Schulterklopfen wurde zum Abschiedsritual bei der Abitur-Feier am Jack-Steinberger-Gymnasium Bad Kissingen.
Leidtragender der freundschaftlichen Geste, die vor allem bei der Übergabe der Abiturzeugnisse von den männlichen Schulabgängern zelebriert wurde, war Schulleiter Markus Arneth, der dies mit Humor nahm und als Anerkennung für die Leistungen seiner Lehrkräfte wertete.
Oberstufenkoordinatorin Kathrin Götz eröffnete die musikalisch umrahmte Veranstaltung im Schulhof. Humorvoll hinterfragte sie das Motto des Abiturjahrgangs "Black Jack - um jeden Punkt gepokert", das viel Interpretationsspielraum lasse: pokern mit der Zeit, pokern mit dem Corona-Joker oder pokern mit lückenhaftem Wissen - manche hätte aber nur geblufft und dabei zu hoch gepokert. Von den 90 Abiturientinnen und Abiturienten haben 24 die Note 1 vor dem Komma.
"Herausfordernde Zeit"
Der stellvertretende Landrat Emil Müller bezeichnete die Oberstufe unter Coronabedingungen als "herausfordernde Zeit", die mit einem freudigen Tag zu Ende gehe. Nach acht oder neun Jahren würden sich nun die Wege trennen. Einige würden eine Auszeit nehmen, andere gehen auf die Universität und manche suchen sich einen Ausbildungsberuf. Müllers Appell: "Egal, welchen Weg Sie gehen, vielleicht führt dieser wieder zurück - der Landkreis Bad Kissingen würde sich freuen".
"Schule ist gut, das Leben danach ist besser", sagte Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel mit Blick auf seine eigene Schulzeit. Er forderte die Schülerinnen und Schüler auf, lernwillig und interessiert zu bleiben sowie für sich selbst und für die Gesellschaft Verantwortung zu nehmen. Sein Wunsch: "Gehen Sie in die Welt, halten Sie Kontakt mit uns und kommen Sie hoffentlich wieder."
Wünsche für "Generation Z"
Joachim Heinlein als Vertreter des Elternbeirats verglich die Schullaufbahn mit einer Bergwanderung. Für den Verein der Freunde des Jack-Steinberger-Gymnasiums übermittelte Vorsitzende Nicola Renner Glückwünsche. Eine Bilanz mit musikalischen Anleihen zog Schulleiter Markus Arneth. Als "Generation Z" oder "Post-Millennials" kamen die Schüler um 2014 auf das JSG. Ein Merkmal: Sie fühlten sich durch den "intuitiven Umgang mit digitalen Medien" den vorherigen Generationen überlegen. Er wünschte den Abiturientinnen und Abiturienten "einen Lebensplan, eine Vorstellung davon, was euch wichtig ist und wie ihr es gestalten möchtet".
Lorenz Schubert und Lukas Lülf bedankten sich im Namen der Abiturienten bei der Schule. Auch wenn Corona die geselligen Aktivitäten in der Oberstufe stark reduziert hätten, gab es launige Worte zum digitalen Unterricht, zu Stufenfeiern, Rodelausflug mit erwartbaren Verlusten oder Faschingsfeiern mit Superspreader-Folgen.