2017 wird eine Entscheidung fallen: Entweder die Eishalle wird verkauft oder geschlossen. Das wurde in der Haushaltsdebatte am Mittwoch deutlich.
Die Eisfläche ist nahezu leer, ein paar Jugendliche drehen ihre Runden. Es ist ein typischer Wochentag außerhalb der Ferien. Die öffentliche Laufzeit hat zwar gerade erst begonnen, wesentlich mehr Läufer erwartet Bernd Riep allerdings nicht. "Unter der Woche kommen in der Regel 20 bis 30 Leute an den Laufzeiten mittags und abends", berichtet der stellvertretende Betriebsleiter. Erst am Freitagabend und am Wochenende wird die Eishalle von den Besuchern besser angenommen. Auch während der Ferienzeiten und an Feiertagen ist der Andrang größer. Mehr als doppelt so viele Besucher schnüren dann täglich die Schlittschuhe. "Vor allem über die Weihnachtsferien ist die Frequenz höher, als wenn Schule ist", sagt er. Dann nehmen die Leute schon auch längere Wege auf sich, um für ein paar Stunden in Bad Kissingen auf dem Eis zu laufen.
Wie das Terrassenbad leidet die Eishalle unter rückläufigen Besucherzahlen. Riep macht als Ursache unter anderem das veränderte Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen aus. "Die Mittagslaufzeit unter der Woche ist generell ein Problem, weil die Kinder keine Zeit mehr haben", findet er. Es gebe zwar sehr aktive Kinder, die eine Jahreskarte haben und in jede Laufzeit kommen, aber das seien nur wenige.
Konstruktive Verkaufsgespräche
Obwohl die öffentlichen Laufzeiten diesen Winter bislang besser besucht sind als im vorigen, handelt es sich um die letzte Saison, in der die Eishalle von der Stadt betrieben wird. Das betonte Kämmerer Gerhard Schneider in der abschließenden Haushaltsberatung am Mittwochabend. Die Stadt sieht im Rahmen der Haushaltskonsolidierung zwei Möglichkeiten: Entweder die defizitäre Eishalle wird an einen privaten Investor verkauft, der sie ab der kommenden Saison betreibt, oder: "Sollte dies nicht erfolgreich sein, wird die Eishalle mit Ende der Saison 2016/2017 geschlossen", machte Schneider deutlich.
Auf Nachfrage der Saale-Zeitung zum Stand des Verkaufs, teilte die Stadt mit, dass weiterhin konstruktive Verhandlungen stattfinden. Zu Details äußerte man sich nicht. Vassili Ledin, ehemaliger Präsident des Eishockeyclubs Kissinger Wölfe, steht mit den möglichen Investoren in Kontakt. Er zeigt sich zuversichtlich, dass der Betrieb weiter geht. "Wir wollen, dass in Bad Kissingen Eishockey gespielt wird", sagte er. Auch die öffentlichen Laufzeiten sollen weiter angeboten werden. Ledin bezeichnet die Gespräche als ernsthaft. Von Investorenseite seien die Verhandlungen so weit vorangeschritten, dass die Übernahme der Halle möglich sei.
Besucherzahlen in der Eishalle Bad Kissingen
2015 Von Oktober bis Dezember kamen insgesamt 14 458 Besucher in die Eishalle, 8094 davon während der öffentlichen Laufzeiten. Die übrige Belegung ergibt sich aus der Nutzung von Schulen, Hobbytruppen sowie Vereinen.
2016 Von Oktober bis Dezember kamen 14 701 Gäste in die Eishalle, 10 596 während der öffentlichen Laufzeit (2502 mehr als im Vorjahr). Trotz des deutlichen Anstiegs in der öffentlichen Laufzeit sind die Gesamtzahlen kaum gestiegen. Das erklärt sich aus einem Rückgang bei Schulen, Vereinen und Sondernutzern.
Unsere Eishalle soll geschlossen werden. Für mich eine weitere Horromeldung !
Eislausfen fördert die koordinativen Fähigkeiten besonders ! #
Leider hat man über Jahre hinweg verpasst auch die Einnahmenseite einmal zu prüfen.
Es gab genug Ideen, egal ob Famileinrat, oder die vor Ort betreibenden Vereine. Hier wurden einige Konzepte vorgelegt, aber nicht gehört wie z.b. eine Sommernutzung, weitere Veranstaltungen oder auch Sommereis, mit dem man höherklassige Eishockeyclubs hätte locken können oder auch Nachwuchsteams, die dann auch die Kissinger Gastronomie und Hotels wirtschaftlich unterstützt hätten.
Leider scheint das Wohl des einheimischen Bürgers nicht mehr so viel Gewicht zu haben in der Verwaltung! Hier sind dringend die Stadträte gefordert nach Lösungen zu suchen und drüber nachzudenken ob es nicht auch Möglichkeiten gibt die bereits diskutiert worden wie z.b. die Einbindung des Landkreises verstärkt zu fordern.
Und endlich mal die Einnahmen erhöhen statt immer nur die Ausgaben im Kopf zu haben. Die Eishalle ist übrigens wetterunabhängig und somit nicht mit dem Freibad zu vergleichen! Ein mögliches Interesse von uns unbekannten Investoren sehe ich sehr kritisch und ohne Hoffnung und Ernsthaftigkeit.
Ich hoffe alle wachen endlich auf und auch die Kissinger kämpfen um dieses Gebäude, denn es ist auch unser Auftrag für unsere Kinder !
Investor? Das alleine ist ein Grund ?
Irgendwie tickt es bei der Stadt nicht richtig in Sachen Eishalle, aber einfach verkaufen? Wie viele Städte haben eine Eishalle und zahlen drauf. So ist das nun mal bei städtischen Betrieben. Sie werden von Angestellten geleitet, die aufpassen aber halt keine Ideen entwickeln und das muss sich halt ändern.
Die Angestellten sollten von der Stadt zur Besichtigung in andere Eishallen geschickt werden um zu lernen, was dort anders oder besser gemacht wird und all die gesammelten Ideen und Erlebnisse hier dann umsetzen.
Wenn ein Investor Interesse an der Eishalle hat, dann hat er auch ein Programm, welches genügend Geld einspielt um Gewinn zu erzielen und das muss eine Stadt auch können. Also auch das sollten die Räte mitbedenken. Das Prinzip Angestellte der Stadt rein und nur aufpassen dann läuft es, klappt so jedenfalls nicht.