Für die Entwicklung des Stadtwalds wird nach der Trockenheit im Jahr 2015 der anstehende Sommer entscheidend sein.
Das vergangene Jahr bedeutete Stress für den Wald. Die Bäume hatten mit der Trockenheit zu kämpfen. Doch aus kaufmännischer Sicht waren die Bedingungen für den stadteigenen Forst günstig.
Die Holzpreise lagen auf einem erhöhten Niveau. So konnte im städtischen Forstbetrieb bei einem geringeren Einschlags ein höheres Ergebnis erzielt werden, wie Matthias Wallrapp im Bau-, Forts-, und Umweltausschuss erklärte. Wallrapp von der Stiftung Juliusspital Würzburg, die seit September 2015 die Betriebsleitung für den Hammelburger Stadtwald verantwortet, und Hubertus Tumpach, städtischer Forstbetriebsleiter, stellten in dem Gremium das Ergebnisse für 2015 und den Ansatz für 2016 vor.
Laut Wallrapp lag der Einschlag im Jahr 2015 bei 9500 Festmetern und damit unter dem für den Stadtwald festgelegten Hiebsatz von 12 000 Festmeter pro Jahr, der Einschlagsmenge, die der Holzzuwachs erlaubt.
Das vorläufige Ergebnis für den städtischen Forstbetrieb weist im Verwaltungshaushalt für 2015 Einnahmen von rund 508 000 Euro und Ausgaben von rund 418 000 Euro aus. Der Ansatz für 2016 geht von rund 506 000 Euro auf der Einnahmenseite und von 484 000 Euro auf der Ausgabenseite aus.
Die Rahmenbedingungen haben sich allerdings geändert. "Leider ist der positive Trend gebrochen", sagte Wallrapp. Der Holzpreis sei vor allem durch den günstigen Ölpreis unter Druck geraten. Wallrapp bezifferte den Preisverfall auf zehn bis 15 Euro pro Festmeter. Bei einer Einschlagsmenge von mehreren Tausend Festmetern Holz macht das einen bedeutenden Betrag aus.
Um die sinkenden Holzpreise auszugleichen und "bei schlechteren Preisen nicht mehr Holz machen zu müssen", will der städtische Forstbetrieb möglichst viele staatliche Fördermittel ausschöpfen. Die Zuschüsse für die Zuteilung einer Waldfläche zum Biosphärenreservat sind mit der Zahlung im vergangenen Jahr für den Forstbetrieb allerdings nun beendet.
An Wegemaßnahmen ist nach Aussage von Tumpach vor allem an einen Stichweg von Ochsenthal Richtung Sodenberg gedacht. Harvestereinsätze sind im Juli und August bei Seeshof und im Bereich Diebach und Morlesau angedacht, wie Wallrapp auf Nachfrage sagte. Im Bereich Sodenberg und Diebach ist im Herbst außerdem die Pflanzung von Buchen vorgesehen.
Wie gut der Wald die Trockenheit im vergangenen Sommer überstanden hat, wird sich laut dem Forstexperten erst noch zeigen. Das Frühjahr war mit seinen Niederschlägen zumindest schon einmal günstig für die weitere Entwicklung. Nun ist der anstehende Sommer entscheidend. Wenn auch er eine ausreichend große Regenmenge mit sich bringt, "hätten wir noch einmal Glück gehabt", wie Wallrapp meinte.