Noch immer gibt es kein Nutzungskonzept für den historischen Gebäudekomplex. Einsturzgefahr besteht nicht. Deshalb beschränkt sich der Freistaat vorerst beim Unterhalt auf Notmaßnahmen.
Die Untere Saline ist ein Industriedenkmal ersten Ranges, wenn auch ein derzeit eher trauriges. Das Dach der ehemaligen Wäscherei ist 2009 heruntergekracht, die Dächer über den Werkstätten sehen auch nicht mehr vertrauenserweckend aus. Und eine mögliche Nutzung des in großen Teilen denkmalgeschützten Areals ist auch weiterhin nicht in Sicht.
Klar scheint nur, dass der Staat seine Immobilie nicht weiter verfallen lassen will.
"Es besteht keine Einsturzgefahr", beruhigt Christian Rödl vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. Auch wenn das Dach der ehemaligen Wäscherei noch innen gefallen ist, die bis zu 70 Zentimeter dicken Außenmauern stehen fest.
Neues Dach geplant "Das total vermorschte Dach war nicht mehr zu halten", so Rödl weiter.
Nun sei die Errichtung einer modernen Dachkonstruktion geplant, damit die darunter liegenden Bauteile nicht leiden. Die dort noch vorhandene Dampfmaschine sei schon vor Jahren als Einzeldenkmal eigens vor Beschädigungen geschützt worden.
Das Dach über den Werkstätten ist zwar noch dicht, kann laut Rödl aber nicht mehr in Teilen saniert werden. Es würde den Dachdecker nicht mehr tragen. Denkbar wäre, diese Dachflächen komplett herzurichten.
Dafür könnten die noch guten Dachziegel verwendet werden, die von den inzwischen neu eingedeckten Gebäudeteilen übrig geblieben sind.
Dafür müsste allerdings die Immobilien Freistaat Bayern (Imby) entsprechende Mittel bereitstellen. Die Imby verwaltet die landeseigene Immobilie. Wobei Rödl betont, dass die Immobilien Freistaat Bayern in den vergangenen Jahren schon relativ viel Geld für die untere Saline in die Hand genommen habe.
Davon zeugten die neuen Dächer am Flügel zur Straßenseite hin und auf den Gebäuden der Südseite. Auch statische Arbeiten wurden laut Rödl erledigt. Technisch seien diese Gebäudeteile in Ordnung: "Das hält 30 bis 40 Jahre."
"Wir müssen uns auf Notmaßnahmen beschränken", sagt Ludwig Weichselbaumer, stellvertretender Chef der Imby in München.
Das Hauptproblem der Unteren Saline: "Konkrete Nutzungsplanungen für die Untere Saline gibt es derzeit nicht, und es ist schwierig, etwas zu finden." Auf dem Markt angeboten werde der Gebäudekomplex derzeit nicht. Wie Rödl betont auch Weichselbaumer, dass sich eine Sicherheitsproblematik nicht stellt.
Bedeutender Teil Bad Kissingens Als bedeutenden Teil der Historie Bad Kissingens - auch im Hinblick auf die
Bemühungen um den Status Weltkulturerbe - bezeichnet die für die Stadt tätige Volkskundlerin und Historikerin Birgit Schmalz die Untere Saline. Sie weist darauf hin, dass nicht nur das Interieur der Wäscherei sondern dieser Gebäudeteil als Ganzes unter Denkmalschutz steht. Da gehöre ein Dach darüber. Ihrer Meinung nach sei auch das Innere der Werkstätten im Nordflügel denkmalwürdig, zum Beispiel die komplett eingerichtete Schlosserei.
In einer Remise der Unteren Saline lagern noch etliche Dinge, die der Stadt gehören. Darunter sind historische Badewannen aus dem Salinenbad, alte Liegestühle und vieles mehr. "Von allem, was transportabel ist, seien inzwischen Belegexemplare gesichert worden. Nur die große Moormischmaschine lasse sich nicht so einfach wegbewegen. "Hier muss man sich etwas einfallen lassen."