Das Stadtmuseum Herrenmühle schließt für fast ein Jahr. Für die Besucher gibt es zuvor noch eine Adventsfeier.
Einige Tage bleiben Adina Christine Rösch, um Verpackungsmaterial zu bestellen und ausreichend Depoträume zu suchen. Denn nach den Weihnachtsferien wird das Stadtmuseum geräumt. Wenn die Herrenmühle Ende 2017 wiedereröffnet, soll die Ausstellung sich dann zeitgemäß präsentieren.
Am Wochenende können sich alle Museumsfans und Freunde der lokalen Geschichte aber erst einmal vom alten Museum verabschieden, wie Rösch erklärt. Danach schließt die Einrichtung für den Umbau. Fast alles muss raus. Allein die Inszenierungen wie der Weinberg im Erdgeschoss oder der Herd im Obergeschoss bleiben stehen. Die restlichen Exponate müssen zwischengelagert werden, was nicht ganz so einfach ist. Schließlich sollen sie nicht leiden. So darf für die Holzobjekte die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch sein, erläutert Rösch.
Außerdem umfasst die Ausstellung einige große Exponate, wie den Fasswagen. Um den macht sich Rösch besonders viele Gedanken: "Keiner weiß mehr, wie er ins Museum geschafft wurde - ob er gehoben oder geschoben wurde." Die Frage ist auch, ob der Wagen in seinem Zustand einen erneuten Transport übersteht.
Der Umbau soll das Museum, das 1991 eröffnet wurde, "ins 21. Jahrhundert holen". Die Ausstellung zu Brot und Wein sei gut durchdacht, findet Rösch, doch für eine zeitgemäße Präsentation fehlt es zum Beispiel an Medienstationen. Texte und Beschriftungen müssen neu geschrieben oder ergänzt werden.
Das Büro Frankonzept hat ausgearbeitet, wie sich die Herrenmühle attraktiver präsentieren kann. Rösch ist als Projektleiterin für die Umsetzung des Konzepts verantwortlich.
Start mit Höfling
Um mehr Besucher anzulocken, soll es künftig mehr Wechselausstellungen geben - wohl so zwei bis drei im Jahr. Die sollen das Museum gerade für diejenigen interessant halten, die die Dauerausstellung zu Brot und Wein schon gut kennen. Für die Wechselausstellungen wird im Erdgeschoss, wo derzeit eine Büttnerei und Brennerei aufgebaut sind, ein spezieller Raum eingerichtet. Das braucht Platz, weshalb auch nicht alle Objekte nach dem Umbau wieder zurück ins Museum kommen.
Die erste Wechselausstellung für die Neueröffnung im Herbst 2017 hat thematisch das Zeug, ein Publikumsmagnet zu werden. Sie widmet sich dem über die Region hinaus bekannten, eigensinnigen Künstler Robert Höfling, dessen Todestag sich am 12. Dezember 2017 zum 20. Mal jährt.
"Das Museum soll während der Schließung nicht aus dem Bewusstsein verschwinden", sagt Rösch. Daher gibt es ab März ein monatliches Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen und anderen Aktionen. So können zum Beispiel Privatpersonen an zwei Terminen historische Gegenstände, die zum Museumsthema Brot und Wein passen, begutachten lassen.
Am kommenden Wochenende ist das Museum zum letzten Mal vor der mehrmonatigen Umbauphase geöffnet. Besucher können die Ausstellung am Samstag, 10. Dezember, von 14 bis 16 Uhr und am Sonntag, 11. Dezember, von 13 bis 18 Uhr anschauen. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.
Am Sonntag gibt es zusätzlich ein Programm für die Besucher. Um 13.15 Uhr findet eine lebendige Führung durch das Museum statt. Mitglieder des Förderkreises Stadtmuseum verkörpern dabei Personen der Hammelburger Stadtgeschichte. Um 14.30 Uhr erklären Bürgermeister Armin Warmuth, Projektleiterin Adina Rösch und Museumsleiterin Elfriede Böck, was während der Schließung im Museum passiert. Um 16 Uhr findet dann die letzte Führung durch die alte Ausstellung statt. Außerdem gibt es für die Besucher ab 13 Uhr Glühwein und Plätzchen.