SPD verliert zwei Sitze im Hammelburger Stadtrat

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Armin Warmuth
Armin Warmuth
 
Elisabeth Wende
Elisabeth Wende
 
Martin Wende
Martin Wende
 
Gudrun Kleinhenz
Gudrun Kleinhenz
 
Arnold Eiben
Arnold Eiben
 
Bernd Hüfner
Bernd Hüfner
 
Detlef Heim
Detlef Heim
 
Patrick Bindrum
Patrick Bindrum
 
Rita Schaupp
Rita Schaupp
 
Norbert Schaub
Norbert Schaub
 
Hans-Dieter Scherpf
Hans-Dieter Scherpf
 
Reimar Glückler
Reimar Glückler
 
Alexander Stolz
Alexander Stolz
 
Walter Emmert
Walter Emmert
 
Christian Fenn
Christian Fenn
 
Daniel Wolf
Daniel Wolf
 
Gabi Ebert
Gabi Ebert
 
Jens Hart
Jens Hart
 
Edmund Schaupp
Edmund Schaupp
 
Markus Göbel
Markus Göbel
 
Elisabeth Assmann
Elisabeth Assmann
 
Florian Röthlein
Florian Röthlein
 
Dominik Sitter
Dominik Sitter
 
ThomasReuter
ThomasReuter
 

Bei der Stadtratswahl gibt es einen deutlichen Verlierer und einen erfolgreichen Neueinsteiger.

Die Obereschenbacher haben es geschafft: Mit Dominik Sitter und Thomas Reuter schicken sie zwei Vertreter in den Stadtrat. Damit sitzt der Stadtteil nach zwölf Jahren Pause wieder mit stimmberechtigten Mitgliedern am Tisch im Kellereischloss.

"Wir sind hellauf zufrieden", kommentiert Sitter das Ergebnis am Tag nach der Wahl. Für den Stadtteil hat es sich gelohnt, mit einer eigenen Bürgerliste Obereschenbach zur Wahl anzutreten. Diese erreichte aus dem Stand 9,07 Prozent. "Es war die beste Lösung, und es hat gut funktioniert", sagt Sitter. Auf anderen Listen hätten es die Obereschenbacher Kandidaten sonst nicht in den Stadtrat geschafft.

Die Obereschenbacher hatten ihre Reihen fest geschlossen. Das zeigt das Auszählungsergebnis für den Stadtteil: 90 Prozent der Stimmen entfielen beim Urnengang auf die hauseigene Liste. Und auch die Wähler in Untereschenbach unterstützten die Kandidaten aus dem Nachbarort.

Des einen Freud, des anderen Leid: "Die Obereschenbacher Liste hat uns geschadet. Obereschenbach war dem CBB sonst wohlgesonnen", erklärt Reimar Glückler. Der Christliche Bürgerblock (CBB) verlor gegenüber dem Ergebnis von vor sechs Jahren 1,83 Prozentpunkte. Das kostet den CBB einen Sitz. Er schrumpft von vier auf drei Stadträte.

Es war aber sehr knapp. Lange konnte Glückler am Wahlabend noch hoffen, die bisherige Sitzanzahl zu halten. Glückler berichtet: "Erst mit der Auszählung des letzten Wahlbezirks sind wir auf drei Sitze runtergerutscht." Er spricht von maßloser Enttäuschung. Denn: "Wir hatten eine gute Liste und haben im Stadtrat gute Arbeit geleistet."

Zugkräftige Kandidaten fehlen

Der große Verlierer der Stadtratswahl ist aber die SPD. Sie muss im Vergleich zum Ergebnis von 2008 ein deutliches Minus von 9,12 Prozentpunkten hinnehmen. Die SPD kam nur auf 12,26 Prozent (2008: 21,38 Prozent). Damit verliert die Partei zwei Sitze im Stadtrat und kann in das neue Gremium nur noch drei Listenkandidaten schicken.

