Von Kapelle zu Kapelle in Fuchsstadt

2 Min
Die Dreifaltigkeitskapelle ist die jüngste unter den Fuchsstädter Gotteshäusern. Fotos: Winfried Ehling
Die Dreifaltigkeitskapelle ist die jüngste unter den Fuchsstädter Gotteshäusern.  Fotos: Winfried Ehling
Mitten in der Natur steht die Lauerbachkapelle. Hier können sich Wanderer niederlassen und rasten. Foto: Winfried Ehling
Mitten in der Natur steht die Lauerbachkapelle. Hier können sich Wanderer niederlassen und rasten.  Foto: Winfried Ehling
 
Die Route ist ausgeschildert. Am Altar der Franzosenkapelle steht, warum sie errichtet wurde. Foto: Winfried Ehling
Die Route ist ausgeschildert. Am Altar der Franzosenkapelle steht, warum sie errichtet wurde.  Foto: Winfried Ehling
 
Am Altar der Franzosenkapelle steht, warum sie errichtet wurde. Foto: Winfried Ehling
Am Altar der Franzosenkapelle steht, warum sie errichtet wurde.  Foto: Winfried Ehling
 

Am Pfingstmontag, 6. Juni, wird Fuchsstadts neuer Rundwanderweg eröffnet.

Bei einer Wanderung wird Bürgermeister Peter Hart den neu geschaffenen Rundwanderweg zu den vier Kapellen Fuchsstadts eröffnen. Damit hat die Gemeinde eine weitere, touristisch reizvolle, Attraktion.

Los geht es um 13 Uhr auf dem Parkplatz vor der Raiffeisenbank. Von dort führt der Weg zu ältesten Kapelle des Ortes, der "Franzosenkapelle", die 1797 erbaut wurde. Hart erläutert den Anlass und die geschichtlichen Hintergründe des Denkmals an der Straße nach Hammelburg.

Wie die Inschrift des klassizistischen Altars erklärt, haben die Fuchsstädter die Kapelle aus Dankbarkeit errichtet, weil sie beim Durchzug des napoleonischen Heeres verschont worden waren. Das Schutzengel-Relief über dem Eingang vom Hammelburger Bildhauer Georg Ruppert und den Altar renovierte Ernst Benkert aus Sulzthal im Jahr 1970. Der einheimische Obst- und Gartenbauverein hat das Gotteshaus vor zwei Jahren aufwendig saniert.
Unter anderem an Bildstöcken entlang führt die Wanderung zum jüngsten Gebets- und Besinnungshaus des Ortes, zur Dreifaltigkeits-Kapelle, die 2012 und 2013 von Ehrenamtlichen errichtet wurde.

Vize-Bürgermeister Manfred Öftring, einer der Initiatoren, erläutert hier die Baugeschichte und die Intention des modern gestalteten Projekts.

Die am Steinbruch gelegene Flurkapelle soll an Werte erinnern, die zunehmend in Vergessenheit geraten: Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Achtung vor den Mitmenschen und der Glaube an Gott. Sie soll auch ein Zeichen setzen gegen Egoismus und die immer weiter aufgehende Schere zwischen Arm und Reich.

Den Mittelpunkt des Gotteshäuschens bildet eine Jura-Kalksteinkugel, in die ein Gesicht, eine Hand und eine Taube eingemeißelt sind. Das Symbol für die Dreifaltigkeit schuf Ralf Hartan, ein ortsansässiger Bildhauer.

Am Steinbruch vorbei wandert die Gruppe zur Lauerbach-Kapelle, für deren Errichtung im Jahre 1864 eine fast tausendjährige Eiche das Baumaterial lieferte. Auch hier suchte die Fuchsstädter Bevölkerung erfolgreich Schutz im "Deutschen Krieg" vor den preußischen Truppen. Lothar Pfülb wird bei der Wanderung über das hölzerne Bitt-Häuschen sicherlich noch mehr Geschichten parat haben.

Die Lauerbach-Kapelle war bis 1969 jedes Jahr das Ziel einer Bittprozession. Heute findet hier am 1. Mai eine Andacht statt. Für die einstige Mammut-Eiche, deren Reste 1983 gefällt wurden, haben Gemeinde und Obst- und Gartenbauverein am "Tag des Baumes" eine neue Eiche gepflanzt.

Von diesem Standort schlägt der Weg einen großen Bogen durch den Wald zur Kohlenbergkapelle, die 1935 der Münchner Architekt Georg W. Buchner bauen ließ. Eine anonyme Stifterin spendete die Bausumme. Die Errichtung übernahmen ortsansässige Maurer unter maßgeblicher Beteiligung von Maurermeister Johann Volpert.
Die Stahlglocke musste 1917 die beschlagnahmten Bronzeglocken der Fuchsstädter Kirche ersetzen und kam später in die Kapelle, wo sie dann als "Kobarchsglöckle" bekannt wurde. Eine Besonderheit im Umfeld des trutzig wirkenden Gebäudes ist der im Jahr 1955 erstellte Kreuzweg.

Von hier ist es nicht mehr weit zur unter Denkmalschutz stehenden Fuchsstädter Pfarrkirche, St. Mariä Himmelfahrt. Zur Stärkung gibt es vier Gaststätten im Ort.

Der Rundweg ist rund elf Kilometer lang , er kann jedoch auf 7,5 Kilometer verkürzt werden. Wie Peter Hart informiert, veranstaltet Fuchsstadt jedes Jahr zwei geführte Wanderungen. Die Termine sind unter der Homepagewww.fuchsstadt.de, in der Gemeinde-Kanzlei oder über den Tourismusverband zu erfahren.
Allerdings kann man den Rundweg auch ohne Ortskundigen erwandern. Am Parkplatz vor der Raiffeisenbank steht eine Einstiegstafel, hier liegen auch Flyer bereit. Zudem ist die Route ausgeschildert.