Stimmgewaltig und voller Soul

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Ingrid Arthur in Reith. Foto: Winfried Ehling
Ingrid Arthur in Reith.  Foto: Winfried Ehling
Ein Herz voll Soul, Funk und Rhythm & Blues: Ingrid Arthur Foto: Ehling
Ein Herz voll Soul, Funk und Rhythm & Blues: Ingrid Arthur  Foto: Ehling
 

Ingrid Arthur rockte die Pianobühne in Reith.

Sie kam, sang und begeisterte. Ex-Weather-Girl Ingrid Arthur rockte die Pianobühne wie kaum eine vor ihr. Die US-Sängerin aus Georgia, Bühnenpartnerin von Whitney Houston, Bette Middler und James Last, die derzeit durch Europa tourt, elektrisierte das Publikum in Reith mit einem Mix aus Blues, Soul, Jazz und Funk. Bekannt durch internationale Auftritte - und vor allem durch ihren Hit "Its raining men" - darf sich die Amerikanerin zu den mächtigsten Stimmen der Welt zählen. Wer Ingrid Arthur nicht kennt, weiß nicht, wie der Blues unter die Haut kriecht und Soul-Musik Glückshormone in den letzten Winkel des Körpers treiben.

Publikum begeistert

Als Beispiel seien der temperamentvolle "Down Home Blues" und das drivige " Just my Imagination" genannt, das die Sängerin und ihre fünfköpfige Band sozusagen direkt in die Arterien injizierte. Der Song "Happy feeling", der zwischen den beiden Stücken lag, erzeugte schon im ersten Set, was er versprach und wurde vom Publikum nur zu gerne als Echo zurückgeworfen.
"Das ist ja Weltklasse", entfuhr es Thomas Ruser. "Ich bin das erste Mal in der Pianobühne" - und er fragt sich selbst - "Warum eigentlich? Das ist ja super, was hier geboten wird." Da lag er voll im Trend. Denn die Zuhörer empfanden dies offensichtlich ebenso wie das Zucken, Zappeln, Pfeifen und Klatschen bei dem funkigen "Nowhere to run" verriet.

Ausgesuchte Band

An den Erfolgen Arthurs ist eine ausgesuchte Band beteiligt. Der obercoole JC Dook an der Sologitarre, Leon Shurz am druckvollen Bass, die schwarze Drummerin Tracey Duncan, die mit funkelnden Augen das "Handmade"-Schlagzeug von Holger Reith aus Obereschenbach bearbeitet, dazu der in Kalifornien aufgewachsene Top-Saxophonist Paul Griesbach und der kreative "Pianoman" Helmut Bruger.
Im zweiten Teil holte das aufreizende "Fire" die Zuhörer das nächste Mal von den Sitzplätzen. Mit "I'm a woman" gelingt ihr der Zeitsprung in die beste Blues-Ära wie die von John Lee Hooker oder "Smokey" William Robinson.
Selbstredend sind zwischen den heißen Sachen auch einige "Cool-Downs" zu finden wie "I don't wanna do", mit denen die Power-Maschine ihrer Zuhörerschaft (und sich selbst) eine kurze Verschnaufpause gönnt, um sie dann wieder in den treibenden Rhythmus einzubeziehen.
Wenn die US-Sängerin auf Europatournee geht, wählt sie gerne Berlin als Mittelpunkt, wo sie einige Jahre lebte und in namhaften Jazz-Clubs wie dem "Quasimodo" und dem "A-Trane" auftrat. "Ich mag Berlin", sagt Ingrid, die inzwischen wieder nach Amerika zurückkehrte. "Aber ich liebe New York City", fügt sie hinzu.

Joey Defrancesco zu Gast

Das Konzert wird vielen Besuchern in Erinnerung bleiben und nicht wenige für den nächsten Event auf der Pianobühne animieren, wenn der Hammond-Weltstar Joey Defrancesco sein Debüt am 6. März in Reith gibt.
Als Vorgruppe spielt das "Matthias Bublath-Trio" aus München.