Stock um Stock über Stock und Stein

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Wanderstöcke sind in der Stadtbibliothek zu sehen. Foto: Roland Halbritter
Wanderstöcke sind in der Stadtbibliothek zu sehen.  Foto: Roland Halbritter

Eine aktuelle Ausstellung in der Stadtbibliothek Hammelburg hat den Wanderstock im Mittelpunkt.

Eine außergewöhnliche Ausstellung in der Stadtbibliothek Hammelburg wirft einen besonderen Blick auf ein spezielles Souvenir, das man an Wanderstöcke nagelte - den sogenannten Stocknagel Schon um 1900 waren diese Souvenirs aus gestanztem Blech beliebt, sie fanden im Zweiten Weltkrieg ihren besonders heimattümelnden Niederschlag, um dann in der Wirtschaftswunderzeit der 1950er Jahre zu dem Souvenir schlechthin zu avancieren. In jedem Haushalt waren diese gebogenen Holzstöcke vertreten, jedes Wandermitglied bekam seinen eigenen Stock, und jeder war unterwegs begierig, die kleinen Plaketten zu sammeln, um sie noch Vorort auf den Stock zu nageln. Mit den 1980er Jahren verebbte diese Mode allmählich, nachdem Teleskopwanderstöcke aus Metall den Markt überschwemmten.

Roland Halbritter präsentiert viele Wanderstöcke in einer kleinen Inszenierung in der Bibliothek. Stocknägel aus allen Wanderregionen Deutschlands und auch Teilen Europas, aber auch die jüngste Produktpalette eines jungen Unternehmerpaares werden gezeigt. Mittlerweile etabliert sich auch wieder der altbewährte Holzstock. Dazu präsentiert die Stadtbibliothek Wanderführer aus den mit den Wanderstöcken erwanderten Regionen. Wanderverlage haben dazu viele Bücher gesponsert.

Zur Ausstellung findet ein originelles Event statt: Mit den Ausstellungsstücken geht es am Samstag, 14. März, um 14 Uhr auf eine Wanderung. Wo gibt es das sonst, dass man Ausstellungsstücke in die Hand nehmen und sogar bewandern kann? Jeder Teilnehmer darf sich einen Wanderstock aussuchen, und gemeinsam wird in die Weinberge gewandert, wo eine Weinverkostung auf die Teilnehmer wartet. Die Bibliothek bittet dafür um Anmeldung.

Vor der Wanderung wird es auch eine kleine Einführung von Roland Halbritter geben. Die Ausstellung ist bis zum 14. April zu sehen.