Seit mehr als sechs Jahrzehnten lockt die FC-Theatergruppe um den Dreikönigstag herum in die Mehrzweckhalle. Der aktuelle Schwank "Bella Italia" handelt von typischen deutschen Touristen.
Heinz Motzer (Michael Stöth), seine Frau Heidi (Birgit Schaupp), Tochter Susi (Marina Zahn) und Opa (Hans-Jürgen Pfülb) verbringen ihren Urlaub seit 20 Jahren am selben Ort in Italien und wollen immer dasselbe Zimmer. Auch die Zimperlichs, bei denen Mutter Adele (Beate Weimar-Stockmann) das Wort führt, haben sich bei Wirt Antonio (Alexander Lebsack) eingerichtet.
Heinz Motzer misstraut den Italienern, die er als Schürzenjäger und Tunichtgute mit schlechtem Essen und noch schlechterem Bier sieht. Nomen est omen: Heinz Motzer übt an allem Kritik: "Wären wir bloß in den Bayerischen Wald gefahren." Nur gibt es dort keinen FKK-Strand. Auch Opa, der von Haushälterin Gina (Isolde Winkler) mit Fuß- und Fingernägel schneiden rundum erneuert wird, legt sich dafür extra einen neuen Badeanzug zu - Modell 1920.
Heinz Motzer und der ewig puzzelnde Rudolf Zimperlich (Arnulf Pfülb) besuchen heimlich den FKK-Strand, werfen mit dem Geld um sich und feiern mit nackten, braungebrannten Damen. Dabei verschwindet ihre Badegarderobe. Sie leihen sich daher Handtücher der Strandschönheiten aus.
Tochter verheimlicht Beziehung Die zwei Männer können ihre Ausrede nicht aufrechterhalten, denn Tochter Susi hat die beiden beobachtet. Die Zuschauer wissen zu dem Zeitpunkt schon längst, dass Susi ein Verhältnis mit Wirt Antonio hat, den sie ihren Eltern immer als "Anton mit einer großen Gaststätte und wenig Zeit" verheißt.
"Signora Adele" ist entrüstet über das Tun ihres Mannes.
In der Hitze des Redegefechts mit Heinz Motzer kommt zutage, dass Sohn Hans-Peter Zimperlich (Uwe Eichel), der nur lauwarmes Wasser trinken darf, eigentlich Chef eines Unternehmens mit 400 Mitarbeitern ist. Dort hat aber Mama das Sagen.
So wittert Heinz Motzer eine Chance und will Hans-Peter mit seiner Tochter verkuppeln, indem er ihn mit einigen Bieren abfüllt. Jetzt fliegt alles auf: Susi offenbart sich. Antonio, der noch eine Gaststätte in Deutschland besitzt, lädt daraufhin die Eltern zum kostenlosen Jahres-Urlaub ein. Das ist Vater Motzer nicht unrecht und Mutter Heidi ist glücklich.
Hans-Peter wird, nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hat, wieder unter Mamas Fuchtel gestellt.
Adeles Ehegatte Rudolf widmet sich weiter dem Puzzlespiel, und auch Opa ist zufrieden, weil er seinen neuen Badeanzug am Strand vorführen kann.
"Für die Komödie ,Bella Italia‘ begannen die Leseproben Mitte November im Keller meines Hauses. Nach dem Bühnenaufbau kurz vor Weihnachten wurde es ernst. Wir probten jeden Tag, sogar an Heiligabend und am höchsten Fuschter Feiertag, dem Holzstrich", erklärt Edgar Stockmann am Rande der Vorstellung. Er führt in der Nachfolge von Georg Stöth Regie. Stockmann ist auch Haupthelfer beim Bühnenaufbau. Dafür nimmt er sich extra einige Tage Urlaub. "Unsere drei Vorstellungen mussten wir diesmal vorverlegen, da direkt nach Dreikönig der Schulbetrieb wieder beginnt und die Turnhalle gebraucht wird", sagt er.
Die FC-Theatergruppe begann als lose Interessengemeinschaft.
Sie etablierte sich 1989 auf Initiative von Georg Stöth als Kultur- und Theater-Abteilung des FC Fuchsstadt. Die Laienschauspieler unterstützen mit ihren Erlösen die Jugendarbeit des Vereins. FC-Vorsitzender Roland Volpert dankt dafür in seiner Ansprache.
Nach der Komödie gibt es wie gewohnt eine Verlosung zahlreicher Preise der Fuchsstädter Geschäftsleute.