Hubertus-Gilde Euerdorf hat ein neues Ehrenmitglied

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Dem Gründungsmitglied Egon Schreck schauen Franz Bretz, Michael Fell und Reinhold Bonnländer über die Schulter. Foto: Doris Bauer
Dem Gründungsmitglied Egon Schreck schauen Franz Bretz, Michael Fell und Reinhold Bonnländer über die Schulter. Foto: Doris Bauer

Mit Egon Schreck hat der Schützenverein ein neues Ehrenmitglied. Schreck verbrachte nicht nur viel Zeit an der Waffe.

Egon Schreck hat seine Ehrenmitgliedschaft verdient. "Er war von Anfang an dabei, als im Jahre 1965 die Hubertus-Gilde gegründet wurde", begründete Schützenmeister Michael Fell die Ernennung in der Jahreshauptversammlung. Schreck habe immer einen Aktivposten im Verein dargestellt. Das 75-jährige Gründungsmitglied fungierte in den Anfangsjahren als Waffen- und Gerätewart und stellte viele Jahre lang den zweiten Schützenmeister.
Schreck hatte sich mit Leib und Seele auch der Küche verschrieben: "Bei uns hat es alles gegeben. Wir haben Schweinebraten und Klöße zuhause gekocht und dann im neu gebauten Schützenheim im Karwinkel verkauft", erinnerte der Rentner an die Anfänge des Schützenvereins. Es habe immer etwas Warmes am Samstagabend und Sonntagmittag gegeben.
"Außerdem stand ich mit einem Grillwagen immer zu allen Festen zur Verfügung."
Beim Neubau des Schützenheims wirkte der Euerdorfer ebenfalls tatkräftig mit. "Es war eine Mordsarbeit, die da geleistet wurde. Ich musste samstags immer noch arbeiten, bin aber dann am Nachmittag zum Helfen gekommen", erklärte Schreck. Er fügte hinzu: "Wir dürfen aber auch froh sein, dass die Gemeinde uns immer wieder unterstützt hat, sonst würde es das Schützenheim im Karwinkel nicht geben."
Der gelernte Bauschlosser hat viel Zeit im Schützenhaus verbracht, auch als aktiver Schütze. Er schoss Luftgewehr, Kleinkaliber und Pistole. In einer Mannschaft war er aktiv dabei. "So ein arg guter Schütze war ich nicht, aber ich habe mitgemacht", meinte er mit einem Lachen über seine Erfolge. Da zeigte sich Schreck bescheiden, war er doch 1974 Schützenkönig beim Orts- und Königsschießen.
Der Euerdorfer schätzte besonders die Gemeinschaft in der Hubertus-Gilde - damals wie heute. "Wir waren eine gesellige, gemütliche Truppe, die einfach gut zusammengepasst hat. Auch die Jugend war immer integriert. Wenn jetzt Feste anstehen, dann sind wir selbstverständlich wieder im Karwinkel", erklärte der 75-Jährige.
Schreck kann sich schon zahlreiche Termine im Kalender notieren, denn die Hubertus-Gilde Euerdorf hat neben den üblichen Trainingseinheiten wieder einiges geplant: zum Beispiel das Osterschießen oder das Orts- und Königsschießen. Außerdem ist das zweitägige Schützenfest fester Bestandteil im Vereinsprogramm.
Stellvertretende Bürgermeisterin Patricia Schießer würdigte das Engagement des Vereins. Sie machte Mut, trotz fehlender Jugendlicher weiterzumachen: "Der Schützenverein ist ein Stück Kultur der Heimat und wichtig für alle in Euerdorf." Schützenmeister Michael Fell vermutete hinter der schwindenden Attraktivität des Vereins für die Jugend Berichte zu Amokläufen und geänderte Gesetzeslagen. Zum "Tag der offenen Tür der Schützenvereine" im vergangenen Herbst waren zwar ein paar interessierte Jugendliche gekommen, daraus ergab sich jedoch keine regelmäßige Trainingsbeteiligung.
Dafür berichtete Sportleiter Gerhard Schmitt von dem Aufstieg der verbliebenen aktiven Mannschaft in die B-Klasse, wo diese momentan auf Platz 6 rangiert. Schatzmeister Michael Röder gab einen Einblick in die finanzielle Situation des Vereins. In diesem Jahr wird mit dem Umbau der sanitären Anlagen wieder in das Schützenheim investiert.