Die Diebacher haben einen umfangreichen Katalog an Ideen für ihren Ort zusammengestellt.
In den vergangenen anderthalb Jahren haben engagierte Bürger zusammen mit Fachleuten über Plänen gebrütet, wie sich Diebach ansprechender gestalten lässt. Daraus ist eine Sammlung von 26 Vorhaben entstanden, die Valtin Dietz vom Landschaftsarchitektur-Büro Dietz und Partner nun den Stadträten vorstellte.
Die Maßnahmen zielen vor allem auf eine Verbesserung des Orts- und Straßenbildes sowie eine naturverträgliche Nutzung der landschaftlichen Gegebenheiten. Oberste Priorität, so die in einer Bürgerversammlung vorab getroffene Rangfolge, hat dabei der Ausbau der Diebacher Straße. Er sei schließlich die "Hauptmaßnahme und der Grund für die Dorferneuerung", wie Dietz sagte.
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt umfasst einen zumindest auf einer Seite durchgehenden Gehweg als funktionale Verbesserung und eine Lösung für die Engstellen und Einmündungen. Für das Projekt allein kalkulieren die Planer nach ersten Schätzungen Kosten von rund einer Million Euro. Die Sanierung der Fahrbahn selbst, die das staatliche Bauamt zu tragen hat, ist dabei nicht mitgerechnet.
Das nächste - auch schon seit Jahren anstehende Vorhaben - auf der Prioritätenliste ist der Klingenbach. Der Verlauf des Bachs soll gewässertechnisch optimiert werden, damit es zu keinen Ausschwemmungen am Ufer mehr kommt. Ein durchgängiger Fußweg soll am Bach entlang führen, und ein Wassererlebnisbereich den Freizeitwert steigern.
Für die alte Schule, eines der ältesten Gebäude im Ort, wünschen sich die Diebacher ein Nnutzungskonzept: Nach einer Sanierung könnte das Haus als Ausstellungs- und Versammlungsraum dienen. Der Rückbau des Trips-Hauses für einen neuen Platz, den Wehrplatz, die Gestaltung der Schäferwiese zur Außenfläche für Veranstaltungen und ein Strandbereich entlang der Saale gehören zu den weiteren, vorrangigen Wunschvorhaben.
Dazu kommen noch etliche Bereiche im Altort, wie zum Beispiel die Häfnerstraße oder das Kirchenumfeld, die nach Ansicht der Diebacher verschönert und verbessert werden könnten. Und die beiden Saaleinseln könnten unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Vorgaben als Freizeit- und Erholungsareale sowie als Rastplätze für Rad- und Bootsfahrer stärker hervorgehoben werden.
Der ganze Katalog hat einen Umfang von mindestens sechs Millionen Euro. Ganz klar, dass sich nicht alles machen lässt. Es wird wohl zunächst auf wenige "Schlüsselmaßnahmen" hinauslaufen, wie Dietz andeutete. Ortsbeauftragte Elisabeth Assmann (Grüne) erklärte, dass die im Katalog priorisierten Vorhaben auch die wichtigsten seien. "Wir wissen, dass das alles nicht in zwei, drei Jahren zu machen ist", ergänzte Assmann. Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) betonte ebenfalls: "Dorferneuerung braucht einen langen Atem." Er und Assmann dankten zugleich den Engagierten.
Jetzt wird das Amt für ländliche Entwicklung erst einmal den Katalog überprüfen, um in Absprache mit der Stadt die Schlüsselmaßnahmen zu bestimmen und sein Förderbudget festzulegen. Laut Stadtbaumeister Detlef Mohr dürfte das ein halbes Jahr dauern.
Für die Diebacher ist es wichtig, dass es auf alle Fälle bald weitergeht. Sie warten darauf, dass endlich konkret was passiert. So verfolgte denn auch eine kleine Delegation aus den bisherigen Arbeitsgruppen die Stadtratssitzung.