In Maßbach gibt's neuenÄrger um die Steine aus China

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Auf den ersten Blick ist bei einigen Paletten erkennbar, dass die Granitsteine Transportschäden oder allgemeine Mängel aufweisen.Fotos: Heike Beudert
Auf den ersten Blick ist bei einigen Paletten erkennbar, dass die Granitsteine Transportschäden oder allgemeine Mängel aufweisen.Fotos: Heike Beudert
Einige Steinplatten haben schon tiefe Risse.
Einige Steinplatten haben schon tiefe Risse.
 

Die Arbeiten am Marktplatz stocken weiter. Jetzt haben die neuen Steine Risse und abgeplatzte Kanten.

Die lange erwarteten Steine für den Maßbacher Marktplatz haben den weiten Weg von China nach Maßbach endlich geschafft - allerdings nicht so wie erhofft. Denn schon der erste Blick auf die Paletten hat gezeigt, dass nicht alle Steine die Reise unbeschadet überstanden haben. Heute muss geklärt werden, ob und inwieweit die Lieferung überhaupt verbaut werden kann.

Monate hat die Lieferung der Granitsteine für die Umgestaltung des Maßbacher
Marktplatzes benötigt. Pflastersteine sind da ebenso darunter wie ganze Steinblöcke, beispielsweise für die Treppen. In der vergangenen Woche hatte die Baufirma sogar vorzeitig das Wochenende eingeläutet, weil die Arbeiten nicht mehr fortgesetzt werden konnten. Es fehlte das Material.

Am Montag traf die lange erwartete erste Ladung neuer Steine für den Marktplatz ein. Doch wie es aussieht, ist die Anreise nicht allen Steinen gut bekommen. Der geschäftsleitende Beamte Eckhard Händel betonte, dass man bei einer ersten Kontrolle Transportschäden an einigen Paletten festgestellt habe.

Die Lieferung lagert jetzt am alten Bahnhof. "Wir müssen sehen, ob die Ware in Ordnung ist", erklärte Bauhofleiter Wolfgang Brust auf Anfrage. Man habe festgestellt, dass einige Steine abgeplatzte Stellen haben. Geprüft werden muss, ob diese für den Einbau verwendet werden können. Es handle sich teilweise um große Blöcke, die zur optischen Gestaltung des Marktplatzes benötigt werden. Sichtbar sollen die Mängel in diesen Bereichen auf keinen Fall sein.

Ausgefranste Kanten

Auch der Laie erkennt beim Hinsehen, dass einige der Paletten wenig Anlass zur Freude geben. Einige der großen Steine wirken an den Kanten wie ausgefranst. Andere zeigen bereits jetzt deutliche Risse. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie im Winter schnell auffrieren. Die Schäden sind sichtbar, obwohl noch kein Stein von der Palette genommen wurde. Eine weitere Lieferung steht noch aus. Die wird heute erwartet. Ob die Situation hier ähnlich ist, wird der Tag zeigen.

Bürgermeister Johannes Wegner verwahrt sich gegen die Behauptung, der Gemeinderat habe die Bestellung chinesischer Steine beschlossen. Wegner betonte, dass der Gemeinderat sich für eine Gestaltung des Marktplatzes mit Granitsteinen entschlossen habe, nicht aber dafür, dass das Material aus China kommt. Die Ausschreibung habe die Materialwahl und die Qualität des Produktes vorgegeben, nicht aber den Herkunftsort, so Wegner. Man habe zudem einen Nachweis verlangt, dass Steine aus dem Ausland ohne Kinderarbeit bearbeitet wurden.

Woher der Granit letztendlich bezogen wird, sei Sache der beauftragten Firma gewesen, so der Maßbacher Bürgermeister. Dass jetzt Steine mit Mängeln angeliefert wurden, sei am allerwenigsten im Interesse der Marktgemeinde, betonte Johannes Wegner auf Anfrage.

Was passiert, wenn die Steine nicht verwendet werden können, das müsse schnell mit den beteiligten Firmen und dem Planungsbüro besprochen werden, so Wegners Auskunft. Nicht akzeptabel ist aus Sicht Wegners, dass sich die Umgestaltung des Marktplatzes weiter verzögern würde.
Auf jeden Fall konnten am Montag die Arbeiten am Marktplatz nicht wie geplant fortgesetzt werden.