Burkardroth: Matsch im Klassenzimmer

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Niklas (rechts) lässt sich von Maik Prozeller Wissenswertes zum Rotmilan erzählen. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Niklas (rechts) lässt sich von Maik Prozeller Wissenswertes zum Rotmilan erzählen.  Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Tanz im Zauberwald: Paula und ihre Freundinnen sind begeistert. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Tanz im Zauberwald: Paula und ihre Freundinnen sind begeistert. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Foto: Kathrin Kupka-Hahn
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"Wie viele Schneckenhäuser sind das?", will Lorenz wissen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
"Wie viele Schneckenhäuser sind das?", will Lorenz wissen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Foto: Kathrin Kupka-Hahn
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Die Kinder der Umweltschule beschäftigen sich dieses Jahr mit dem Thema Wald. Wegen des Regenwetters musste der Aktionstag im und am Schulhaus stattfinden.

Kim ist begeistert. Sie kniet auf dem Boden und malt. Aber nicht mit dem Pinsel, sondern mit den Händen. "Das ist ein Baum", sagt die Achtjährige. An ihren Fingern klebt keine Farbe, sondern Matsch. Ein paar Kleckse sind danebengegangen, auf den Boden. Doch das ist nicht weiter tragisch. "Im Wald hätte das natürlich viel besser gepasst", sagt Ricarda Wolf.

Die Lehrerin unterrichtet die dritte Klasse an der Premicher Grundschule und beaufsichtigt am Aktionstag die Matschmalerei in ihrem Klassenzimmer. "Unsere Referendarin hatte die Idee dazu", erklärt sie. Im Wald hätten die Kinder die Zutaten - Sand, Erde und Wasser - selbst besorgen müssen. Nur den Kleister hätte sie beigesteuert. Doch am Freitag muss sich die Lehrerin selbst um alles kümmern.


Waldkunde mit allen Sinnen

Ursprünglich sollte der Wald-Aktionstag der beiden Grundschulstandorte Premich und Lauter am Freitagvormittag im Schulwald an der Hermannsruh stattfinden. "Die Kinder haben sich viele Gedanken gemacht, dort einen richtigen Zauberwald zu schaffen", erklärt Schulleiterin Claudia Klaas. Doch das Regenwetter der vergangenen Tage hatte den Waldboden so stark aufgeweicht, dass der Aktionstag ins Schulhaus nach Premich verlegt wurde. "Die Kolleginnen haben aber prima improvisiert", lobt Klaas ihr Team.

Die Kinder vermissen den Wald nicht wirklich. So begeistert sind sie davon, dass diesmal statt Mathe und Deutsch Waldkunde mit allen Sinnen auf dem Stundenplan steht. Mit von der Partie ist auch ein Team der Umweltbildung vom Biosphärenreservat Rhön. "Wir kommen oft nach Burkardroth, denn die Grundschule nimmt viele unserer Angebote wahr", erklärt Alexander Fromm.

Diesmal haben er und seine beiden Kollegen Infomaterial und Spiele zum Rotmilan mitgebracht - und ein Ausstellungsstück. "Der ist doch aus Plastik", vermutet Niklas. Doch Maik Prozeller vom Haus der Schwarzen Berge kann ihn davon überzeugen, dass der Vogel echt ist. "Nur ohne Eingeweide", gibt der Neunjährige anschließend sein neu erworbenes Wissen weiter. Tierisch geht es auch auf der Wiese nebenan zu.


Crocket und Fangspiele

Dort haben die Drittklässler aus Lauter einen Parcours aufgebaut - mit Fuchs, Hase, Schnecke, Wolf und Wildschwein. "Zum Crocketspielen", erklärt Hannes. Die tierischen Tore haben er und seine Mitschüler angemalt. Ein Papa hat beim Aussägen der Motive geholfen. "Den Fuchs finden wir am coolsten", erklären die Jungs. Plötzlich ist lauter Jubel zu hören. "Ich habe Gustav gefangen", ruft Konstantin und hält einen Stoffvogel in den Händen. Der Junge ist bei einem Fangspiel der Erst- und Zweitklässler in die Rolle eines Fuchses geschlüpft.

Deutlich ruhiger geht es im Schulhaus zu, denn hier wird gebastelt - Eulen, Marienkäfer und Schnecken aus Papier. Zu Letzteren gibt es auch richtig viel Wissenswertes zu erfahren. "Die meisten denken, die Schnecke hat zwei Fühler, dabei hat sie aber vier", weiß Jonas aus Wollbach. Er steht mit seinen Klassenkameraden um einen Teller herum. Darauf liegen Schneckenhäuser. "Rate mal, wie viele das sind", sagt Lorenz. Schon beginnt die große Raterei.


Tanzender Zauberwald

In der Turnhalle verwandeln sich derweil Paula und ihre Freundinnen in einen Zauberwald, der tanzen kann. "Ich stelle eine muskelbepackte Frau dar", erklärt die Neunjährige. Vier Tage haben sie und die anderen Kinder mit der Tanzpädagogin Ina Kiesel geprobt und eine Aufführung einstudiert. "Es war toll", strahlt Paula nach dem Auftritt. Nicht nur die Schüler sind von dem Aktionstag begeistert, auch die Eltern. "Die Kinder haben tolle Sachen machen können", sagt Mutter Michelle Reusch, die seit kurzem in Waldfenster wohnt. "Es war richtig schön ", fügt sie hinzu.