Das Trio Bananafishbone brachte das Publikum im Bad Kissinger Kurtheater zum Toben.
Bad Kissingen — Bananafishbone, das Trio aus Oberbayern, das sich nicht in eine musikalische Schublade pressen lässt, bringt auch das Bad Kissinger Kurtheater zum Toben. "Sie sind so herrlich unaufgeregt" meint Sigrid Rieger aus Euerdorf und vielleicht ist das ein Geheimnis ihres so lange anhaltenden Erfolgs. Sie sind normal geblieben. Ihnen genügt eine Bühne ohne jegliche Dekoration. Die beachtliche Drums Station ist einziges Schmuckstück. Sebastian Horn, sein Bruder Peter und Florian Rein kommen ohne Lichtspots völlig unspektakulär im T-Shirt auf die Bühne.
Auch wenn Bananafishbone nicht unplugged spielt, wie im Programmheft angekündigt, es ist handgemachte Herzblutmusik, die die Besucher schnell gefangen nimmt, weil sie außergewöhnlich, vielseitig und weil sie einfach gut ist. In Schubladen lässt sich das Trio nicht einordnen und die Folge der Stücke ist eine Beschreibung unterschiedlichster Musikrichtungen. Spätestens nach dem dritten Song geht der Rhythmus ins Blut, ist man geneigt mitzuwippen, sich im Takt zu bewegen.
Der voluminöse Bassbariton von Sebastian Horn, Peter Horns helle Stimme, das Schlagzeug von Florian Rein und die beiden Gitarren verschmelzen zu einem harmonischen, unverwechselbaren Klangbild.
Hintergründiger Humor Ihre Natürlichkeit ist nicht gespielt, sie sind halt so. Die Moderation von Sebastian Horn ist erfrischend, er findet witzig hintergründige Übergänge. Seine Phantasie springt vom Oberland und der betagten Dame mit gestohlenem Tiefkühlhähnchen unterm großen Hut im Supermarkt seiner Heimatstadt Lenggries nach Franken, zur Großmutter, die den Ratskeller in Bad Kissingen geführt hat, um beim nächsten Song über den Makrokosmos im menschlichen Körper zu philosophieren.
Den rockigen Liedern, wie " I do believe what I see" oder "Going down" verleiht er mit seiner Stimme und dem durchdringenden Bass seiner Gitarre emotionale Wucht, die phantasievolle Melodiebegleitung durch Peter Horns Leadgitarre und dessen schlanke Stimme mildern und die phantasievollen Drums veredeln den Song. Das ist das zweite Geheimnis des Erfolgs. Die Musik ist einfach sehr gut gemacht.
Bei den Raps singt auch Schlagzeuger Florian Rein mit, das Stakkato der Stimmen unterstreicht er mit perfekter Rhythmik auf seinen Jazz-Schlagzeugen.
Und wenn sich die Drei dann in Form gebracht haben und Countrysongs zum Besten geben, dann wird das Kurtheater zum Saloon und das vollbesetzte Parkett singt und klatscht "I love Country Musik" mit. Auch ihre Versionen von Jonny Cash"s "Ring of Fire" und "Love, is a burning Thing" bringen nicht nur die Mittvierziger im Saal zum Jubeln. Kaum eine Musikrichtung wird ausgelassen und beim Kasatschok wird das Trio zu Kosaken und Sebastian Horn poltert als russischer Bär über die Bühne.
Solche Szenen sind das dritte Geheimnis von Bananafishbone: "Du musst sie einfach live erleben", meint Bernd May aus Bad Kissingen, der die Band seit Jahren schätzt.