Wenig Einfluss auf die Betreiber
Weiteren Nachrüstungsbedarf sieht Hofmann auf dem Weg von Nüdlingen nach Münnerstadt: "Wenn ich die Walze hochfahre macht es irgendwann klack, und der Empfang ist weg." Deswegen habe er sich auch bei der Telekom erkundigt, ob sie dieses Problem angehen wolle. "Die Antwort war, dass jetzt und in nächster Zeit nichts geplant wäre.
Mehr können wir leider nicht wirklich machen. Wir können höflich fragen, aber unser Einfluss ist ziemlich klein", sagt Hofmann. "Befriedigend ist das nicht. Das einzige was uns Kommunen bleibt, ist zu fragen."
Insgesamt sehen die Gemeinden das D1-Netz von Telekom als gut ausgebaut an (meist vorkommend: 3G-4G). Auch das D2-Netz von Vodafone schneidet in den Einschätzungen gut ab. Das E-Netz von Telefónica (O2), mit dem Handynutzer in ländlichen Gegenden eher weniger Empfang haben, scheint für die Gemeinden keine Rolle zu spielen.
Telefónica hat 4G aufgerüstet
Florian Streicher sagt für Telefónica, derzeit "massiv in den weiteren Ausbau" des 4G-Netzes im Landkreis Bad Kissingen zu investieren. "Allein in den vergangenen vier Monaten haben wir rund 15 neue, flächenwirksame 4G-Stationen im Landkreis Bad Kissingen errichtet", so Streicher. Darunter die neuen 4G-Stationen in Bad Kissingen, Münnerstadt, Bad Brückenau, Oberleichtersbach, Burkardroth, Wartmannsroth und Oerlenbach.
Mit Blick auf die Karte von cellmapper.net ist zu erkennen, dass der Betreiber dafür keine neuen Funkmasten aufgestellt, sondern 2G-Masten erweitert hat. An anderen Orten seien bestehende 4G-Standorte weiter ausgestattet worden, so Streicher, damit mehr Kunden parallel mit hoher Geschwindigkeit surfen können.
Vodafone plant 5G-Masten
Vodafones Breitbandversorgung erreiche 91,9% der Haushalte im Landkreis. Bis Mitte 2021 seien im hiesigen Vodafone-Netz noch zehn LTE-Bauprojekte geplant. "Dabei werden wir drei neue Mobilfunkstandorte in Betrieb nehmen, an fünf bestehenden Mobilfunkstationen erstmals LTE-Technik installieren sowie zwei vorhandene LTE-Standorte mit zusätzlichen LTE-Antennen ausstatten", so Heike Koring, Pressesprecherin von Vodafone. An einem Mobilfunkstandort sei eine 5G-Erweiterung geplant.
Telekom sucht neue Standorte
Markus Jodl, Sprecher der Telekom sagt: "Wir haben im Landkreis derzeit 65 Mobilfunkstationen. Wir erreichen damit eine Abdeckung von über 95 Prozent der Haushalte." 60 Standorte davon seien mit LTE ausgestattet, bis Ende 2022 will die Telekom noch drei erweitern. Insgesamt sollen 24 Standorte. Auch 5G sei geplant.
"Wir würden bis Ende 2022 noch weitere 15 Mobilfunkstandorte im Landkreis neu bauen, um die Versorgung noch weiter zu verbessern. Ob das gelingt, hängt aber davon ab, ob wir geeignete Standorte (Dach- oder Mast-Standort) von Kommunen und Privatleuten anmieten können", so Jodl. Wer der Telekom einen Standort anbieten möchte, könne dies laut Jodl auf der Seite www.dfmg.de bei der Tochterfirma ‘Deutsche Funkturm' tun.