Treffpunkt nicht nur für Künstler

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Bernhard Gößmann-Schmitt und Thea Keßler mit Bildern von einem Wettbewerb zur Kunstwoche 2018. Foto: Arkadius Guzy/Archiv
Bernhard Gößmann-Schmitt und Thea Keßler mit Bildern von einem Wettbewerb zur Kunstwoche 2018. Foto: Arkadius Guzy/Archiv

Im Haus Erlebenskunst in der ehemaligen Schule gab es 235 Veranstaltung im vergangenen Jahr.

Der Verein Erlebenskunst in Ramsthal entwickelt sich seit seiner Gründung deutlich weiter. In der Jahreshauptversammlung gab die 2. Vorsitzende Thea Kessler einen Überblick über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Das Haus Erlebenskunst in der ehemaligen Schule wurde für 235 Veranstaltungen unterschiedlichster Art genutzt. Es treffen sich die "Romsler Stricklieselich" im Strickcafé, ein Improtheater zieht Interessierte an, und Yoga- und Kreativkurse locken Gäste aus Ramsthal und Umgebung ins Haus. Auch Kurse in Beckenbodengymnastik oder Veranstaltungen der Naturschule Diez ziehen neues Publikum in den Weinort. Verschiedene Lesungen wurden gut besucht und vom Publikum gelobt.

Das Café wird gut angenommen, allerdings sei es immer schwieriger Helfer zu finden. Thea Kessler rief alle Interessierten auf, sich für die geplanten fünf Öffnungstage des Cafés zu melden. Sehr gut genutzt wird das Café Pause, welches jeden 2. Mittwoch im Monat stattfindet. Die überwiegend älteren Gäste nutzen diese Tage für eine Abwechselung vom Alltag und ein Schwätzchen. Die Veranstaltungen werden im Selbstbedienungsverfahren abgewickelt, und jeder zahlt was er denkt in einen Spendentopf.

Ein Höhepunkt war die erstmalig an zwei Tagen durchgeführte Frauenmesse. Susanne Ott hatte hier die Leitung und Organisation übernommen und sowohl die Aussteller, als auch die Vereinsverantwortlichen waren vom hervorragenden Zuspruch überrascht.

Für Privatfeiern wurden die Räumlichkeiten an 16 Terminen angemietet. Thea Kessler merkte hierzu an, dass man dies nicht forcieren will. Ausufernde Veranstaltungen passen nach ihrer Ansicht nicht zum Zweck des Hauses. Aus diesem Grund will man zukünftig genauer betrachten, von wem und zu welchem Zweck die Räume angemietet werden sollen. Vereinsmitglieder sollen den Vorzug haben.

Die Mietpreise für Veranstalter sind sehr moderat. Der Einstieg für eine wenige Stunden dauernde Veranstaltung liegt bei 10 Euro. Ganztags werden 40 Euro verlangt. Bei mehrtägigen Veranstaltungen reduziere sich dieser Satz.

Sehr erfreut äußerte sie sich über das positive Feedback aus der Präsentation des Vereins in der letzten Bürgerversammlung.

Der Kassenbericht attestierte dem Verein gesunde Verhältnisse. Es wurden wieder größere Anschaffungen getätigt. Der Vorsitzende Bernhard Gößmann-Schmitt merkte hierbei an, dass es nicht Vereinszweck sei Geld anzuhäufen, sondern die Erträge wieder sinnvoll zu investieren. An die Gemeinde wurden im vergangenen Jahr 3800 Euro an Mieteinnahmen weitergeleitet.

"Kunst vernetzt" auch 2019

Beim Ausblick für 2019 hob der Vorsitzende die Kunstwoche unter dem Thema "Kunst vernetzt" hervor. Zu der Veranstaltung, die vom 13. Juli bis 21. Juli wieder im ganzen Ort stattfinden wird, konnten bereits 30 gute Künstler gewonnen werden und einige stehen auf der Warteliste. "Die Veranstaltung ist ein Highlight der Region", meinte Gößmann-Schmitt. Es ist nicht mehr geplant, jeden Tag Veranstaltungen im Haus Erebenskunst zu bieten, sondern mehr an einzelnen Punkten im Dorf. Mit den Winzern ist man bereits im Gespräch. Auch ein Schulprojekt ist wieder geplant. Es werden noch viele Helfer gesucht, die auch nicht Vereinsmitglied sein müssen, aber die Veranstaltung trotzdem unterstützen wollen. Im Rahmen der Kunstwoche soll ein Skulpturenweg entstehen, der als Attraktion in Ramsthal verbleiben soll. Für den Ankauf der Skulpturen werden noch Sponsoren gesucht. Der Einstieg für ein Sponsoring liege bei 250 Euro.

Als weiter Aktion ist ein Fotowettbewerb geplant, der Motive in der Ramsthaler Umgebung mit Personen in origineller Pose sammeln soll. Eine Jury wird die originellsten Fotos auswählen und mit Preisen belohnen. Die Bilder werden dann bei der Kunstwoche gezeigt.

Mit der Gemeinde soll ein Arbeitskreis gebildet werden. Nicht ohne Stolz merkte er an, dass andere Gemeinden inzwischen den Aktivitäten des Vereins nacheiferten, wenn auch nicht die Dimension erreichten. Er nannte hier den Fuchsstädter Eulentreff, der vom dortigen Bürgermeister mit Begeisterung präsentiert wurde. Im Gegensatz dazu äußerte der Vorsitzende sein Bedauern über das Verhältnis seines Vereins zum Ramsthaler Bürgermeister. Immer wieder käme es hier zu Missstimmungen. Auch sei ein bereits abgestimmter neuer Pachtvertrag für das Gebäude seit längerem überfällig.

Erfreut zeigte sich Gößmann-Schmitt darüber, dass die Gemeinde einen Treppenlift im Haus Erlebenskunst einbauen lassen will. Damit wäre das Haus bis zum ersten Stock barrierefrei.