Karen Pohle heißt die Bürgermeister-Kandidatin der SPD. Bei einer Versammlung des Nüdlinger Ortsvereins wurde sie einstimmig nominiert. Sie tritt damit im März 2014 gegen Harald Hofmann (CSU) und Christian Höfler (Bürgerblock) an.
Sie ist die erste Frau in der Gemeinde, die sich um den Chefposten im Rathaus bewirbt. Nach Angaben des Ortsvereinsvorsitzenden, Gemeinderat Volker Schäfer, wurde offen diskutiert, bis am Ende der Vorstand Karen Pohle als Bürgermeisterkandidatin einstimmig vorschlug. "Ich habe ernsthaft über eine Kandidatur nachgedacht, weil ich von verschiedenen Nüdlingern und Haardern dazu ermutigt worden bin", betonte Karen Pohle, "ich bin, glaube ich, eine gute Alternative zu den beiden
anderen Kandidaten. Als Frau arbeite ich pragmatisch und zielorientiert und werde auch den Wahlkampf so bestreiten. Man sagt ja, Frauen arbeiten anders und das will ich beweisen."
Ausführlich begründete sie, warum sie sich um das Amt bewirbt: "Ich möchte, dass Nüdlingen so lebenswert bleibt wie es im Moment ist." Im Ort fehle noch eine Möglichkeit für Senioren, um auch im Pflegefall in der Gemeinde bleiben zu können.
Die Spielplätze müssten besser erhalten und gepflegt werden. Außerdem möchte sie die ärztliche Versorgung für die Zukunft sichern. Wenn nötig, müsse die Gemeinde eine Praxis vorhalten, denn auch in den nächsten Jahren müsse es noch einen Arzt im Dorf geben.
Ganz wichtig ist ihr der Erhalt der Mittelschule in Nüdlingen, "für die mit 87 Schülern in diesem Jahr schwierige Zeiten bevorstehen". Hierzu gebe es aber bayernweit
schon Modellversuche und Projekte, die man nur mutig angehen müsse.
Das politische Geschäft ist für sie kein Neuland, war sie doch seit 2002 Wahlkreismitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Susanne Kastner und ist seit der Bundestagswahl 2013 Leiterin des Bad Kissinger Büros der Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar. In Thüringen geboren, zog es sie bereits Anfang der 90er Jahre in die Region Bad Kissingen, "der Liebe wegen", wie sie selbst berichtet.
Seit 1995 lebt sie mit ihrer Familie, zu der auch ihre 17-jährige Tochter und der achtjährige Sohn gehören, im Eigenheim mitten im Ortskern von Nüdlingen. Sie ist in verschiedenen Vereinen und im Elternbeirat der Volksschule aktiv. Überörtlich engagiert sich Pohle im Generationennetz e.V. Bad Kissingen und in verschiedenen Gremien der SPD.
Bei der geheimen Wahl bekam Karen Pohle in der Versammlung die Stimmen aller 19 Stimmberechtigten.
"Ich freue mich darüber sehr", kommentierte sie. "Nun müssen nur noch die Nüdlinger und Haarder Bürger auch eine Frau zur Bürgermeisterin wollen."
Gleichzeitig nominierten die Nüdlinger Genossen die Kandidaten für die Gemeinderatswahl 2014. Die vom Ortsvereinsvorstand ausgearbeitete Liste wurde einstimmig in geheimer Wahl gebilligt. "Eine super ausgeglichene Liste haben wir zusammenbekommen", freute sich SPD-Vorsitzender Volker Schäfer.
Die Liste solle ein Spiegelbild der Gemeinde sein. Sowohl Haarder als auch Nüdlinger seien vertreten, ebenso Studenten, Arbeiter, Beamten und Rentner. Wichtig sei vor allem, dass es gelungen sei, acht Frauen auf der Liste in guter Position zu platzieren. Eine einzige Frau im Gemeinderat, wie zur Zeit, entspreche keineswegs der Realität.
Schäfer ging auch auf das Programm der Nüdlinger SPD zur Kommunalwahl ein.
Er nannte unter anderem die Stärkung und Belebung der Ortskerne samt Entlastung vom Durchgangsverkehr sowie die Gestaltung des Nüdlinger Kirchenumfeldes zu einer attraktiven Ortsmitte.