Die Stadt will den Sitz der Verwaltung auf den neuesten Stand bringen. Das historische Gebäude verlangt einiges an Aufwand.
Der behindertengerechte Umbau des Rathauses und die energetische Sanierung des Gebäudes ist nach der Umgestaltung des Viehmarkts das nächste Millionen-Projekt der Stadt. Dank einer Förderung von 684 000 Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm wird sich das Rathausinnere künftig neue präsentieren.
Architekt Marcus Seifert erläuterte dem Stadtrat den Stand der Planung. Er zeigte zum ersten Mal auch Visualisierungen der Umbaumaßnahme. Sie zeigten die Lage der neuen Treppe und des Aufzugsschachts. Die Querschnitte durchs Gebäude machten die Veränderungen auf den einzelnen Stockwerken anschaulich.
Der Rathausdurchgang bleibt auch künftig frei. Der Remter im ersten Obergeschoss und die ebenso große Flurfläche im zweiten Obergeschoss werden durch eine Trockenbauwand und eine Verglasung vom Treppenhaus abgetrennt.
Eine laut Seifert wegen der Statik leichte Treppe bestehend aus Stahlwangen mit Holzstufen und ein Aufzug verbinden die Etagen.
Kosten steigen
Die ursprüngliche Kostenschätzung für den Umbau des Rathauses ging von 1,22 Millionen Euro aus. Nach jetzigem Stand wird die Sanierung rund 1,45 Millionen Euro kosten. Denn im gesamten Gebäude muss eine Brandmeldeanlage in die abgehängten Decken eingebaut werden. Und die Akustikdecke im Remter muss auf Wunsch des Denkmalschutzes fugenlos ausgeführt werden.
Ein großer Kostenfaktor sind nach Angaben von Stadtbaumeister Detlef Mohr die neuen Fenster. Er halte sie aber für notwendig. Auch für Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) ist die energetische Sanierung des Gebäudes wichtig. "Im Winter sieht man in vielen Büroräumen Elektroheizungen, weil es durch die Ritzen pfeift", sagte er.
Die energetische Sanierung sei daher kein Luxus. Warmuth brachte dabei auch den Umweltaspekt ins Spiel.
Die Stadträte akzeptierten die Kostensteigerung denn auch. Für Martin Wende (CSU) war es der falsche Zeitpunkt, um über Kosteneinsparungen zu diskutieren, weil noch keine konkreten Angebote vorlägen. Und Jens Hart (FWS) betonte, dass das Rathaus schließlich das repräsentative Gebäude der Stadt sei. Daher müsse es auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die Bauarbeiten sollen laut Bürgermeister im April 2017 beginnen - nach dem Frühjahrsmarkt. Der ist für den 1. und 2. April 2017 geplant.
Dank an die Denkmalbehörde, dass der historische Rathausdurchgang im Inneren erhalten bleibten muss. Es wäre ein gravierender baulicher Verlust gewesen, diesen markanten Durchgang, der bereits beim ersten Bau des Gebäudes im frühen 16. Jahrhundert von Baumeister Schoner konzipiert wurde und der in einer geraden Linie bei geöffneten Toren den Blick vom Buttenmarkt auf den Renaissancebrunnen des Marktplatzes freigibt, zugebaut und verloren gegangen wäre. Der Verlust dieser Sichtachse wäre inakzeptabel gewesen. Beim Wiederaufbau des Rathauses nach dem Stadtbrand von 1854 wurden die zerstörten Gewölbe des Durchgangs im Erdgeschoss und die Sichtachse zum Marktbrunnen wiederhergestellt.