorraum werden wohl nicht stattfinden, erläuterte Pater Markus. Es gebe Angebote von Firmen, die im Endeffekt günstiger seien als der zeitlich aufwendige Einsatz von Ehrenamtlichen.
Nächstes Jahr wird ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt, dann nach den neuen Vorgaben des Pastoralen Raums.