Bevor die Gemeinde sich für zwei weitere Windräder ausspricht, will sie die privaten und öffentlichen Belange gegeneinander abwägen.
Das Thema Windkraft beschäftigte einmal mehr den Gemeinderat, nachdem dieser Punkt die Bürgerversammlung in Rottershausen und auch in Eltingshausen geprägt hatte. Vor allem Bewohner der Schwarzen Pfütze hatten ihre Bedenken gegen weitere Anlagen in Richtung Eltingshausen verdeutlicht.
Vor allem Bewohner der Schwarzen Pfütze sprachen sich dabei gegen weitere Windräder aus. Sie fühlen sich jetzt schon durch Lärm und Schattenwurf beeinträchtigt. Weitere Emissionen dürften ihrer Meinung nach nicht dazukommen, hatten sie bei der Bürgerversammlung deutlich gemacht.
Noch im Gespräch
Im vergangenen Jahr baute die Energieallianz Bayern nordwestlich der Schwarzen Pfütze im Gemeindewald drei Windräder, die noch im Dezember ans Netz gingen (wir berichteten). Basis bildete der Regionalplan, der entsprechende geeignete Flächen auswies, um einer Versprengelung entgegenzuwirken. Im Zuge der naturschutzrechtlichen Untersuchungen ergab sich zuvor eine Zweiteilung: Im Nordbereich wurden drei Anlagen über Flächennutzungs- und Bebauungsplan genehmigt, die Südzone dagegen auf zwei Räder reduziert und für weitere Prüfungen zurückgestellt. Diese Phase mit Gesprächen zwischen Naturschutz und Energieallianz läuft derzeit.
Das Protokoll zur Bürgerversammlung verwies auf die vorgetragenen Sorgen mit unter anderem Lärmbelästigung, eingeschränkter Naherholung und Verlust an Lebensqualität, wenn in Richtung Eltingshausen noch zwei weitere Windräder gebaut würden. Eingehend diskutierten die Ratsmitglieder die vorgetragenen Bedenken und die aktuelle Lage.
Ersatzmaßnahmen ab Herbst
"Über die Errichtung der drei Windräder in der Gemarkung Rottershausen informierten in zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen Gemeinde und Energieallianz Bayern. Die wegen der in Bayern geltenden 10-H-Regelung erforderliche Planung über Flächennutzungs- und Bebauungsplan durchlief das vorgeschrieben öffentliche Verfahren einschließlich des immissionsschutzrechtlichen Antrags auf Errichtung von drei Windkraftanlagen. Enthalten sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die bis Herbst 2017 begonnen beziehungsweise umgesetzt sein müssen, nämlich 1,9 Hektar, die rekultiviert, und je 1,1 Hektar, die aufgeforstet oder durch waldbauliche Maßnahmen aufgewertet werden müssen", konstatierte der Gemeinderat zu den drei umgesetzten Anlagen.
Die Energieallianz Bayern möchte noch zwei weitere Windräder errichten. "Diese Planung setzt erneut ein Bauleitplanverfahren der Gemeinde voraus. Außer dem Aufstellungsbeschluss ist bis jetzt noch nichts geschehen. Die Zulässigkeit insbesondere unter dem Aspekt des Naturschutzes wird derzeit geprüft", schloss sich der Gemeinderat dem Vorschlag von Bürgermeister Franz Kuhn an.
Genau unter die Lupe nehmen
Martin Greubel votierte dagegen und hätte lieber gesehen, bereits jetzt den Südpart ganz zu streichen. Auf der anderen Seite - so andere Ratsmitglieder - bestehe mit der Energieallianz ein Vertrag über das Vorbehalts- beziehungsweise Vorranggebiet. Eventuelle Standorte müssten jedenfalls genau unter die Lupe genommen werden.
Abschließend befand der Gemeinderat, auch in diesem Fall dem Auftrag, bei der Aufstellung der Bauleitpläne die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen, wie bisher schon und auch künftig nachzukommen. Konkret bedeutet dies, dass der Rat zunächst die Entscheidung der Naturschutzbehörde abwartet, ehe er über die weitere Entwicklung entscheidet.