Noch bitterer für die SPD dürfte sein, dass bis auf Hans-Dieter Scherpf die langjährigen Stadträte Ursula Müller-Ahammer, Thomas Brandenstein und Gregor Schmid es nicht mehr in den Stadtrat geschafft haben. Zumindest gehört aber SPD-Ortsvereinsvorsitzender Norbert Schaub als Neueinsteiger zu den Gewählten.

"Wir sind in einer Umbruchsituation", sagt er. Der SPD fehlten diesmal zugkräftige Kandidaten auf der Liste wie Ernst Stross oder Reinhard Schaupp. Schaub: "Allein Ernst Stross hatte beim letzten Mal mehr als 5000 Stimmen für die SPD-Liste geholt." Bürgermeisterkandidat Stefan Lang wird zwar unter anderem von der SPD unterstützt, stand aber nicht auf der Liste.

CSU hält ihre Sitze

Zudem erkennt auch Schaub in dem Stimmenverlust eine Auswirkung der Obereschenbacher Liste, da die Bürgerliste auch von der SPD-Liste Kandidaten eingesammelt habe. "Wir lassen uns nicht unterkriegen", meint Schaub. Er kündigt an, dass die ehemaligen SPD-Stadträte für die Liste weiterhin aktiv bleiben werden.

Die CSU ist die Gewinnerin des Wahlabends: Sie behält ihre acht Sitze. Die Partei kam auf 33,58 Prozent der Stimmen. Die CSU bewegt sich damit ungefähr auf dem Niveau von 2008, wobei sie im Vergleich um 0,63 Prozentpunkte leicht zugelegt hat. "Wir haben einen guten Wahlkampf gemacht und fühlen uns bestätigt", erklärt Detlef Heim.

Armin Warmuth habe den Boden für das Ergebnis bereitet. Der CSU-Bürgermeisterkandidat vereinigte als Listenführer 5048 Stimmen auf sich. Heim selbst hat es als Hammelburger CSU-Vorsitzender auch in den Stadtrat geschafft. "Als Ortsverbandsvorsitzender sollte man im Stadtrat dabei sein."

Allerdings machen künftig nicht nur die acht Sitze die Stärke der CSU aus. Denn wenn Warmuth die Stichwahl am 30. März gewinnt, kann die CSU noch den Bürgermeistersitz dazuzählen. Außerdem ist auch die Freie Wählerschaft, die mit der CSU eng zusammenarbeitet, angewachsen. Gabi Ebert freut sich über den dazugewonnenen zweiten Sitz. "Wir haben jetzt Fraktionsstatus", erklärt Ebert.

Ergebnis sichert Fraktionsstatus

Die Freie Wählerschaft zieht damit mit H.A.B., der Jungen Liste und den Grünen/ Bürger für Umwelt gleich, die ihre jeweils zwei Sitze behaupten konnten. Edmund Schaupp freut sich über die zwei Sitze für H.A.B., bedauert aber den Stimmenverlust bei der SPD. Schaupp: "Es ist schade. Wir haben eng zusammengearbeitet."

Christian Fenn (Junge Liste) sieht noch einen anderen Aspekt: "Wenn Mehrheiten leicht zu beschaffen sind, fehlt dann oft die Diskussion." Fenn bekommt mit Daniel Wolf einen neuen Fraktionskollegen. Als Vorsitzender der Musikinitiative habe dieser einen guten Draht zur Jugend.

In gänzlich neuer Besetzung treten die Grünen/ Bürger für Umwelt im Stadtrat auf: Elisabeth Assmann und Florian Röthlein übernehmen die Nachfolge von Walter Bay und Annemarie Fell, die nicht mehr kandidierten. Assmann sieht keinen Nachteil darin, dass die Fraktion der Grünen/ Bürger für Umwelt komplett aus Neueinsteigern besteht.

Sie spricht vielmehr von einem Generationswechsel. Sie und ihr Fraktionskollege Florian Röthlein seien auch nicht die einzigen Neulinge im Stadtrat, und es gebe zum Beispiel zu Christian Fenn bereits gute Kontakte, erklärt Assmann.