Hammelburger Bürger konnten ihr Brunnenwasser in einem mobilen Labor untersuchen lassen. Das genaue Ergebnis der Test erhalten diese erst in ein paar Tagen per Post.
Der Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse (VSR-Gewässerschutz) hat seine Aktivität längst auf ganz Deutschland ausgebreitet. Am Mittwoch stand das fahrbare Labor zu Untersuchung von Brunnenwasser auf dem Hammelburger Marktplatz.
Auch Brunnenbesitzer Karl Karg aus Untererthal reichte eine Wasserprobe ein. "Als wir 1977 gebaut haben, wollte ich meinen Brunnen erst stilllegen. Doch meine Frau war dagegen. Heute bin ich froh darüber", sagt er. Sein Brunnen sei 24 Meter tief und habe acht Meter Wasserstand mit Zulauf und Ablauf. Per Pumpe schöpfe er das Nutzwasser zum Begießen seines Gartens. "Jetzt bin ich gespannt auf die Qualität dieses Brunnenwassers.", sagt Karg. Als Trinkwasser sei sein Brunnenwasser nie in Frage gekommen, höchsten für die Vögel.
"Da verlasse ich mich auf das öffentliche Trinkwassernetz", meint er.
Nitratwerte problematisch Ob sich das Brunnenwasser nicht nur zum Blumengießen, Rasensprengen oder auch zum Befüllen privater Badeeinrichtungen oder zum Tränken von Tieren eignet, das ergibt die Wasseruntersuchung vom VSR-Gewässerschutz. Gegen einen Sachkostenbeitrag, der je nach Umfang zwischen bei einem noch einstelligen bis knapp unter einem dreistelligen Eurobetrag liegt, kommt das Laborergebnis der eingereichten Wasserprobe nach einigen Tagen per Post an den Auftraggeber. Der Verein arbeitet auf gemeinnütziger Basis und strebt keinen Gewinn an.
Untersucht werde auf Werte von Nitrat, Salzgehalt, Aluminium, Eisen, Mangan und Bakterien, erläutert Diplom-Physiker Harald Gülzow, der Sprecher vom VSR-Gewässerschutz. "Wir sind schon lange nicht mehr in Hammelburg gewesen", sagt Gülzow.
In zurückliegenden Jahren sei der VSR-Gewässerschutz regelmäßig hier gewesen. Gerade die ländliche Region sei oft durch Düngung mit hohen Nitratwerten belastet, weist er auf die Landkarte hin, die westlich und zum Teil nördlich von Würzburg Höchstwerte von Nitrat aufzeigt. Denn auch die Weinanbaugebiete seien davon betroffen.
Für den Umweltschutz Ob sich die Nitratwerte rund um Hammelburg in den vergangenen Jahren gebessert habe, kann Gülzow noch nicht beurteilen. "Für einen Überblick müssen wir erst die Laborauswertungen abgeschlossen haben", sagt er. In frühestens etwa drei bis vier Wochen sei es soweit. Außer dem Nitrat war Gülzow noch mit einer nasschemischen Untersuchung vor Ort den Chemikalien auf der Spur. "Es ist Umweltschutzarbeit", beschreibt er die Zielrichtung vom VSR-Gewässerschutz, den sich der Verein auf die Fahne geschrieben hat.