Wasser marsch aus der Höhe

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Der Förderkorb der Drehleiter ist ausgerüstet, der Einsatz in 30 Meter Höhe kann beginnen. Foto: Winfried Ehling
Der Förderkorb der Drehleiter ist ausgerüstet, der Einsatz in 30 Meter Höhe kann beginnen. Foto: Winfried Ehling
Unter den Augen zahlreicher Ortsbewohner gingen die Feuerwehrleute gegen den Brand vor. Foto: Winfried Ehling
Unter den Augen zahlreicher Ortsbewohner gingen die Feuerwehrleute gegen den Brand vor.  Foto: Winfried Ehling
 
Der Verletzten-Transport über die steile, enge Treppe ist eine echte Herausforderung. Foto: Winfried Ehling
Der Verletzten-Transport über die steile, enge Treppe ist eine echte Herausforderung.  Foto: Winfried Ehling
 
Der Verletzten-Transport über die steile, enge Treppe ist eine echte Herausforderung. Foto: Winfried Ehling
Der Verletzten-Transport über die steile, enge Treppe ist eine echte Herausforderung.  Foto: Winfried Ehling
 
Ein Feuerwehrmann kümmert sich um eine vermisste Jugendliche, die medizinische Hilfe braucht. Foto: Winfried Ehling
Ein Feuerwehrmann kümmert sich um eine vermisste Jugendliche, die medizinische Hilfe braucht. Foto: Winfried Ehling
 
Feuerwehrleute retten die verängstigten Verwundeten, die sich in die ehemalige Schreinerei flüchteten. Foto: Winfried Ehling
Feuerwehrleute retten die verängstigten Verwundeten, die sich in die ehemalige Schreinerei flüchteten.                Foto: Winfried Ehling
 
Feuerwehrleute retten die verängstigten Verwundeten, die sich in die ehemalige Schreinerei flüchteten. Foto: Winfried Ehling
Feuerwehrleute retten die verängstigten Verwundeten, die sich in die ehemalige Schreinerei flüchteten.                Foto: Winfried Ehling
 

Bei der Herbstübung mussten die Floriansjünger gleich mehrere Aufgaben bewältigen: Verwüstungen nach einem Sturm, ein Blitzeinschlag und Vermisste .

Ein Szenario - angelehnt an aktuelle Wetterereignisse - ersann die heimische Feuerwehr für ihre Herbstübung. Ein Sturm fegte durch den Stadtteil und traf unter anderem den Bauernhof Schäfer, wo er starke Verwüstungen anrichtete. Dessen nicht genug schlug noch ein Blitz in das Landwirtschaftsanwesen ein und setzte den Dachstuhl des Nebengebäudes in Brand.
Zur Lage meldete Kommandant Wolfgang Besler ein vermisstes älteres Familienmitglied, das versuchte den Brand im Dach zu löschen. Weitere vermisste und wahrscheinlich verletzte Jugendliche hatten sich vor dem Unwetter in die benachbarte, ehemalige Schreinerei geflüchtet, wo sie auf Hilfe warteten.
Neben der Feuerwehr Westheim alarmierte Besler neun weitere Wehren, von denen jedoch drei wegen Personalmangels oder eigenen Tätigkeiten absagen mussten, ebenso wie die Sanitätsbereitschaft. Zum Einsatz trafen die Wehr aus Hammelburg mit der Drehleiter und ihre Kameraden aus Langendorf, Fuchsstadt, Elfershausen, Pfaffenhausen und Untererthal ein. Neben Kreisbrandinspektor (KBI) Thomas Eyrich wirkten die Kreisbrandmeister (KBM) Elmar Eisenmann, Oliver Lukaschewitsch und Klaus Kippes als Schiedsrichter mit.
Kein einfacher Einsatz wie Eyrich befand, denn in der Scheune befand sich Vieh, Heu und Stroh sowie Gerätschäften, die leicht entzündliche Materialien bargen, wie zum Beispiel Benzin und Diesel. Ein Augenmerk war auf die Sonnenkollektoren auf dem Scheunendach zu richten, die unter Strom standen und sich bei hohen Hitzegraden aus ihren Verankerungen lösten und herunterstürzen.
Konfrontiert wurde die Heim-Wehr zudem mit einer Startpanne bei der ein Hydranten-Verschluss absprang, das Wasser in den Himmel schoss und auf die Westheimer Floriansjünger herunterregnete. "Das wäre in einem kalten Winter ein echtes Problem für die Kameraden, die komplett ausfallen würden", merkte Eyrich an.
Atemschutzträger drangen in das Nebengebäude ein und suchten zunächst nach dem Vermissten, den sie im Dach fanden und über eine steile Treppe ins Freie brachten. Zwischenzeitlich gingen Löschtrupps und die Drehleiter in Stellung, um die Flammen zu löschen und das Hauptgebäude zu schützen. Die drei verletzten, verängstigten Mädchen fanden sich nach intensiver Suche in der angrenzenden, stillgelegten Schreinerei. Feuerwehrleute brachten sie auf Tragen und in Tüchern ins Freie.
Nach dem rund einstündigen Einsatz rief der KBI die Kommandanten und Gruppenführer zur "Manöverkritik" zusammen. "Es klappte ganz gut, doch ist Verbesserungspotential vorhanden", stellte er fest. Nach seiner Einschätzung dauerte der Einsatz der Atemschutzträger zu lange. Diese drangen zudem ohne Feuerwehraxt und teils sogar ohne aufgesetzte Gesichtsmaske in das Gebäude ein", merkte Eyrich an, der auch den Verletzten-Transport als "nicht optimal" erachtete.
Die Löschwasserversorgung aus unabhängigen Gewässern wie der Saale mache Sinn, fuhr der KBI fort. Doch auch diese dauerte zu lange, was Kommandant Besler dem Personalmangel durch das Fehlen dreier Wehren zuschrieb. Der grundsätzliche Anschluss einer Pumpe an Hydranten und die Reihenfolge der Schlauchanschlüsse soll künftig beachtet werden. Als positiv bezeichnete Eyrich die Rettung aller Vermissten.
Unter den zahlreichen Zuschauern aus dem Ort war auch Bürgermeister Armin Warmuth. Er spendierte der Wehr das "persönliche Löschen". Die Stellvertretende Landrätin Monika Horcher unterstrich in ihrem Grußwort die Wichtigkeit solcher Übungen. Zeigen sie doch auch Probleme auf wie beispielsweise die Anfahrt der Drehleiter in engen Gassen, in denen noch geparkte Autos stehen. Stadträtin und Ortssprecherin Gaby Ebert zollte den Wehren "große Hochachtung" namens der Stadt und der Ortsbevölkerung. Mit Haxen, Steaks und Currywurst zum Bier klang die Übung in Feuerwehrhaus aus.