Gleich auf einer ganzen Garagenreihe im Stadtweg wirbt ein Reisebüro für Kreuzfahrten.
Auf den Toren ist jeweils ein Foto eines Schiffs zu sehen. Dazu steht bei einigen der Bilder ein Hinweis aufs Reisebüro samt Internetadresse. Diese außergewöhnliche Form der Werbung rief nun die Stadtverwaltung auf den Plan.
Sie sieht darin eine Unzulässige Häufung von Werbung. Sie befürchtet einen Nachahmungseffekt. Außerdem sei Werbung normalerweise nur am Ort der Leistung zulässig. Da das Reisebüro in Hammelburg und nicht im Stadtteil Diebach ansässig ist, ist diese Voraussetzung für die Verwaltung nicht erfüllt. Zudem stehen die Garagen in einem Wohngebiet, weshalb besondere Maßstäbe für Werbung gelten würden.
Die Fotos seien auch jedes für sich genommen größer als ein Quadratmeter. Von den insgesamt 17 Teilen würde die Verwaltung höchstens drei Werbeelemente akzeptieren. Insbesondere die Schiffsfotos müssten nach ihrem Willen wieder verschwinden.
Doch noch ist das letzte Wort in der Sache nicht gesprochen. Die Stadt wird mit dem Inhaber des Reisebüros das Gespräch suchen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Denn der Stadtrat war zwar nicht begeistert von der Garagengestaltung, sah es aber zu einem großen Teil als Geschmackssache an. Für einige Stadträte war es daher schwierig die Grenze zur Werbung scharf zu ziehen.
Denn nicht alle Fotos der Kreuzfahrtschiffe tragen einen Hinweis auf das Reisebüro. Und zumindest diese Abbildungen könnten als individuelle Dekoration durchgehen. Zumal in Wohngebieten ja auch Garagentore mit Comic-Figuren - der fast schon notorische Donald Duck im Cabrio - oder mit Emblemen von Fußballvereinen zu finden sind. Auch über diese Art von Gestaltung lässt sich streiten, wie einige meinten.