Hygiene im Alltag: Abklatsch in Büro, Küche, Schule

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Theresa Löser nimmt einen Abklatsch von einer Tastatur in der Redaktion der Saale-Zeitung. Foto: Markus Klein
Theresa Löser nimmt einen Abklatsch von einer Tastatur in der Redaktion der Saale-Zeitung. Foto: Markus Klein
Nach dem Desinfizieren wird eine Vergleichsprobe genommen. Foto: Markus Klein
Nach dem Desinfizieren wird eine Vergleichsprobe genommen. Foto: Markus Klein
 

Putzlappen und Schwämme sind Mikroben-Pfuhle. Gerade beim Umgang mit Lebensmitteln ist deshalb Hygiene wichtig. Alltagstipp: Eine Mikrowelle hilft.

Putzlappen und Schwämme nehmen einen Spitzenrang in Sachen Keimbelastung bei der Hygieneserie von Saale-Zeitung und Labor L+S ein. Bis zu 46 Milliarden lebensfähige Keime haben die Auszubildenden auf einem Schwamm identifiziert. "Da waren einige Mikroben-Pfuhle dabei", sagt Dr. Andreas Rüffer, der den medizinischen Bereich bei L+S leitet. Grundsätzlich waren alle Putzlappen und Schwämme sehr hoch belastet.

Die Laborauszubildenden haben Lappen und Schwämme aus Haushalt und Schulen aus der Umgebung unter die Lupe genommen. "In der Schule waren Schwämme dabei, die teilweise ein Jahr benutzt wurden", berichtet Katharina Albert. Die Keimbelastung steige zwar mit zunehmender Nutzungsdauer, gesundheitsschädigende Erreger wurden allerdings nicht identifiziert. "Das Keimspektrum entspricht den Erwartungen", sagt Nina Hähnlein. Trotzdem ist es gerade in der Küche wichtig, auf Hygiene zu achten, etwa im Umgang mit rohem Fleisch. "Bei direktem Kontakt mit Lebensmitteln sollte man sehr sensibel sein", betont Rüffer. Putzlappen sollten regelmäßig getauscht, ausgekocht oder in der Mikrowelle erhitzt werden. Um Bakterien umfassend abzutöten, empfehlen sich zehn Minuten in einem Topf mit 100 Grad heißem Wasser beziehungsweise eine halbe Minute in der Mikrowelle bei mehr als 600 Watt.


Telefone am dreckigsten

Am Arbeitsplatz unterscheidet sich die Keimbelastung erheblich. Untersucht wurden stellvertretend Büros im Labor L+S sowie bei der Saale-Zeitung. "An beiden Orten haben wir die gleichen Büroutensilien nach dem gleichen Prinzip abgeklatscht", erklärt Jasmin Henke. Es wurden Haut- und Umweltkeime nachgewiesen, die ebenfalls kein Gesundheitsrisiko darstellen. In beiden Büros haben die Auszubildenden die meisten Mikroben auf den Telefonen gefunden, Tastaturen, Computermäuse und Monitore waren im Vergleich sauberer. Insgesamt war die Keimbelastung bei der Zeitung höher. Im Standardbüro, in dem wöchentlich geputzt wird, sammeln sich erheblich mehr Keime als in einem Labor mit strikten Hygienevorgaben. Im Labor wird auch der Bürobereich täglich gereinigt, außerdem werden stärkere Mittel verwendet. Ein sauberes Arbeitsumfeld ist auch im normalen Großraumbüro mit wenig Aufwand verbunden. "Es reicht schon, nach der Arbeit kurz mit einem handelsüblichen Hygienetuch aus dem Drogeriemarkt über den Arbeitsplatz zu wischen", sagt Henke.


Hygiene im Alltag

Von der öffentlichen Toilette über den Schreibtisch im Büro bis zum Putzlappen in der heimischen Küche: Auszubildende vom Labor L+S haben für die Saale-Zeitung die Keimbelastung an verschiedenen Orten untersucht. Im Rahmen einer Serie stellt die Redaktion nun die Ergebnisse in den nächsten Wochen vor und gibt Hygienetipps. Im nächsten Teil geht es um öffentliche Plätze.