Knapp 30 Erzieherinnen und Erzieher besuchten ein Seminar der Verkehrswachten Hammelburg und Bad Brückenau.
Die Kleinsten sind zugleich die Schwächsten im Straßenverkehr. Kindliche Unbekümmertheit, das kaum ausgeprägte Gespür für Risiken und unbändiger Tatendrang haben oft gefährliche Situationen zur Folge, gelegentlich auch Unfälle. Hinzu kommt das nicht unerhebliche Gefahrenpotenzial durch teils egoistische und rücksichtslose motorisierte Verkehrsteilnehmer.
29 Erzieherinnen und ein Erzieher aus den ehemaligen Landkreisen Hammelburg und Bad Brückenau beschäftigten sich einen Nachmittag lang mit dem gesamten Spektrum der Verkehrssicherheitsarbeit im frühen Kindesalter. Allesamt erhielten sie im Rahmen des von den Gebietsverkehrswachten Hammelburg und Bad Brückenau veranstalteten Seminars wichtige Tipps und Hilfen für die tägliche Arbeit.
Mit Katja Seßlen hatte die Hammelburger Verkehrswacht als Organisatorin der Veranstaltung eine Expertin aus München gewinnen können. Seßlen ist stellvertretende Abteilungsleiterin für das Bildungswesen und zugleich Aufsichtsperson bei der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB). In ihrer Funktion ist sie häufig mit Fragen des Aufsichts- und Haftungsrechts betraut, zumal die KUVB für den Versicherungsschutz kommunaler Einrichtungen zuständig ist.
In ihrem kurzweiligen Vortrag zeigte Katja Seßlen auf, wie schmal oftmals der Grat zwischen Gut und Böse ist, wie schnell es zu Pflichtverletzung kommen kann. Aus Sicht nicht nur der Erziehungsberechtigten, sondern auch oder gerade des Erziehungspersonals müsse deshalb Vorsorge getroffen und mit Weitsicht gehandelt werden. Seßlen zeigte in ihrem Referat ferner die besondere Gefährdung von Kindern analog zu den jeweiligen Entwicklungsphasen auf. Gerade Fehleinschätzung von Risiken und Mangel an Angst könnten schnell zu schweren Unfällen führen.
Großer multimedialer Fundus
Die Münchner Referentin nannte den mit großem Interesse lauschenden Erziehern zahlreiche Quellen und verwies auf den großen multimedialen Fundus in punkto altersbezogener Verkehrssicherheitsarbeit. Mit dem sehnlichen Wunsch auf ein unfallfreies Gelingen der täglichen Arbeit verabschiedete sich Katja Seßlen aus dem Kreis des Erziehungspersonals.
Der nachfolgende Beitrag "Spielerisch mehr Verkehrssicherheit" informierte über das Programm "KIS" der Deutschen Verkehrswacht. KIS steht für "Kinder im Straßenverkehr" und wird von ehrenamtlich tätigen Moderatoren umgesetzt. Nadine und Stefan Löhser betreuen für die Gebietsverkehrswacht Hammelburg die Kindergärten im Altlandkreis, während Manfred Schneider diesen Part für den Bereich Bad Brückenau übernimmt. Angefangen von Informationsabenden bis hin zu speziellen Projekttagen reicht das Spektrum dieses von der Bundesregierung geförderten Programm, informierte Stefan Löhser.
An Unterstützung mangelt es nicht
Die Polizeihauptkommissare Manfred Schneider und Hubert Koch, beide Verkehrserzieher bei den örtlichen Polizeidienststellen, boten den Kindergarten-Einrichtungen weitreichende Unterstützung an. Vom Bereitstellen verschiedener Spiel- und Hilfsmittel, über Tipps für die Beschaffung von sicheren Fahrradhelmen und Kindersitzen bis hin zur individuellen Beratung spannten beide den Bogen der Hilfsmöglichkeiten. Schneider und Koch verwiesen zudem auf die enge Zusammenarbeit von Polizei und Verkehrswacht auch im Rahmen der vorschulischen Angebote.