In den vergangenen Jahren hat sich Hammelburg verändert. Historische Bauten haben einen Funktionswandel erfahren, neuer öffentlicher Raum ist entstanden.
Am Ende des Stadtrundgangs geleiten Gästeführerin Eva Albert und Bürgermeister Armin Warmuth die Besucher auf den Viehmarkt. Die Teilnehmer der Jahrestagung Städtebauförderung haben bereits in einem Vortrag erfahren, dass die Umgestaltungspläne vor allem wegen des Wegfalls der Parkplätze eine Kontroverse ausgelöst hatten. Jetzt können sie sich selbst ein Bild von dem neuen Platz machen.
Und was sie sehen, scheint zu gefallen. Allgemeiner Tenor: In fünf Jahren gehört der Viehmarkt ganz selbstverständlich zum Alltag. Bürgermeister Warmuth erklärt, dass er die Belebung fördern will und zum Beispiel an regelmäßige Konzerte auf dem Platz denkt.
Der Viehmarkt ist das jüngste Vorhaben, das die Stadt mit Geld aus der Städtebauförderung in die Tat umsetzen konnte.
Für die mehr als zwei Millionen Euro teuere Neugestaltung hatte die Regierung von Unterfranken rund eine Million Euro aus den Sondermitteln Militärkonversion des bayerischen Städtebauförderungsprogramms bewilligt.
Der Abschluss dieses Vorzeigeprojekts und das 1300-jährige Stadtjubiläum waren für Hammelburg eine Gelegenheit, sich um die Ausrichtung der Jahrestagung Städtebauförderung zu bewerben. So informierten sich nun rund 200 Teilnehmer - Bürgermeister aus zahlreichen unterfränkischen Kommunen sowie Vertreter von Bauverwaltungen und sonstigen Baubehörden - einen Vormittag lang in Fachreferaten über die neuesten Entwicklungen in der Städtebauförderung. Ein Schwerpunktthema bildete die Barrierefreiheit. Danach konnten sie bei einem Stadtrundgang Hammelburg besichtigen.
Die Stadt bietet genug Beispiele für den Einsatz der Förderung.
Schließlich nimmt sie bereits seit 1987 an dem Programm teil. Rund 60 Maßnahmen, 40 private und 20 öffentliche, sind in diesem Zeitraum zusammengekommen, wie der Bürgermeister anmerkte. Laut Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken, summiert sich die bisherige Unterstützung für die Stadt auf 5,8 Millionen Euro. In jüngster Zeit profitiert Hammelburg als Ausgleich für den Strukturwandel des Bundeswehrstandorts von speziellen Konversionsmitteln.
So ist nicht nur der Viehmarkt als neuer Platz für die Bürger entstanden. Dank der Förderung schuf die Stadt zum Beispiel mit dem Schlettenhof einen neuen Quartiersparkplatz. Oder die Kirchgasse: Sie hat seit Kurzem einen barrierefreien Seitenstreifen. Die Sanierung der Herrenmühle und die Sanierung der Stadtmauer mit Gartenanlage sind städtebauliche Vorzeigeprojekte aus länger zurückliegenden Tagen.
Die Stadt wird sich weiter um Förderung bemühen. Den Umbau des Kaufhauses für Touristinfo und Bibliothek wird sie nicht alleine stemmen können. Und die Bahnhofstraße harrt seit Jahren einer besseren Zukunft. Die Tagung fand im Pfarrzentrum, dem früheren Gefängnis, statt. Das Gebäude wurde vor Jahren "mit erheblichen Städtebaufördermitteln" (Warmuth) umgebaut. Dem vorangegangen waren viele Diskussionen, was mit dem Gefängnis passieren solle, wie Eva Albert den Tagungsteilnehmern zu Beginn des Rundgangs erklärt hat.