Nach einem Unfalltoten 2012 verunglückten 2013 acht Menschen auf A 7, A 70 und A 71 in der Region tödlich. Die Zahl der Verletzten im Bereich der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck sank dagegen.
Helmut Habermann, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Schweinfurt-Werneck, zieht eine durchwachsene Jahresbilanz: "Deutlich weniger Unfallverletzte, aber leider mehr Unfalltote - so lässt sich das Unfallgeschehen auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich zusammenfassen." Habermanns Kollegen haben im vergangenen Jahr 1215 Unfälle auf den drei Autobahnen A 7, A 70 und A 71 bearbeitet.
Zuständig ist die VPI für rund 165 Autobahnkilometer im Bereich zwischen der Anschlussstelle Gramschatzer Wald im Süden bis zu den Landesgrenzen Hessen und Thüringen im Norden und der Anschlussstelle Eltmann im Osten. Die Zahl der Unfälle auf den Autobahnen, Autohöfen und Rastanlagen stieg im vergangenen Jahr um 74 gegenüber 2012, das sind 6,5 Prozent mehr. "Erfreulicherweise reduzierte sich jedoch die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 18 (minus 11,5 Prozent) auf nunmehr 139", berichtet Habermann weiter. Die Anzahl der Verletzten ging um 35 (minus 14,0 Prozent) auf 215 zurück. Die Zahl der Schwer-Verletzten habe sich sogar nahezu halbiert.
Insgesamt 816 Fahrverbote Extrem nach oben geschnellt ist dagegen die Zahl der Verkehrstoten im Bereich der VPI: Nachdem es 2010 zwei, 2011 drei und 2012 einen Toten gab, kamen 2013 bei sieben Unfällen - drei davon im Landkreis Bad Kissingen - acht Personen ums Leben (siehe Übersicht rechts).
Häufigste Unfallursachen waren auch 2013 nicht angepasste Geschwindigkeit und mangelnder Sicherheitsabstand. Auch deshalb gibt es jede Menge Kontrollen, unter anderem mit speziell ausgerüsteten Videofahrzeugen. Die Beamten der VPI leiteten 914 Bußgeldverfahren ein, 139 Verkehrsteilnehmer verloren ihren Führerschein für mindestens einen Monat. Zudem unterstützt die VPI auch die anderen Dienststellen der Region. Insgesamt wurden fast 1,5 Millionen Fahrzeuge kontrolliert. Ergebnis: 28 882 Verwarnungen, 10 486 Bußgeldverfahren und 530 Fahrverbote. Hinzu kamen 147 Fahrverbote wegen zu geringer Abstände.146 Mal nahmen die Beamten der VPI Unfallfluchten auf, 54 davon wurden aufgeklärt.
Verstöße gegen die Ruhezeiten Besonders geschulte Beamte der VPI Schweinfurt-Werneck sind täglich auf den Autobahnen und in den Landkreisen unterwegs, um den Schwerlastverkehr zu kontrollieren. Dabei werden nicht nur Ladung und Verkehrssicherheit der Fahrzeuge, sondern auch Lenk- und Ruhezeiten kontrolliert. "Allein im Bereich der Sozialvorschriften wurden im vergangenen Jahr 1203 Anzeigen erstattet", berichtet Dienststellenleiter Habermann. Bei Gefahrguttransporten erstatten die Polizeibeamten in 21 Fällen Anzeigen gegen Fahrer oder Firmenverantwortliche.
Im Bereich Kriminalität gab es einen Anstieg um 76 auf 735 Straftaten, darunter 358 Tankbetrügereien, die nur in 13,3 Prozent der Fälle aufgeklärt wurden. Zum Vergleich: Insgesamt lag die Aufklärungsquote der VPI bei 42,7 Prozent. Zivil-Beamte stellten zudem entlang der Autobahnen in der Region 44 Mal Rauschgift sicher, ermittelten gegen 22 Ausländer wegen illegalen Aufenthalts und entdeckten 33 ge- oder verfälschte Führerscheine und Pässe.
Folgende tödlichen Unfälle haben sich im Bereich der Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck 2013 ereignet:
28. März Ein Lkw rammt gegen 18.45 Uhr auf der A 7 in der Nähe der Raststelle Riedener Wald einen auf der Standspur stehenden Porsche. Beide Insassen des Porsche sterben.
20. Juni Ein Motorradfahrer kommt bei einem Sturz um 10.15 Uhr auf der A7 im Gemeindebereich Oberthulba ums Leben.
22. Juni Das Auto eines 77-Jähriger überschlägt sich gegen 12.40 Uhr auf der A 71 Höhe Strahlungen. Der Mann erleidet tödliche Verletzungen.
10. Juli Eine halbe Stunde nach Mitternacht kommt es auf der A7 zu einem Unfall auf der Zufahrt zur Tank- und Rastanlage Riedener Wald. Ein Kleintransporter fährt auf einen Lkw auf. Die Beifahrerin im Transporter stirbt.
15. Juli Ein Ford C-Max fährt gegen 15.25 Uhr auf der A 7 im Gemeindebereich Wasserlosen auf einen Lastzug auf, der Fahrer wird getötet.
30. September Ein Lkw durchbricht am Klöffelsberg gegen 5.10 Uhr die Mittelschutzplanke und kollidiert mit einem Opel, dessen Insasse stirbt.
11. November Ein Lkw fährt gegen 13.15 Uhr auf einen Warnleitanhänger der Autobahnmeisterei Knetzgau auf. Der Lkw-Fahrer kommt ums Leben.