Nach fast einjähriger Umbaupause ist das Stadtmuseum nun wieder offen.
Die Neugestaltung der Ausstellung "Von Brot und Wein" ist nicht nur für Hammelburg von Bedeutung.
"Die Herrenmühle ist nicht nur ein markantes Gebäude, sondern ein für die Region wichtiges Projekt", sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) bei der Wiedereröffnung der Einrichtung. Zahlreiche lokale und regionale Prominenz nahm an der Feierlichkeit am Freitagvormittag teil und bestätigte das.
Hinter der Neukonzeptionierung und Modernisierung des Museums stehen viele Beteiligte - vor allem viele Fördergeldgeber. Es ist eines der größten Leader-Projekte in Unterfranken, erklärte Warmuth. Die Leader-Förderung hat den größten Anteil an der Investitionssumme von insgesamt 572 000 Euro.
Geld kam außerdem vom Bezirk Unterfranken und von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern sowie vom Bundesumweltministerium (für die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik). Die Stadt selbst ist mit einem Betrag von 105 000 Euro an dem Projekt beteiligt, zu dem auch der bereits im vergangenen Jahr geöffnete Baderturm gehört. Warmuth äußerte sich dankbar und froh, dass der Stadtrat diese freiwillige Leistung nach längerer Debatte mitgetragen habe.
"Die Herrenmühle hat eine besondere Bedeutung für ganz Unterfranken", zitierte Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) aus dem Grußwort von Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). Sie konnte wegen der Jamaika-Sondierungsgespräche in Berlin kurzfristig nicht zur Eröffnung nach Hammelburg kommen.
Landrat Thomas Bold (CSU) erklärte die Bedeutung der Leader-Förderung für die Region und lobte das, was sich um die Herrenmühle und die Museumsinsel entwickelt hat. Dabei erwähnte er auch das ehrenamtliche Engagement des Förderkreises.
Dieter Ofenhitzer vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stellte ebenfalls den Umfang der Förderung heraus. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel erinnerte an die jährlichen Sonderausstellungen des Bezirks, die nach Hammelburg geholt werden sollten. Für wechselnde Präsentationen ist in der Herrenmühle nun extra ein Raum frei. So kündigte Museumsleiterin Elfriede Böck an, dass im kommenden Jahr die Bezirksausstellung zum Thema Brücken dort von Mai bis Juli ihren Platz finden wird.
Die Modernisierung brachte der Ausstellung im Stadtmuseum Medienstationen, neue Vitrinen und neue grafische Darstellungen und Beschriftungen. Der Kern ist aber geblieben. Denn: "Vieles taugt noch heute als Vorbild", wie Stefan Kley von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen sagte. Er meinte dabei vor allem die Entscheidung, nicht die ganze Geschichte von Hammelburg zu zeigen, sondern sich auf die Aspekte Brot und Wein zu beschränken. Das Museum befasst sich jetzt allerdings nicht mehr nur mit der Produktion, sondern auch dem Konsum von Brot und Wein.
Hinter der Neukonzeptionierungen stehen mehrere Personen: Projektmanagerin Adina Rösch, Museumsleiterin Elfriede Böck, Cordula Kuhlmann vom Konversionsmanagement des Landkreises Bad Kissingen und das Team von Frankonzept. Jochen Ramming von Frankonzept erklärte den Gästen, wie sich die ursprüngliche Ausstellung aus dem Jahr 1991 nun verändert hat.
Danach durfte ein kleinerer Kreis die Ausstellung exklusiv besichtigen. Ab diesem Wochenende steht die Herrenmühle für das Publikum offen. Dazu gibt es ein spezielles Programm. Informationen zum Stadtmuseum finden sich auf der neuen Internetseite der Einrichtung unter
www.museum-hammelburg.de. Sie ist rechtzeitig zur Wiedereröffnung freigeschaltet worden.
Alle Neugierigen können das umgebaute Stadtmuseum an diesem Wochenende ausgiebig besichtigen. Am Samstag ist die Herrenmühle von 10 bis 17 Uhr geöffnet, am Sonntag von 13 bis 17 Uhr.
Sonntagvormittag stehen mehrere Führungen auf dem Programm. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Voranmeldung bei der Tourist-Info in Hammelburg unter
Tel.: 09732/ 902 430 erforderlich. Um 14 Uhr findet eine spezielle Führung für Kinder statt. Nach der Führung basteln die Kinder ab etwa 15 Uhr Museumsmäuse.