Kurdirektor Frank Oette zieht positive Zwischenbilanz

2 Min
Frank Oette. Fotos: Ralf Ruppert
Frank Oette. Fotos: Ralf Ruppert
 
 
"Beim Steigenberger-Projekt setzen wir natürlich auf den Freistaat Bayern", sagt Oette zum geplanten Neubau eines Fünf-Sterne-Hotels. Und: "Ich würde mir wünschen, dass das schon einen anderen Status hätte."
"Beim Steigenberger-Projekt setzen wir natürlich auf den Freistaat Bayern", sagt Oette zum geplanten Neubau eines Fünf-Sterne-Hotels. Und: "Ich würde mir wünschen, dass das schon einen anderen Status hätte."
 
"Beim Fürstenhof bin ich durchaus auch nur Beobachter", sagt der Kurdirektor über ein weiteres Großprojekt, von dem er sich eine "Initialzündung" erhofft: "Ich versuche, mich zu informieren und am Ball zu bleiben."
"Beim Fürstenhof bin ich durchaus auch nur Beobachter", sagt der Kurdirektor über ein weiteres Großprojekt, von dem er sich eine "Initialzündung" erhofft: "Ich versuche, mich zu informieren und am Ball zu bleiben."
 
"Mal draufsehen" will Oette auch beim Kurorchester, aber "wohlwissend, dass wir da etwas Besonderes haben". Auf alle Fälle solle die Stelle des stellvertretende Leiters Albert Galimzanov nachbesetzt werden.
"Mal draufsehen" will Oette auch beim Kurorchester, aber "wohlwissend, dass wir da etwas Besonderes haben". Auf alle Fälle solle die Stelle des stellvertretende Leiters Albert Galimzanov nachbesetzt werden.
 
"Wir sind da intensiv im Gespräch", sagt Oette zum Luitpoldbad. Der Umbau gehe voran, auch wenn noch nichts zu sehen ist. Ziel bleibe, dass unter anderem die Verwaltung der Staatsbad GmbH dorthin umziehe.
"Wir sind da intensiv im Gespräch", sagt Oette zum Luitpoldbad. Der Umbau gehe voran, auch wenn noch nichts zu sehen ist. Ziel bleibe, dass unter anderem die Verwaltung der Staatsbad GmbH dorthin umziehe.
 
 
 

Der Bad Kissinger Kurdirektor Frank Oette ist seit 100 Tagen im Amt. Offenheit und Transparenz will er nicht nur gegenüber Freistaat und Stadt leben, sondern auch im Umgang mit Gastgebern und Gästen.

Frank Oette ist nicht nur neuer Bad Kissinger Kurdirektor, sondern auch neuer Bad Kissinger Bürger: "Ich bin natürlich gleich hierhin umgezogen, das halte ich für die Wahrnehmung meiner Aufgaben für sehr wichtig." Kulturschock habe es dabei keinen gegeben: "Der Unterfranke ist durchaus dem Pfälzer vergleichbar, da war eher Nordrhein-Westfalen eine andere Mentalität", sagt der gebürtige Kaiserslauterer.
Und: "Das Schöne an meinem Job ist, dass man immer an Orte mit hoher Lebensqualität kommt."

Top-Adresse unter den Bädern

Seit 1. Juni ist Oette neuer Chef der Staatsbad GmbH mit rund 180 Beschäftigten. Eine große Herausforderung: "In der Branche schaut man auf Bad Kissingen, es ist eine der Top-Adressen, wenn nicht die Top-Adresse." Dass die Halbwertszeit der Kurdirektoren hier nicht allzu groß war, sei ihm durchaus bewusst, aber: "Ich bin mit dem Ziel hier angetreten, Kontinuität und Stabilität reinzubringen." Soll heißen: Der 40-Jährige plant langfristig und fühlt sich darin auch durch die beiden Gesellschafter - Freistaat und Stadt - bestätigt: "Schließlich war ich ja nicht aktiv auf der Suche, sondern habe das Angebot bekommen."

Seinen Start bezeichnet Oette als "sehr, sehr positiv". Vor allem mit der Stadt pflege er eine enge Zusammenarbeit. Er sei in alle aktuelle Projekte eingebunden, werde über Entwicklungen informiert. Beispiel Fußgängerzone: "Da ist es wichtig, dass man eine gute Planung macht und das so verträglich wie möglich läuft", sagt Otte, weiß aber auch: "Eine Baustelle bleibt eine Baustelle." Auch die Bemühungen um Fünf-Sterne-Betten in der Stadt verfolge er intensiv: "Wenn wir unsere Stellung halten und Unesco-Weltkulturerbe werden wollen, brauchen wir ein solches Angebot." Aber: "Das vorhandene Angebot darf nicht geschmälert werden, wir brauchen auch weiter den kleinen Vermieter, den die Gäste noch persönlich kennen."

Auch ihm selbst ist persönlicher Kontakt wichtig: "Ich besichtige vom ersten Tag an die Betriebe", sei er bei Gastgebern und Geschäften unterwegs. Der Austausch sei ihm sehr wichtig: "Wir tun hier nichts im Verborgenen, jeder kann jederzeit auch hierher kommen." Auch im Marketing wolle er die Menschen direkt ansprechen und die Potentiale der Stadt vermitteln. "Ich sehe mich da als Dienstleister", sagt Oette über sein Selbstverständnis als Kurdirektor.

Gastgeber-Verzeichnis umgebaut

Zur Einarbeitung reichten Oette nach eigenen Worten die bisher 100 Tage noch nicht: "Ich brauche ein ganzes Jahr, um mal alles gesehen zu haben", schätzt Oette, und fügt an: "Wir brauchen hier sicherlich keinen Aktionismus." Wichtig sei ihm, dass die Staatsbad GmbH das aktuelle Angebot aufrecht erhalte.

Trotzdem will Oette in vielen Bereichen "mal draufschauen". Beim Gastgeber-Verzeichnis hat er das bereits getan und es für 2014 in einen "Urlaubskatalog" umgebaut. Ein echter Relaunch der Prospekte sei das noch nicht, den plane er vielleicht für 2015, aber: "Ich bin bisweilen ungeduldig", wollte er nicht solange warten, um zumindest eine erste Duftmarke zu setzen.

Zur Person Frank Oette ist 40 Jahre alt und ledig. Geboren wurde er am 27. November 1972 in Kaiserslautern/Rheinland-Pfalz. In Trier studierte er Tourismusgeographie mit den Nebenfächern Betriebswirtschaft und Politikwissenschaft. Zu dem interdisziplinären Studiengang gehört Tourismus- und Destinationsmarketing, in seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit der Kur.

Stationen Sein erster Job führte Oette im Jahr 2000 nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, von 2004 bis 2006 Geschäftsführer des Tourismusvereins Südliche Weinstraße in Bergzabern. Nach weiteren Stationen übernahm er 2009 die Geschäftsführung der Staatsbad GmbH im nordrhein-westfälischen Bad Oeynhausen, einem Kurort mit jährlich etwa einer Million Übernachtungen.