Helmuth Marx stellt in der Hammelburger Bank Schilling Bilder und Objekte aus. Mit dem Geld aus dem Verkauf seiner Kunstwerke unterstützt der Sulzthaler auch zwei Hilfsprojekte.
Erdig-warme und kräftige Farben, applizierte Holzmotive, verschiedene Formate und Materialien: Die aktuelle Kunstausstellung in der Bank Schilling führt den Betrachter nach Afrika. Der Sulzthaler Helmuth Marx zeigt hier derzeit seine Kunstwerke auf zwei Stockwerken.
Vorstand Matthias Busch präsentierte den über 80 Besuchern der Vernissage die Geschichte der Bank Schilling und Filialdirektor Johannes Wagenpfahl die beiden Afrika-Projekte, welche Marx mit dem Verkauf seiner Kunst unterstützen will. Von jedem verkauften Bild oder Objekt fließen 50 Prozent in ein Kindergartenprojekt in der Region Hentiesbaai und in ein weiteres Projekt, das eine in Namibia lebende deutsche Sozialarbeiterin ehrenamtlich betreut.
Intuitivem Impuls gefolgt Kulturmanagerin Astrid Hedrich-Scherpf hielt die Eröffnungsrede, zur Vorbereitung hierauf hatte sie den Künstler in seinem Atelier besucht.
"Vor über zehn Jahren spürte Helmuth Marx den intuitiven Impuls, wieder malen zu müssen, und er begann, mit Farben, Formen und Materialien zu experimentieren", erklärte Hedrich-Scherpf. Sie interpretierte einige seiner Werke, um in seine Afrika-Welt zu entführen - Bilder beschreibend, die eine Wüstenstadt, drei anmutige Tänzerinnen und eine Tüte zum Motiv hatten.
Eine Tüte? Intensiv ging sie auf dieses Werk von Marx ein, das die Einkaufstüte eines Hugo-Boss-Stores als Hauptmotiv hat. Bei dem intern betitelten "Hugo Boss Bild" handelt es sich um ein Materialbild, welches durch eine Papiertüte, rotes Klebeband und Spachtel eine sogenannte Assemblage bildet.
Das ist eine Collage mit plastischen Objekten, die auf einer Grundplatte befestigt sind.
Dieses Kunstwerk des Sulzthalers hat eine reliefartige, dreidimensionale Oberfläche und thematisiert Erfolg, Konsum und impliziert auch eine gesellschaftskritische Fragestellung. Gesellschaftskritik ist ebenfalls in Marx' Bild zu finden, welches das Thema Mensch und Maschine in den Fokus rückt. Es scheint, als dringe die Maschine in das menschliche Leben ein.
Im zweiten Stock der Bank findet sich ein Tisch mit recycelten Weinflaschen. Hier kann man nach persönlichen Wünschen und nach individuell bestimmbarem Preis ein gewünschtes Motiv für seine Flasche bei Marx in Auftrag geben. Das eingenommene Geld fließt ebenso hälftig in die Afrika-Projekte.
2012 erstmals in Afrika Afrikanische Motive finden sich in Marx' Kunst seit vielen Jahren. Dort war er erst vor zwei Jahren.
"Da ging es mir wie Karl May, ich war von den Motiven eines fremden Landes fasziniert", erläutert Marx. Von Karl May ist bekannt, dass er erst mit 66 Jahren in Nordamerika war. Die weite Prärie, wo sich Winnetou und Old Shatterhand in seinen Geschichten trafen, hat er selbst nie gesehen.
Für Helmuth Marx ist es anders. Er ist Afrika verfallen, seit er 2012 das erste Mal dort war. Der 62-jährige Lehrer besuchte damals auch das Kindergarten-Projekt, für welches er aktuell mit seiner Kunst Geld sammelt.
Er fand ein lebendiges Projekt vor, bei dem bereits mit vergleichsweise wenig Geld viel erreicht wird. "Mit 100 Euro kann man ein Kind für ein Jahr mit Essen versorgen", weiß Marx. Der Afrika-Begeisterte freut sich jetzt schon auf seinen nächsten Besuch vor Ort.
Die Ausstellung seiner Werke können sich Interessierte bis zum 12. November während der Banköffnungszeiten ansehen.