Verkehrszählung in Hammelburg

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Susanne Hähnlein zählt den Verkehr an der Kreuzung Bahnhofstraße/Weihertorstraße/Marktplatz. Foto: Arkadius Guzy
Susanne Hähnlein zählt den Verkehr an der Kreuzung Bahnhofstraße/Weihertorstraße/Marktplatz. Foto: Arkadius Guzy
Patrick Köhler und Lorenz Mohr auf ihrem Posten in der Bahnhofstraße.Foto: Arkadius Guzy
Patrick Köhler und Lorenz Mohr auf ihrem Posten in der Bahnhofstraße.Foto: Arkadius Guzy
 

Die Arbeiten am Verkehrsgutachten haben begonnen. In mehreren Runden erfassen Helfer nicht nur, welche Fahrzeuge in Hammelburg unterwegs sind.

Warm angezogen, den Becher Kaffee oder die Thermoskanne griffbereit - ab dem frühen Dienstagmorgen zählten Bauhofmitarbeiter und freiwillige Helfer an mehreren Knotenpunkten den Verkehr in der Innenstadt. Von den Ergebnissen verspricht sich die Stadt eine Lösung für eine seit Jahren andauernde Diskussion.

Immer wieder klagen Bewohner einzelner Innenstadtstraßen über zu viel Verkehr. Vor allem die Bahnhofstraße sticht dabei heraus. So gab es dort vor mittlerweile vier Jahren sogar eine Unterschriftensammlung. Die Einzelhändler wiederum fordern genügend Parkplätze, möglichst vor der Ladentür, und wollen, dass die Geschäfte gut erreichbar bleiben.

Unterschiedliche Interessen müssen in Einklang gebracht werden. Das Gutachten soll Anhaltspunkte dafür liefern, wie der Verkehr künftig geregelt werden kann. Zunächst aber bietet er eine aktuelle, objektive Datengrundlage. Die letzte große Zählung stammt von Ende der 1980er Jahre.

Bereits in der vergangenen Woche fand in der Bahnhofstraße und vor der Saalebrücke eine sogenannte Pegelzählung statt. Dabei wurde erfasst, wie viele Fahrzeuge in beide Richtungen durchfahren, wie Christoph Link erklärt. Der Verkehrsplaner aus Stuttgart erstellt das Gutachten für die Stadt.

Außerdem untersuchten Helfer, wie viele Fahrzeuge wie lange in der Innenstadt parken. Dazu liefen sie in Abständen von einer Stunde eine feste Route ab, um zu prüfen, wie sich die Parkplatzsituation jeweils verändert hat: Welche Fahrzeuge stehen noch da? Wo gibt es Lücken?

Am Dienstag postierten sich Helfer dann an mehreren Knotenpunkten, um den Verkehr genauer zu erfassen. In zwei Schichten, von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr notierten sie, in welche Richtung wie viele Fahrzeuge unterwegs waren. Die Kreuzung Bahnhofstraße/Weihertorstraße/Marktplatz, die Einmündungen Kissinger Straße/Viehmarkt und Kissinger Straße/Dalbergstraße, sowie die Bahnhofstraße an mehreren Einmündungen gehörten zu den Zählstandorten.

Die Listen der Helfer waren in 15-Minuten-Blöcke eingeteilt. Die Verkehrszähler unterschieden, ob ein Pkw, Lkw, Lieferfahrzeug, Bus, Zweirad oder Fahrrad den Knotenpunkt passierte.

Eine weitere Zählung findet am Donnerstag statt. Außerdem gibt es am 11. und 13. Oktober eine Befragung der Verkehrsteilnehmer, um zu erfahren, woher sie kommen und wohin sie wollen. Die Polizei wird die Stadt dabei unterstützen. Sie wird Fahrzeuge anhalten, sodass die Helfer ihre Fragen stellen können. Die Stadt bittet die Autofahrer um Mithilfe. "Sie müssen keine Sorge haben", beruhigt Stadtbaumeister Detlef Mohr.

Die Befragung findet von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr in der Bahnhofstraße in der Nähe des früheren Kupsch-Marktes und in der Kissinger Straße zwischen Amtsgerichtskreisel und Hotel Deutsches Haus.
Die Stadt greift für die Verkehrszählung und Befragung auf das Personal des Bauhofs sowie auf freiwillige Helfer, die eine Aufwandsentschädigung bekommen, zurück. So machen zum Beispiel einige Schüler und Studenten mit.

Eigentlich sollte die Erhebung erst beginnen, wenn die Sperrung an der Kreiselbaustelle aufgehoben ist. Doch das hätte die Untersuchung hinausgezögert. Der Verkehrsplaner könne die Auswirkungen auf die Verkehrsströme beurteilen, meint Mohr. Der Stadtbaumeister geht davon aus, dass die Sperrung den Verkehr sowieso nicht allzu gravierend verändert. Außerdem erinnert er daran, dass Mitte Oktober in der Saaletalstraße die nächste Baustelle ansteht.