Kleinodien in Franken

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Faible für Franken: Die Alte-Herren-Abteilung des TSV Reiterswiesen wanderte in der Fränkischen Schweiz mit Blick auf Schloss Egloffstein. Foto: Werner Vogel
Faible für Franken: Die Alte-Herren-Abteilung des TSV Reiterswiesen wanderte in der Fränkischen Schweiz mit Blick auf Schloss Egloffstein.  Foto: Werner Vogel
Einzigartige Landschaftsbilder. Die felsdurchsetzten Magerrasenflächen der "Leiten" in Thuisbrunn. Foto: Werner Vogel
Einzigartige Landschaftsbilder. Die felsdurchsetzten Magerrasenflächen der "Leiten" in Thuisbrunn.  Foto: Werner Vogel
 

Franken kennenlernen ist das Motto bei den Ausflügen des TSV Reiterswiesen. Diesmal ging es in die Fränkische Schweiz.

Franken kennenlernen ist seit Jahren das Ausflugsmotto für die Alte-Herren-Abteilung des TSV Reiterswiesen. Heuer führte die Fahrt ins innerste Herz der Fränkischen Schweiz nach Thuisbrunn.
Das "Leitendorf" Thuisbrunn gehört zu den Orten, die der Schriftsteller Karl Immermann meint, wenn er sagt: "Franken ist wie ein Zauberschrank, immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien". Eine über 1000-jährige Geschichte, eine neugotische Kirche, die Burgruine und eine Brauerei locken viele Gäste in den kleinen Ort. Einzigartig aber sind die "Leiten" genannten steilen Berghänge des Jura, die nur als Hutungen für Schafe und Ziegen genutzt werden konnten, sich dadurch aber als wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten haben und mit Felsen und Klippen das abgeschiedene Tal prägen.

Steile Pfade auf die "Leiten"

Der landschaftlich reizvolle Pfad hoch über dem Ort, der die insgesamt acht aussichtsreichen Leiten verbindet, war eine echte Herausforderung für die "Alten Herren mit ihren meist etwas jüngeren Damen" des TSV Reiterswiesen bei ihrem Jahresausflug in die "Fränkische". Bevor allerdings die steilen Flanken der Bergspur, zur Stein- Hirten- oder Gänsleite in Angriff genommen wurden, hatte man sich im idyllischen Biergarten der Klosterbrauerei Weißenohe mit einem "unfiltrierten, mittel gehopften und ungespundetem Seidla", wie der Braumeister sein köstliches Bier ankündigt, gestärkt. Traditionell gehört auch ein wenig Kultur zur TSV Exkursion und so besichtigte man die reich ausgestattete barocke Klosterkirche, Mittelpunkt der einst mächtigen Benediktinerabtei, von der nur Kirche und Brauerei überlebt haben.

Klosterbier und Schäufele

Zum Einlaufen nahmen die ehemaligen Fußballer dann erst einen genussreichen Wanderweg von Thuisbrunn durchs stille Todtsfeldtal unter die Füße, vorbei an den Kletterfelsen des "Kugelspiel" mit überraschendem Blick auf Schloss Egloffstein. Belohnt wurden die Wanderfreunde danach mit einem bernsteinfarbenen Schuck Kellerbier zur typisch fränkischen Brotzeitvielfalt im Felsengarten des Brauereigasthofs Thuisbrunn. Nach der "Leiten" Wanderung hatte man sich gegen Abend gerade noch vor dem aufkommenden Unwetter ins Töpfercafe nach Neusles geflüchtet und der Bus brachte die TSVler später durch teils überflutete Straßen zum Ausklang des Ausflugs nach Wernsdorf, wo die geplante Schlossbesichtigung dann den Unbilden der Witterung zum Opfer fiel.
Dafür gab's im Landgasthof mehr Zeit für eine weitere fränkische Spezialität: knusprige Schäufele standen auf der Abendkarte und weil‘s so viel zu erzählen gab, sind's dann auch "ein paar Seidla mehr" geworden, bevor die Heimreise angetreten wurde.